Erzählungen von Die Aldor

Enduni

Erzählungen von Die Aldor

Beitrag Sa 26. Jun 2010, 22:23

Talandras Rose
Von Enduni

Vor langer Zeit erhob sich am Ostufer Quel'thalas eine Insel mit Namen Sarinar. Auf den grauen Bruchsteinklippen griffen, wie Finger aus Schnee geformt, die Marmortürme des Anwesens der Familie Himmelspfeil. Drei waren es an der Zahl, der eine prächtiger und mächtiger als der nächste, denn immer waren es die Nachfahren, die ihren Ahnen zur Ehre gereichen und sie übertrumpfen wollten.
Den kleinsten von ihnen nannte man Federturm und wehrhaft war er noch gebaut, in den weißen Stein nur schmale Schießscharten geschlagen, auf dass man sich der Trolle erwehren könnte, sollten sie es wagen, Sarinar zu erstürmen.
Der zweite trug den Namen Kronenturm, und der Prunk des Hauses zeichnete sich ab; hohe Spitzbögen, Pilaster und Fenster aus feinstem, bunten Glas, die den Ruhm der Vorväter zeigten, schmückten ihn.
Und der dritte war der Sonnenturm, denn stolz war das Haus der Himmelspfeile geworden und statt aus Stein, war er beinahe komplett aus hellem Glas gebaut, das anmutig mit jedem Sonnenstrahl spielte, der es traf und im Mondlicht einer silbernen Fackel glich, die sich erhob auf Sarinar.
Und ritt man zur Insel - denn eine Brücke verband Sarinar mit dem Festland, schmal wie die Finger eines Neugeborenen, man erzählte sich, sie sei aus den Gebeinen von Riesen geschlagen worden - ritt man zur Insel, so erblickte man Pfeil- und Kronen- und Sonnenturm, die himmelwärts ragten.
Aber zuerst betrat man das Reich der Himmelspfeile durch einen Garten, der an Pracht beinah dem Sonnenturm gleich kam. Hyazinthen, Orchideen und blühender Hibiskus reihten sich aneinander in den mystischsten Mustern. Alle, deren Blick die himmelstrebende Pracht der Türme bewunderten, hielten auf ihrem Ritt inne, als sie durch Sarinars Garten galoppierten. Erst zum Trab wurde das Pferd gebremst, dann zum Schritt und schließlich zügelte man es ganz, sodass man verweilte und mit der Meeresbrise, die das Salz des Ozeans trug, auch den Duft der tausend Blüten atmen konnte.

Die Meisterin der Blüten nannte man Talandra. Sie war weder von Schönheit noch von Stand, aber ihr Werk bewunderte jeder, der Sarinar betrat und wünschte ihr Glück und dankte ihr für diesen Augenblick inmitten aller Blüten. Musiker schrieben ihrem Garten Lieder, Poeten sackten bewegt zusammen im Augenschein der Pracht und selbst die Hausherren, harte Veteranen der Waldläufer, lächelten im Angesicht ihres zweiten Stolzes. Nie aber, so ließ die Herrin vernehmen, solle die herrschaftliche Rose diesen Garten zieren, denn mit ihren vollkommnen Farben und Blüten, könnte der Garten den eigentlichen Stolz der Türme in den Schatten stellen.
In der Morgendämmerung, in der Mittagssonne und im Abendrot konnte man die Meisterin der Blüten auf den Blumenfeldern sehen, wie sie sich und ihren Lieblingen sang, das Unkraut jätete, das Wasser verschenkte und alles tat, dass ihr Werk erhalten bliebe, all die Begonien und Zinnien, die Lilien und selbst die garstig schönen Narzissen. Aber ihr eigentlicher Liebling, wie so oft, war nicht grün und trug auch keine Blätter.
Es war der Prinz Melanar, ein junger, edler Elf, ein Waldläufer wie seine Ahnen und mit Bogen und Pfeil verteidigt' er Sarinar schon vor unzähligen Trollen. Ein jedes Mal, wenn er ausritt, trat Talandra an den Prinzen heran und trug eine perfekte Blüte bei sich, am liebsten die Hyazinthen mit ihren tiefblauen Kronen, doch auch die andren verschmähte sie nicht. Sie verneigte sich vor dem Edlen und bot ihm die Blume dar, als er auf seinem Rappen saß. "Mein edler Prinz, nehmt diese Blume, dass sie Euch an Eure Heimat hier erinnern solle, nehmt ihren Duft und ihren Glanz, dass Euch auch im Krieg das Schöne bleibe."
Ein jedes Mal sprach sie diese Worte und wie in immergleichem Tanz blieb auch seine Reaktion. Er beugte sich von seinem Pferde, nahm die Blume entgegen und griff dabei nach ihrer Hand. Einen Handkuss schenkte er der Verehrerin, deren Wangen rot wurden wie der Abendhimmel. "Ich danke dir, Talandra. Ich werde die Blüte an meinem Herzen halten, wie du gesagt und wenn ich die Türme Sarinars wieder erspäh, sporne ich mein Pferd nur an, dass es mich in deinen Garten trägt."
Die Blüt’ verbarg der Prinz in seinem Mantel, schlug die Zügel und seine Schar zog mit ihm aus, an Talandra vorbei, die ihnen mit glücklichem Blitzen nachblickte und doch hoffte, er würde sie erhörn. Und tatsächlich, die Gefährten des Prinzen wisperten sich, dass er in jedem ruhigen Augenblick die Blüten von Talandra zückt, um sich an ihrem Duft heimlich zu erfreuen.

