Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Wulf

Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag So 14. Dez 2008, 20:15

In all den letzten Jahre Rollenspiel hatte ich viele spannende, knifflige, auch ergreifende und immer wieder witzige Rollenspiel-Erlebnisse.

Aber nie, wirklich nie, war es der Verdienst der Komplexität des Regelwerkes das solche Stimmungen entstanden sind.
Es war die Stimmung die die Spieler aus der Geschichte heraus erschaffen haben die ein wirklich schönes Rollenspielerlebniss hervorgebracht haben.
Und genau deshalb möchte ich bei dem Regelwerk zu unserem Spiel auch ganz klar den Story-Teil in den Vordergrund stellen und die Regeln so kurz, knapp und einfach halten wie nur irgend möglich.

Ich finde dies sollte ein Erzähl-Spiel werden, kein Würfelspiel.

Mein Traum wäre es, wenn jeder Spieler mit einem Würfel und einem Charakterbogen der mit einem Blatt für die reinen Zahlenwerte auskommt (und beliebig vielen für Hintergrund, Wesensbeschreibung, Erlebnissen, etc. ). Ob sich da so umsetzen läst werden wir sehen... ;)
Genauso würde ich auch vorschlagen die Regelwerke zu gestalten.

Die meisten Rollenspielbücher haben viel Regelerklärung und ab und ein einen kleinen Geschichtsfetzen als Beispiel.
Ich würde lieber „Regel-“werke schreiben die eine Geschichte darstellen und zwischen drinn in kurzen Abschnitten die zugrunde liegenden Regeln erklären.

Gruß,
Wulf
Harleking & Dramaqueen.

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Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag So 14. Dez 2008, 22:46

Ich würde beides bieten. Eine Geschichte, die anschaulich und lebendig zeigt, warum es welche Regeln gibt, wäre etwas sehr schönes.

Aber auch eine knappe übersichtliche Darstellung der Regeln würde ich mitgeben. Einmal zur Orientierung für die, die über viele Angebote mal so drüberschauen (auf einer Spielemesse etwa), um zu sehen, was etwas für sie sein könnte. In die Geschichte vertiefen sich ja erst die, die sich schon auf das Spiel einlassen wollen. Zum anderen einfach zum bequemen Nachschlagen.

Ansonsten stimme ich dir zu: Wenig Regeln, gute Regeln. Gut sollten sie natürlich sein :)

Ich habe nicht viel P&P-Erfahrung, und die ellenlangen Tabellen und hochkomplizierten Charakterentwicklungsbögen hatten für mich etwas Abschreckendes. Bei meinem ersten solchen Spiel ging ein gesamter Abend für die beiden Neuen unter uns damit drauf, dass die alten Hasen uns erklärten, was diese ganzen Zahlen so uuungefähr zu bedeuten hatten, und ehrlich gesagt war ich, was ihre tatsächliche Bedeutung fürs Spiel betraf, nachher nicht viel schlauer als vorher.

Nur ein Beispiel: Statt dass man von vornherein Charismapunkte verteilt, könnte das während des Spielens geschehen, durch den Spielleiter, und zwar wenn man tatsächlich irgendwo charismatisch gewirkt hat, und sei es nur erstmal auf den Vermieter, dem man auf unwiderstehliche Art noch eine Woche Warten auf die Miete aufschwatzt.

Wenn der Spielleiter pennt, steht es ja jedem Mitspieler und auch einem selber frei, etwa zu sagen: Hui, den hat Artháss aber ganz schön um den Finger gewickelt, der kleine Charmeur.

Jemand, der eher auf seine Kraft setzt, sammelt dann eben mehr Bodybuilderpunkte an, jemand, der Charme und Überzeugungskraft beweist, eher Charisma, jemand, der eher trickst, dann eben was Entsprechendes. Ganz von allein und aus der Story raus.

Keine Ahnung, wie realistisch sowas wäre, ihr habt da sicher alle mehr zu zu sagen. Ich würde es gern hören :)
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Wulf

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 00:01

Stimmt, eine Zusammenfassung sowie eine gute Thematische Gliederung hat natürlich seinen Sinn.
Allerdings, wie ich finde, ruhig mal als Apendix, nicht als Hauptteil.
B.z.w. als gute Mischung aus beidem.
Mehr Athmosphäre braucht das Land! ;)

Wo ich dir widerspreche ist aber die "Bereichs-XP-Vergabe" wärend des Spiels.
Erfahrungsgemäss geht das nicht gut.
Erstens kommt so leicht das Gefühl auf das der Spieleliter das Spiel der anderen qualitativ bewerten muss und an der Güte von Rollenspiel haben sich schon oft die Geister geschieden.
Sowas stand auch in der ersten oder zweiten Version der Shadowrun-Regelwerke und das haben wir ganz schnell sein gelassen.
Zweitens muss der Spieleliter parallel seine NPCs darstellen, überlegen was die anderen NPCs in der Zeit an Plänen spinnen und umsetzen und mehrere Spieler mit ihren Anliegen parallel betreuen. Da will ich es keinem noch zumuten parallel auf spezifische XP-Vergabe achten zu müssen bei der er ja auch niemanden vergessen darf.