Aber eines Tages ward der Tanz verändert. Der Prinz, seit er zurückgekehrt, er zog nicht einmal mehr die Klippen entlang, um sich an Talandras Blumen zu erfreun und mit einem Lächeln, aus dem Schwermut und auch Glück nur spricht, saß er viele Male zum Fuße des Federturms, um den Himmel zu besehen. Und als er wieder ausritt, in edelste Rüstung gehüllt, da trat Talandra an ihn heran und sagte;
"Mein edler Prinz, nehmt diese Blume, dass sie Euch an Eure Heimat hier erinnern solle, nehmt ihren Duft und ihren Glanz, dass Euch auch im Krieg das Schöne bleibe."
Der Prinz indes strahlte Talandra an und nahm ihr die Blume aus den Händen, eine Hyazinthe mit einem Blau wie am klarsten Sommernachmittage im Zenit. Nicht ihre Hand ergriff er, keinen Kuss zum Dank gab er ihr, nur ein Strahlen, und nicht einmal das ward ihr gewidmet. "Ich danke dir, Talandra. Diese Blume wird ein hohes Geschenk für meine Angetraute sein. Oh Jamella, wie sich mein Herz nach dir verzehrt. Ich werde dich hier zu uns holen und du sollst die Türme bestaunen wie den Garten, und inmitten dieser Pracht, wird unser Band in die Ewigkeit geschmiedet." Er lachte lauthals und froh, und sein Rappe flog seinem Gefolge im Galopp davon, das eilte, um ihm zu folgen.
Die Herrin Himmelspfeil trat zu Talandra, die auf ihre leeren Hände starrte, als würde Blut aus ihnen quellen. "Bereite alles für die Hochzeit vor, Meisterin der Blumen. Festlich wird hier alles glänzen und dein Blumenduft jede hohe Nase hier betören. Und keine Schande mache mir."

So ward sie allein gelassen, ihr Kummer fand kein Wort, sie starrt einfach nur nach Westen, wo die Sonne mit ihrer Hoffnung unterging, sie würde je in den Armen ihres Liebsten sein. Als sie trat in ihren Garten, brachen sich die Tränen Bahn, inmitten ihrer so geliebten Hyazinthen brach sie zusammen und weinte bitterlich und wünschte, oh sie wünschte, Melenar wär ihr Gemahl, sein Herz wär ihr, die ihn geliebt, eh eine andre je ein Auge auf ihn geworfen.
Die Nacht brach herein und verdunkelte die Insel und düster fand sie auch Talandras Herz vor, das sich in ihrem Wunsch verzehrt. Tränen tränken den Boden ihres Gartens. Und ihr Wunsch wurde ein Wispern. Doch war Talandra stark, sie erhob sich schwerer Glieder und legte sich zur Ruh, denn wusste sie, eine Hochzeit hatte sie zu bereiten.
Am nächsten Morgen erwachte Talandra, doch wollte sie nicht einmal stehen, geschweige denn in ihren Garten gehen, der das Einzige ist, was sie je vollbracht, das Einzige, für das sie geliebt. Doch nicht sie liebte man, nur ihre Blumen, drang es schmerzhaft in ihren Sinn, und sie vergoss weitre Tränen. Aber dann rafft' sie sich auf, trat hinaus, um ihrem Tagwerk nachzugehen.
In ihrem Rücken schob sich die Sonne empor und zeichnete die Schatten der drei hohen Türme auf ihren Garten, dessen Blütenmeer sich mit den ersten Sonnenstrahlen öffnete. Das Feuerrot der Hibisken küsste sie, die violetten Lilien empfingen sie mit tröstlichen Wiegen im Wind und gar die Narzissen reckten ihre blassorangnen Köpfe ihrer Herrin entgegen. Und selbst, wenn es nicht ihr Liebling war, der ihr Trost gab, kam Talandra nicht umhin zu lächeln, als ihre Kinder sie zu umarmen und ihre Tränen zu trocknen schienen.

Da aber wurde sie eines weißen Flecks gewahr, der ihre Ordnung störte, der all ihre schöne Harmonie und ihr Lächeln ins Wanken brachte.
Inmitten des Hyazinthenhimmels blitzte sie eine Rose mit einer Blüte in der Farbe des Schnees. Talandra eilte heran, in Panik beinah, denn Rosen dürften hier nicht stehen. Doch hielt sie inne und wand ihren Blick. Hier hatte sie gestern geweint, war es nicht so? Sie beugte sich zur dornigen Pracht, roch an der Blüte. Keinen Rosengeruch fand ihre Nase, nur den nach Salz und Tränen.
Voller Furcht und Sorge griff sie nach der Rose und zerrt sie aus dem Grund. Die Wurzeln knickt sie der Pflanze ab, um ihr gänzlich den Gar aus zu machen. Sie wollte sich nicht erinnern, nicht an ihre Tränen, nicht durch diese Rose. Und in ihrer Hast sticht ein Dorn in ihre Gärtnerfinger. Ihr Blut ward vergossen, aber stört' es sie nicht.
Sie nahm die weiße Tränenrose, deren Dornen Blut geleckt, und trug sie zum Federturm, hinter dem versteckt zwischen hohen Hainbuchenhecken ihr Komposthaufen sich erhob. Sie grub in den verfaulten Pflanzen, versteckt’ die Rose unter Abfall. Und trat zurück in der Hoffnung, nie mehr ward sie gesehn.
Und nach beendetem Tagewerk, Bouquets hatte sie angerichtet, in all den schönen Farben, die ihr Garten preisgab, hatte Girlanden geflochten für die Schöne, die ihren Prinz ihr stahl, hatte keine Tränen weiter vergossen, sondern ihres Werkes gedacht, darüber, dass sie ihn stolz und glücklich über die Blumenpracht reden hören wollte, ihren Melanar. Ja, nach beendetem Tagewerk bettete sich Talandra zur Ruh.

Am Morgen jedoch, als sie den Federturm verließ, roch sie Tränen. Sie roch Tränen, und Schmerz, und ihr Sehnen. Noch ein paar Schritte tat sie, um den Duft abzuschütteln, aber da wandte sie sich um nach der Quelle des Geruchs. Es war, als hätten sich Eisstacheln in ihren Leib geschlagen.
Um den ganzen Federturm wanden sich in der Dämmrung graue, doch so grüne Dornenranken, weiße Knospen verschmolzen mit dem Marmorweiß des Turms. Mit jedem Herzschlag, den es heller wurde, öffneten sich die Knospen zu salzweißen Rosenblüten, jede von ihnen ohne Makel, ohne Fehl.
Talandra umhastete den Marmorturm und starrte auf den Komposthaufen. Er war fort, verschwunden unter dem Geflecht der Rosen, die Hainbuchen verschluckt und von dannen. Und inmitten der schneeweißen Blüten starrte sie die eine an, die sie gestern vergrub. Sie war rot wie Blut. Die Meisterin der Blüten schüttelte sich und wich zurück, ganz starr vor Angst. Sie eilte zur Herrin Himmelspfeil und flehte verzweifelt um Hilfe.
Das ganze Anwesen der Himmelspfeile rückt’ heran. Erst mit Scheren versuchten sie zu schneiden, aber schlug das Eisen keinen Riss in die Ranken hinein. Die Schwerter sangen, doch keine Faser wurde je gespalten. Feuer loderte, aber verkohlte kein einziges schneeweißes Blütenblatt.
Die Herrin geriet außer sich und verlangte von Talandra, diese Beleidigung zu tilgen. Gleich wie, gleich was sie tun müsste. Die Türme der Himmelspfeile wären der Stolz Sarinars und nicht ein Gewächs, das unter ihren Händen gedieh.
Und in ihrer Verzweiflung tat Talandra alles, was ihr gegeben, sie zerrte an den Dornenranken, sie riss an den Tränenblüten, aber keine rührte sich auf Gewalt, obgleich sie so zart waren wie Kinderhaut, wenn man sanft über ihre Blätter strich. Ihr Mahnmal hielt stand, gleich wie viel Blut und Schweiß und Tränen sie vergoss.
Geschlagen bettete Talandra sich zur Ruh. Sie schlug die Augen nieder und schwor, keine Träne zu vergießen. Sie schwor bei allem, bei allem, was ihr heilig war. Und beim Namen Melanar.

Doch als Talandra am nächsten Morgen vor den Federturm trat, blitzten sie dutzende der salzweißen Blüten in blutigem Rot an. Und schlimmer noch; die Ranken hatten sich fort gesponnen, über den Boden hinweg zum Kronenturm, den sie nun in ihrem festen Klammergriff hielten.
Die Meisterin der Blüten plagte sich wieder, von der Morgendämmerung zum Abendrot, sie vergoss Schweiß und Blut und keine Tränen, im Versuch, der Herrin Wunsch gerecht zu werden, die nach Silbermond, nach den besten Feuermagiern des Landes schicken ließ, um der Plage Herr zu werden. Aber keine Blüte schwand, kein Dorn ward ausgerissen, kein einziges Blättchen fiel von den Ranken. Und immer, immer, den ganzen Tag hindurch roch sie ihren Wunsch, roch ihre Liebe, die sie so abgrundtief hatte vergraben wollen. Die Herrin der Himmelspfeile drohte, sie würde fortgeschickt, sobald des Prinzen Hochzeit vorüber war, wenn diese Schande nicht bald aus dieser Welt geschafft.
Verzweifelt sank sie des Nachts in ihre Kissen. Doch fand sie keinen Schlaf. Denn sie wusste, des Prinzen Hochzeit fand morgen statt. Sie wusste, dass sie versagt und den Stolz der Himmelspfeile befleckt hatte. Die Finger gruben sich in ihre Haare und sie betete zur Sonne, dass alles nur ein schlimmer Alptraum sei, dass sie morgen erwachen und alles vorbei sein würde. Sie betete und betete und hoffte, ihr Wunsch würde erhört.