Da bin ich eher für die allgemein gebräuchliche Lösung am Ende im verhältniss zu den überstandenen Gefahren und gelösten Rätzeln jedem die gleichen Steigerungspunkte zu verteilen die der Spieler dann für seinen Char ausgeben kan.
Da kann der Spielleiter dann immer noch ein Wörtchen mitreden wenn er denkt das ein Char garnicht die Gelegenheit hatte das zu lernen.


Was aber stimmt ist, das grade die Charerschaffung einfach sein muss.
Mal sehen, das ist ein weiteres, interessantes Thema...
Harleking & Dramaqueen.

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Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 00:06

Ah, ok, von der Seite hab ich es nicht betrachtet. Mir war auch noch eingefallen, dass es ja auch immer stillere Spieler gibt, die bei so einer Regelung leicht zu kurz kommen könnten.

Ich hatte übrigens nicht an die reinen XP gedacht - die sollten ja doch der ganzen Gruppe gehören, oder? Eher daran, dass man nicht ganz willkürlich seine Attribute steigern kann, sondern je nachdem, wie der Charakter wirklich ist und sich verhält. Aber eine Lösung weiß ich da jetzt auch nicht.

Nachdem du nochmal editiert hast, sehe ich, dass wir uns schon annähern :o)
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Wulf

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 00:07

Wie gesagt, bei Steigerungen räumt man dem Spielleiter einfach das letzte Wort ein.
Das heist der Spieler muss seine Steigerungen absegnen lassen ob sie auch realistisch sind.
Harleking & Dramaqueen.

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Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 00:09

Also hält man am Ende einer Runde Rückschau und überlegt, wie ein Charakter nach dem, was er erlebt hat, wohl seine neuen Punkte verteilen könnte und wie eher nicht - mit dem Spielleiter als letzter Instanz?
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Wulf

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 00:13

Ich überlege mir "Ich würde gern das und das steigern" Und frage den Spielleiter dann "Hank, geht das OK?"
Dann kann der mir Feedback geben
-Ja, hat der Char im Abenteuer oft genug angewendet um es zu steigern
-Ja, kann er zwischendurch irgendwo lernen
- Nein, hat er grad weder die Praxis noch die Möglichkeit irgendwo einen Lehrer für zu finden.

Am leichtesten komme ich natürlich mit meinen Steigerungen durch wenn ich mir eine gute Begründung dafür zurecht lege. ;)
Harleking & Dramaqueen.

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Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 00:19

Na wenn das eh so gemacht wird, dann ist das ja ungefähr das, was mir vorgeschwebt hat. Wir hatten das dann wohl nur in den Runden damals etwas allzu locker gehandhabt.
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Kodema

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 09:30

Also da sind wir drei uns wohl einig ;)

Was ich mir noch dachte, in Bezug auf Fähigkeiten, um der Tabellen- und Zahlenflut zu entgehen......ist sie einfach in Form von Wissen zu steigern

Also ich erlerne eine neue Fähigkeit zum Beispiel in Sachen Alchimie. Ich kann Alchimie nicht durch Punkte steigern sonder nur durch Rezepte.....und die lerne ich oder eben nicht. Sobald ich ein Rezept habe notiere ich mir die Reagenzien und zu welchen teilen sie reinkommen......und wenn ich es einmal erfolgreich geschafft habe (Würfel muss da wohl sein) dann kann ich es in mein Formblatt eintragen um die Zutaten nicht zu vergessen, evtl anmerkungen (z.B.: "ein Tropfen Quecksilber mehr scahdet nicht") und kann es somit immer benutzen........

Wäre ein wenig lebensnaher. Ich vergebe ja im Leben auch keine Punkte für meinen Kochskill sondern habe meine Rezepte und wenn ichs einmal geschafft habe weiß ich quasi wie es geht

Es sit schon klar, daß es ohne Zahlen nicht gehen wird, aber eine Reduktion wäre doch toll. Zumindest bei solchen Dingen würde das klappen denke ich
I´d rather be on Islay!

Wulf

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 11:24

Ja, bei Fertigkeiten die mit der Herstellung von irgendetwas zu tun haben klappt das.

Schwieriger wird es bei so Sachen wie Akrobatik, Schwimmen oder ähnlichen Dingen die weniger von einander abgrenzbare Tätigkeiten beinhalten sondern eher durch das regelmässige Training der gleichen Sachen ausgebaut werden.

Aber das Rezept-System eignet sich hervorragend für, z.b., den Magiebereich...
Harleking & Dramaqueen.

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