Und als am nächsten Morgen sie erwachte, stolpert' sie hinaus, ihre Hände aufgerissen, ihre Sinne taub. Und hoffte sie gar, dass wirklich alles vergangen, da erblickt sie gar in der Dämmrung des Prinzen Schar, die über die Brücke überritt nach Sarinar. Und entsetzter noch erspäht sie gar, dass der Sonnenturm nun in der Hand der Ranken war. Sie brach zusammen, voller Tränen, die sie nun nicht mehr halten konnt.
Und nicht einmal in ihrem Garten hielten Prinz und sein Gefolge. Sie preschten vor zum Turmesplatz und sahn nur Talandra, wie sie lag und weint' und schluchzt'. Und zu den Prinzen Pferde, des Edlen Arm um ihre Taille, saß Jamella, schöner noch als ihre Rosen und Haar, das rot wie Feuer war. Und mit einer Stimme klarer als ein Sommerhimmel fragte sie; "Ist das dein schönes Heim, mein Prinz?"

Ohne Wort, ohne Gedanken, begannen die Rosen sich zu regen. Ihre Ranken schossen vor wie Pfeile, schneller zur Schönen in des Prinzen Arm. Die Dornen marterten sich in ihre Haut. Schreie wurdenlaut und Schwerter gezogen, und sie alle versuchten, Jamella zu befreien, doch vergeblich. Und die salzweißen Blüten um die Schöne färbten sich rot vom getränkten Blut.
Da zückte die Schar die Schwerter, Herr und Herrin traten vor. Die Verräterin sollte sterben, schrien sie und wiesen zur Meisterin der Blüten, die verzagt auf dem Boden hockte, starrte.
Doch kaum ward ein Schwert gehoben, da packten die Tränenrosen zu. Sie umklammerten des Prinzen Schar, sie würgten Herr und Herrin, bis all ihrer Leben ausgesogen und verwirkt und sie alle tot in Rosenranken hingen. Die marmorweißen Türme Sarinars von einst erstrahlten nun in tiefsten, blutigen Rot und der Meergeruch wurde verbannt von dem Duft nach Tränen, Blut und Sehnen.

Einzig Talandra und ihr Prinz sie lebten noch und starrten einander in die Augen. Bis eine Ranke sie durchstieß, ihr Herz zerfetzt und und Leben nahm. Sie sank zusammen in der Blüten Pracht, starb in Rosenrot gehüllt.
Und der Prinz, er floh, ganz unbehelligt von der Insel, verwundet in der Seele nur. Sein Herz, es wurd entzweigerissen, wollt er sterben, wollt er leben. Und er blickt zurück am Brückenende, auf die Insel Sarinar. In Blut getränkt erstehn die Türme, die Rosen starren all ihm nach.
Mit einem Schaudern flieht er fort. Denn er weiß; die Rosen sehnen ihn an diesem Ort.


In einem Mond kehrt' Prinz Melanar zurück, an seiner Seit dutzende Feuermagister zum Geleit, die das elendige Ungetüm verbrennen sollten, das seine Familie und seine Liebste verschlang. Aber als sie dort am Brückenrande standen und ihr Blick den einstgen Stolz von Sarinar erspähte, fanden sie verdorrte Dornenranken nur, von roten Blüten keine Spur.
Den Prinzen nannte man im Wahn und allen Orts befand man ihn als Lügner, der Märchen brabbelt wie hier ich, nur weil das Schicksal Unglück spricht. Seine Heimat ward verbrannt und in den Flammen, sah er Rosenblüten tanzen, rot wie Blut und schmeckte Tränen, die über seine eignen Wangen rannen.
Und stets in der Vergangenheit verharrt' sein Sehnen.

Auf Anraten Lunacys ... veröffentliche ich hier einmal eins meiner Märchen (Vielleicht werdens noch mehr). Wer mag, kann es auch Ingame erzählen, das ist recht einfach, nur rat ich dazu, vorher auch Emotes und so weiter fertig zu stellen, mitten im Text einzufügen, damit man sie leicht rauspicken kann. *grinst*
Mein Einstand hier. Hallo HANKs. *winkt in die Runde*
Zuletzt geändert von Enduni am Do 8. Jul 2010, 00:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Talandras Rose

Beitrag Sa 26. Jun 2010, 22:51

Willkommen, Enduni / Norael, schön, dass du hier bist! *winkt fröhlich zurück*

Wie schon im RP-Forum geschrieben, finde ich dein Märchen wunderschön, es ist etwas ganz besonderes. Ich hoffe sehr, dass es noch mehr werden! Und danke für deine Erlaubnis, es weiterzuerzählen. Das passt sowieso gut zu Märchen, so werden sie ja weitergegeben. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich das mal machen werde, einen passenden Char hätt ich dafür... sogar seeehr gut passend :)
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

anthalos

Re: Talandras Rose

Beitrag Mo 28. Jun 2010, 12:52

Herzlich wilkommen bei uns!

Dieses Märchen ist wirklich wunderbar traurig schön. Es gefällt mir sehr gut!


Nur eine kleien Frage. Kann es sein, dass sich gleich im dritten Abstaz ein kleiner Fehler verbirgt und das letzte Wort Kronenturm sein müsste? Oder bin ich wie immer nur zu doof, richtig zu lesen?
"Wahre Wissenschaft kann etwas mit drei zusätzlichen Beinen ausstatten und dann explodieren lassen"
Terry Pratchett

"Fuck the duck until exploded" Chinesisch-Englische Restaurant-Karte

Enduni

Re: Talandras Rose

Beitrag Mo 28. Jun 2010, 14:20

Ouh, Danke für den Hinweis, da hatte sich tatsächlich ein Fehler eingeschlichten. :oops:

Gruß,
Enduni
Liessan, Malvadar, Norael - insgesamt Enduni

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Enduni

Der Passwächter

Beitrag Do 8. Jul 2010, 00:41

Der Passwächter
Von Norael / Enduni


Vor langer Zeit, kurz vor dem Wintereinbruch, zogen zwei Brüder den Pass von Quel’thalas nach Norden entlang. Händler waren sie, die die Gunst der Stunde nutzen wollten, die lange Winterzeit im ewgen Sommer des Immersangs zu verbringen. Dann, wenn der Schnee im Pass geschmolzen und der Frühling die Knospen in Lordaeron bersten lassen würde, würden sie in die Heimat zurückkehren und als erste diesen Jahres mit den Kunstwerken der Elfen aufzuwarten.
Der ältre von ihnen hieß Jonathan und war ein fülliger Geselle. Zu Pferde ritt er stets und seine dicken Wangen wackelten im Takt der Pferdehufe. Die blauen Augen blitzten gerissen aus ihren Höhlen, denn in all seinen Jahren hatte er gelernt, dass Klugheit, Voraussicht und Stärke im Handeln immer obsiegten. Und schlau, wie er war, hatte er seinem Bruder auch diesen Vorschlag gemacht.
Auf seinen jüngren Samuel schaute er herab, nicht nur, weil dieser auf dem Lastesel den Pass bezwingen wollte. Erst kurz war er im Geschäft der Väter, davor hatte er Kunst betrieben, Bilder gemalt, die keiner kaufen mochte, Portraits gezeichnet, in denen niemand sich selbst sah und Skizzen entworfen, von denen niemand lesen konnte, was es denn nun sei. Die grünen Augen schweiften umher, bewunderten die in den Winter brechende Herbstlandschaft, das rotgoldne Laub, das wie Staub von den Winden getragen wurde und lauschte zufrieden dem Rascheln der einst so grünen Blätter.

Nur ein schmaler Pfad führte durch das Gebirge, das sie von den Elfenlanden trennte und so wussten sie; andren Reisenden würden sie begegnen, die vielleicht Geschichten mit sich trugen aus dem fremden Land, das sie doch noch nie betraten. So echoten die Hufschläge von Pferd und Esel durch die Schluchten, die ein Bildhauer hätte gemeißelt haben können, so verschlugen sie dem Jüngren manches Mal den Atem.
Das graue Granit formte massive Brücken, sie sich über die Abgründe wanden und, obgleich sie schon seit tausenden von Jahren dort bestehen müssten, wirkten, als könnte ein Windstoß sie durchbrechen. Steinbögen über ihnen, gesprenkelt in tausenden von Farben, die in der Abenddämmerung wie glühendes Gold schimmerten, ließen den jungen Samuel sich in einem Palast der Berge wähnen, die, so bedrohlich und kühl sie auch waren, ihre Herrlichkeit doch nicht verbargen.
Und mit der ersten Woche der Reise fiel auch der Schnee auf das jungfräuliche Gebirge. Die Flocken waren dick wie Daunenfedern und ebenso weich, aber eisig wie scharfer Stahl. Der Wind, der durch die Schluchten pfiff und sein sonst so sanftes Lied sang, sog diese Kälte auf und schnitt durch die Felljacken der Brüder, trieb ihnen die Flocken ins Gesicht und heulte so unheimlich und düster wie der Wolf in einer Vollmondsnacht.

Unter kaltem, klaren Sternenhimmel stieß an ihr Feuer auch der erste Reisende. Gänzlich fremd schien er ihnen, in einen Mantel aus Berglöwenfell gehüllt, der seine Züge, sein Gesicht verbarg. Doch gegürtet auf den Rücken trug er ein feines Schwert, drum lud ihn der Ältre ein. Denn ein Mann mit Schwert kann nicht nur reich, sondern auch gefährlich zu verärgern sein.
An ihrem kleinen Feuer, in einer Felsenspalte Schutz, dienten nur ihre Decken dem Winter zur Trutz. Und in die Flammen starrend erzählte der Mann, dessen Züge nicht einmal das warme Flackern ganz erhellte, Geschichten aus dem Elfenland. Darunter hörten die beiden das Übliche, vom ewigen Frühling und weißen Bäumen, von schönen Frauen und lieblichen Träumen aus Essen und Wein, Gebäuden, die bis in den Himmel ragten und schwebenden Dingen, wohin man auch blickt.
Eine Geschichte war neu darunter und gerade der junge Samuel fand an ihr Gefallen. Vor Äonen, erzählte der Wanderer, habe ein Schwerttänzer mit Namen Tanlaron gelebt und sein Herz der Heimat und dem Volke gegeben. Und am thalassischen Passe verteidigte er sein Land und seine Liebsten gegen jeden noch so argen Feind. Einem Wirbelsturm gleich habe er gekämpft, die Schwerter sangen ihr schauriges Lied und mit jedem seiner Streiche fiel auch ein Troll zu Boden, besiegt. Unverwundbar war er nicht, zog er sich doch Wunden und Narben zu, dass er nach hundert Schlachten kaum mehr ein Elf, kaum mehr schön zu bezeichnen war.
Aber liebten ihn die Elfen nicht der Schönheit wegen, sondern seines Muts, seiner Treue, seines Geschenks an ihrem Volk. Den Passwächter nannte man ihn und maß ihn im selben Wert wie ein dutzend andrer Krieger. Sein Name ward der Stoff für Märchen und Sagen, sein Klingentanz das Vorbild ganzer Heere. Und er focht und verteidigte sein Volk, und starb in der Schlacht, wie es der Krieger Pflicht ist, gefällt durch Trolles Hand.
Und seine Schüler scharen sich um ihn, sein Waffenbruder greift seine Hand. „Niemals enden wird meine Wacht“, wisperte Tanlaron in letztem Zug, eh das blau seiner Augen für immer verlosch, so erzählte der fremde Wanderer.

Das Lächeln der Wölfe blitzte im Flammenschein und beeindruckt war der jüngre Bruder vom Mut des Kriegers, während der Alte nur meinte, er hätte für sich und nicht für andre leben sollen. Die Kapuze und die Hand bewegten sich nur wenig auf die Worte Jonathans, doch blieb es friedlich.
Mit dem nächsten Morgen trennten sich ihrer Wege wieder. Und kälter ward es in des Passes Tal. Die Bäche froren fort zu Eis und das graue Granit wurde zu Eis. Leben haben lang sie nicht gesehen, nur Tannen an ihres Wegesrand, sie sich unter Schneepracht bogen und knarrten in dem Wolfsgeheulwind. Die Brücken und die Bögen, die einst aus Stein gewesen, schienen jetzt aus Eis und Zapfen ragten wie geifernde Fänge an ihnen herab, manche stürzten gar in die Tiefe zerbarsten mit lautem Krach.

Gedrückter wurde die Laune der Brüder, ungewiss, ob sie den Pass durchschritten, eh noch alles verschneit. So schürten sie ihr Feuer im Ungewissen, als Samuel ein Rab ins Auge fällt. Doch fehlte jede Majestät und jeder Schrecken diesem Tier, es lag geschunden und geschlagen im Schnee, die Federn abstehend, selbst so dürr wie sein Skelett.
„Helfen wir dem armen Tier. Ich kann es nicht so sehen“, meinte der Jüngre, bewegt von tiefem Mitgefühl für den einstgen Schreckensboten. Der Ältre besah ihn sich und lächelte breit. „Pfah. Wie sollen wir ihm helfen? Brot und Feuer? Sicher nicht. Rupfen wir ihm die Pechfedern aus und essen, was an dem Vieh geblieben. Wir können es gebrauchen“, sprach’s und streichelte über seinen Wams.
Weil Samuel der jüngre Bruder, beugte er sich dem so klugen Rat Jonathans. Mit einem Stein schlug er, nach Zögern, dem Rabentier den Schädel ein und rupft’ ihm alle Federn aus, sodass wie schwarzes Blut sie den einst reinen, weißen Schnee bedeckten. Gebraten ward er über Feuer, verspeist vom ältren Brüder, der jüngre weigerte sich. Aber satt machten den klugen Jonathan die drei Bissen nicht, im Gegenteil, noch hohler, tiefer fühlte sein Bauch sich an, sodass er die Notreserven brach.

Und am nächsten Tage schien die Sonne nicht einmal aufzugehen. Dicke Wolken hingen über ihnen in der Farbe der granitgrauen Wände und Schnee wehte mit dem heulenden Wind, der inzwischen ein ganzes Rudel Wölfe vor sich herpeitschte. Ihre Tiere versackten immer tiefer im Schnee, sodass sie letztlich absteigen und vier tiefe Spuren durch das Weiß ziehen mussten. Der Jüngre sollte vor, weil sein Gewicht leichter war, erklärte der Ältre, der sich doch nur in der Schneise, die Samuel schlug, weit wohler fühlte.
Hoch türmten sich des Nachts die dicken Flocken und lange schufteten sie, eh sie eine Kuhle für ihr Feuer und ihr Lager in den Felsspalten geschaffen hatten. Das Feuer prasselte leise und ärmlich vor sich hin, war kaum mehr als Glut, aber es wärmte und die letzten Rationen brachen die beiden an, um ihre leeren Bäuche zu füllen.

Da taumelte im Dunkeln ein Wanderer heran, zerschlissen sein Mantel, vernarbt sein Gesicht und seine Augen konnt man kaum unter den eisigen Brauen erkennen, in denen sich der Schnee schon fing. Die Lippen blau und schmal wie Federkiele bettelte er auf Knien vor den beiden Brüdern; „Gebt mir Feuer, gebt mir Brot, bitte, sonst erfriere ich.“
Der jüngre sprang schon auf, um dem Mann zur Hilf zu eilen, da hob Jonathan die Hand. „Wir zehren selbst an unsrem letzten Kanten. Wie sollen wir dir helfen? Selbst Schuld, wenn du nicht vorgesorgt, nun zieh hinfort und stirb deinen selbstverdienten Tod. Morgen würdst du eh verhungern, wenn du bei niemandem mehr betteln kannst.“ Und die letzten Reste Brot verspeist der Feiste noch vor dem armen Hungernden.
„So sei es“, krächzt der Bettler scharf, und Zorn klingt dunkel aus der Stimme. Das Antlitz hebt er und in all den Narben erkannt’ man ein elfisches Gesicht. Doch die Augen hatten keinen Glanz, sie waren leer und hohl wie Wintereingeweide.
Das Zürnen des Windes hob sich zum Tosen und aus dem Schnee formten sich Wölfe, Rudel gar, die über das Weiß preschten, als wäre es Stein. Ihre eisigen Zähne blitzten im Licht der Feuersglut und wie knirschender Schnee erklang ihr Knurren. Der Mantel des Wanderers ward zu Rabenschwingen und Federn, die vom Wind empor getragen. Zu Rabentieren wurden sie und düster drang ihr Krächzen durch die Nacht.
Unter Rabenklang und Wolfsgeheul kauerten sich Samuel und Jonathan zusammen und der kluge Bruder ging auf die Knie. „Bitte, oh bitte, Wintergeist, wir wollen dir geben, was du verlangst, nur schone unser Leben.“ Und Samuel, ganz schreckensstarr, konnte nur sehen, wie in des Elfen Händen Schwerter blitzten, aus Eis geformt.

Die Schwerter sangen ihr grässliches Lied, die Wölfe heulten im Triumphe auf und die Unheilsboden stürzten sich hernieder auf den feisten Bruder, und sie alle zerfetzten den Leib, zerfetzten ihn ganz, sodass der weiße Schnee nun von rotem Blut getränkt. Und als die Raben und Wölfe ihre blutigen Schnauzen und Schnäbel hoben und den Jüngren begafften, da trat der Elf unter ihnen hervor.
Sein leerer Blick lag auf den Zügen des Menschensohns und er verzog die Lippen zu einem Lächeln, das so kalt und grausam wie der Winter schien. Der Schwertknauf fuhr nieder, sodass alle Sicht verschwamm und sein Bewusstsein wurd schwarz wie Rabengefieder.

Und der Jüngre erwacht’, geschunden und ganz vor den des thalassischen Passes. Die Elfen lasen ihn auf und munkelten verwundert, woher der Wandrer kam, warum er blutbedeckter als ein Schlächter. Und als sie ihn durch die hohen Pforten trugen, fiel Samuels Blick auf die Statue von Tanlaron, dem Passeswächter.
Liessan, Malvadar, Norael - insgesamt Enduni

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Re: Erzählungen von Die Aldor

Beitrag Di 3. Aug 2010, 09:05

Nun schreib ich aber auch endlich zu deiner Geschichte was, Enduni! Da war damals Bobby mit seinen Superideen reingeplatzt, und ich hab es danach einfach verpennt, noch was dazu zu schreiben.

Wieder eine sehr schöne Geschichte! Diesmal ist es das altes Motiv von der unerkannten höheren Macht, die als Bettler auftritt und die Menschen auf die Probe stellt, Schon im Alten Testament gibt es das ja - die Geschichte von den Engeln, die Loth besuchen, aber auch in vielen Märchen der ganzen Welt, von den Brüdern Grimm bis zu 1001 Nacht.

Dabei gibt es allerdings eine Forderung: wer bestehen will, muss handeln, nicht nur denken. Man muss etwas tun und das aus den richtigen Motiven heraus, und wenn es etwas ganz Unscheinbares ist. Denk an Parsifal: Er hat Mitleid mit König Amfortas, jeder hat das. Der ganze Hofstaat weint mit ihm. Aber keiner kommt auf die Idee, einfach mal nachzufragen. Mitleid alleine reicht nicht, man muss handeln.

Das ist nicht nur eine grundsätzliche menschliche Wahrheit, sondern ist auch auch ein Prinzip, das der Literaturgattung Märchen verhaftet ist wie sonst keiner. Es ist ein Märchen-Gesetz. Ein Märchen drückt ja generell innere Vorgänge durch äußere aus, es lebt in Bildern. Das Mädchen kleidet sich in ein Gewand aus zottigen Rattenpelzen: Sein wahrer menschlicher Wert ist noch unerkannt. Es erscheint in einem Kleid wie die Sonne: nun ist seine wahre Güte und Menschlichkeit offenbar.

Du verlässt diese "echte" Märchenebene (klingt paradox, ist es aber nicht), wenn du die entscheidenden Vorgänge nur in die Gedanken legst: Der jüngere Bruder findet das Verhalten des Älteren nicht richtig, handelt aber selber auch nicht anders. Dass er sein Brot nicht isst, reicht nicht - er müsste helfen, und wenn es nur eine kleine harte Rinde wäre, die er dem Hungernden gibt - nicht weil er nicht mehr geben würde, sondern weil er nur so mit seinem Handeln vor dem Bruder durchkommt.

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Etwas weiteres, was ich schon lang auch noch zu der ersten Geschichte anmerken wollte. Das bezieht sich jetzt nicht auf den Inhalt, sondern ist eine reine Formsache. Ich meine die gesuchte "altertümliche" Ausdrucksweise, mit der du wohl - auch passend zum Stoff - die romantische Zeit imitierst. Das wirkt manchmal allzu künstlich bis falsch. Beispiel (aus der 2. Geschichte) zu den Ellipsen des Hilfsverbs sein: "...[die Elfen] munkelten verwundert, woher der Wandrer kam, warum er blutbedeckter <war> als ein Schlächter." Ein "sein" im Präsens ("ist", "bin"...) fällt in diesem Sprachstil schon mal weg, im Imperfekt aber nicht so ohne weiteres. Da stolpert man.

Ein weiterer Punkt ist der Gebrauch des Worts "ward". Es bedeutet "wurde", nicht "war". Und in so einem Satz: "Aber eines Tages ward der Tanz verändert." ward es dann eben falsch verwendet, und wieder stolpert man.

Ich würde solche Dinge weglassen, wenn du nicht ganz sicher in ihrer Verwendung bist. Es sei denn, dass du es bewusst genauso haben willst. Aber meine Meinung ist: Du hast das überhaupt nicht nötig. Deine Märchen sind aus sich selbst heraus zauberhaft genug, du brauchst sie nicht mit solchen fremden Schnörkeln zu schmücken. Für mich persönlich würde etwas mehr Schlichtheit im Ausdruck die Geschichten nur noch schöner machen, als sie sowieso schon sind.
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Lel

Re: Erzählungen von Die Aldor

Beitrag Di 3. Aug 2010, 09:09

Und in so einem Satz: "Aber eines Tages ward der Tanz verändert." ward es dann eben falsch verwendet, und wieder stolpert man.
"Aber eines Tages wurde der Tanz verändert."?

(Hi Norzi. :) )

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Kadosma akwbi
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Re: Erzählungen von Die Aldor

Beitrag Di 3. Aug 2010, 09:17

Eben... das klingt für mich falsch. Wer sollte denn den gesamten Tanz aktiv verändert haben? Was durch das Passiv "wurde verändert" ausgedrückt wäre: Hinter einem Passiv steckt immer ein Agens.

Der Satz soll doch offenbar einfach bedeuten, dass sie den Tanz eines Tages verändert vorfand, dass irgendwas anders war. -> "Aber eines Tages war der Tanz verändert."
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Lel

Re: Erzählungen von Die Aldor

Beitrag Di 3. Aug 2010, 09:19

Ja, es ist im Kontext so betrachtet sehr holprig, da hast du recht.

Enduni

Re: Erzählungen von Die Aldor

Beitrag Do 5. Aug 2010, 13:09

Hey Lel. ;)

Und hey Luna,

Uhm. Erstmal Danke für die Kritik zu den beiden Geschichten, sowohl in Form als auch im Inhalt. - Wegen der Beispiele, die du genannt hast ... ahm. Ich habe so gut wie nie mich näher mit Märchen beschäftigt, auch nicht mit der Bibel, auch nicht mit Parsifal, also muss ich dir dort schlicht glauben, in dem was du schreibst. :) Im Prinzip ließe sich das auch ganz einfach umändern, ich muss nur die Motivation dafür aufbringen, gerade von nem Plot leicht geschlaucht. *grins* Ich dank dir für die Hinweise und versuch, das auch bei meinem nächsten kleinen 'Märchen' zu beachten.

Wegen der Form. Da hast du durchaus ebenfalls Recht. Die Form wirkt teilweise ziemlich gekünstelt, wenn ich das nun nach ein paar Wochen sacken lassen noch einmal genauer durchlese. Ich schreibe auch selten aus so einer Perspektive, in so einer Gattung, in so einem Stil (meist bin ich viel nüchterner und perspektivischer) aber das ist keine Entschuldigung. Zugegebenermaßen sind die Geschichten noch auch kaum überarbeitet. Muss ich mich irgendwann davor / dahinter klemmen, sie mal genau durchgehen. Man möchte ja gute Geschichten zustande bringen. :)

Dass 'ward' 'wurde' heißt, weiß ich schon. Ich meinte es auch im Sinne von 'Der Tanz wurde verändert'. Agens ... heißt wahrscheinlich, dass irgendwo jemand sein muss, der ihn auch verändert hat. Das ist recht simpel die Liebe des Prinzen Melanar zu seiner neuen Flamme. Grob gesagt. *kopfkratz* Wie gesagt - muss man mal drüberschauen und überarbeiten, bei Gelegenheit.

Merci noch einmal für die fundierte Kritik. :)

Gruß,
Liessan, Malvadar, Norael - insgesamt Enduni

Quoten-Aldorette

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