Tagebuchseiten

Antworten
Bloindil

Tagebuchseiten

Beitrag Mi 9. Dez 2009, 13:26

Stromgarde, oh Stromgarde!
Es ist kaum zu glauben was aus dieser einst so stolzen Nation geworden ist. Ich weiß noch wie es im zweiten Krieg Zuversicht geweckt hat wenn eine Einheit mit der roten Faust neben dir in Position ging und man sicher sei konnte von dieser Flanke geschützt zu sein. Und nun? Die Trümmer der einst prächtigen Stadt sind wie ein Mahnmal das ironisch lächelnd auf die drei Fraktionen herab sieht.
Zum einen die Oger und Trolle, welche früher wie Wellen an Wellenbrecher gebrochen wurden und von den mutigen Verteidigern mehr als einmal in die Flucht geschlagen worden sind.
Oder die Meuchler und Attentäter des Syndikats, welche den verdorbenen Pfaden des Arathigeschlecht folgen und dem Sohn des niederträchtigen Perenolde so etwas wie ihre Art der Treue geschworen haben.
Schlussendlich die verblieben Kämpfer und Leute von Strom die sich hinter ihrem Prinzregenten Galen Trollbann versammelt haben. Als wäre der Zweifrontenkrieg im Inneren nicht schon genug, müssen die Streitkräfte auch noch dem Expansionsbestreben der Verlassenen entgegentreten, welche auch noch Unterstützung von der närrischen Horde bekommen.

Dies und all das in der unmittelbaren Vergangenheit erlebte in Kalimdor, bei und mit den Kal’Dorei, helfen mir meine Verwirrtheit und Unentschlossenheit was das Angebot dieses rotbärtigem Zwerg in Eisenschmiede betrifft zu verarbeiten und zu überdenken.

Meine Ausrüstung ist gepackt, Khaz und Groar sind entspannt wie schon lange nicht mehr, was ich nicht auf die sicheren Mauern um uns herum sondern eher mit der in mir aufsteigenden Zuversicht verbinde. Es dürfte ein Tagesritt sein bis ich den Thoradimswalll durchschreite, nicht, um mich wie gewohnt nach Norden zu Aerie, der Stadt meines Blutes zu begeben, sonder um südlich zu reiten und die Hallen von Dun Garok zu betreten.
Während ich dies hier niederschreibe betrachte ich die Brosche vor mir auf dem Tisch. Das feingeschliffene Bernstein mit der goldgefüllten Gravur in der Form einer Kralle, genauer genommen einer Greifenkralle, prägt sich tief in mein Bewußtsein ein und ich gestehe, das mir dies Emblem selbst in meinen Träumen und bei den Zwiegesprächen mit den Geistern erscheint.
Sollte es diesmal anders sein? Werde ich nicht der Andere sein? Nicht der Lange, der Dünne oder der Wildhammer unter den Bronzbärten? Beim eigenen Stamm derjenige der bei den Bronzebärten geboren und aufgewachsen ist? Nicht der Besucher in Silbermond, der Einzige der nicht ein Hochelf ist? Selbst den Nachtelfen, welche das Erbe der Irdenen in uns sehen und schätzen, war es nicht möglich in mir das Gefühl des Dazu gehören zu wecken.
All meine Hoffnung liegt nun in der Gemeinschaft zu der mich dieser Rendrox Feuerspalte eingeladen hat, in der Gemeinschaft des Sturmgreifenklan.
HODOR!!!!

Bloindil

Re: Tagebuchseiten

Beitrag Fr 11. Dez 2009, 09:17

Lordaeron! Schon der Klang und der Ursprung dieses Namen ist eine Symphonie für die ehemalige Größe dieses Landes. Der Name vereint die drei Sprachen der Menschen, der Elfen und der Zwerge, und die Nation wuchs von einem Ableger des Arathi-Imperium zu dem größten und mächtigstem Königreich der Menschen heran.
Ich erinnere mich noch an einen meiner ersten Besuche in der gleichnamigen Hauptstadt. Ich sehe noch die vielen neugierigen Augenpaare die auf mich und Darsam gerichtet waren als wir auf dem Platz vor dem Palast landeten. Wie so oft war es kindliche Neugier die schließlich Überhand gewann und dazu führte das eine kleine Meute Kinder sich mir und meinem Greifen näherte. Zaghaft zuckten kleine Hände nach vorne um den Wechsel von Gefieder zu Fell an Darsams Flanke zu berühren. Als jeder der Bande diese kleine Mutprobe bestanden hatte, rief ihr Anführer, Teri genannt, zum Sturm auf den Palast auf, hob das hölzerne Schwert, das er die ganze Zeit in den Händen hielt, hoch und rannte gefolgt von der johlenden Kindermenge davon. Erst einige Zeit später sollte ich erfahren das dies meine erste Begegnung mit König Terenas Menethil II war.
So klangvoll und mächtig der Name des Landes auch war, heutzutage schwingt Angst, Verrat und Tod als Ton deutlich mit. Einst der Bergfried in der Festung gegen die Horde ist es nun ein gebeuteltes, zerrissenes Land geworden, um das sich die Verlassenen, die Geißel und die Menschen des scharlachrote Kreuzzug streiten.
Eigenartig das sich nun eine kleine Gruppe Zwerge durch dieses Land, an den Untoten vorbeischleichen muss um in dem Ort der als das Kloster bekannt ist nach dem rechten zu sehen. Sagte ich schleichen? Glücklicherweise gelang es mir die Geister des Windes und der Erde zu überzeugen unsere Reise zu beschützen und so war es möglich die klirrenden und zedernen Zwerge unbemerkt bis hierher zu bringen.
Nun sitzen wir hier versammelt um ein Sammelsurium von Fässchen und Humpen, um vor dem morgigen Tag noch etwas Ruhe zu finden. Fünf Zwerge gegen ein Kloster voller fanatischen Kreuzzügler. Doch kein Unbehagen ist in mir, den meine Begleiter und ich sind durch ein Band verbunden das nahe an den berühmten Gwyarbrawden heran kommt. Die Zeit in Garok war wie Balsam für meine Seele und nun da ich das Wappen der Sturmgreife offen auf der Brust trage scheint jeder dagewesene Zweifel fern in der Vergangenheit zu liegen.
Das von mir angedeutete Scheppern wird von Rendrox und Balendelin, den alle nur Bale rufen, erzeugt. Beide Krieger in schwerster Rüstung, Rendrox mit Schwert und Schild und Bale mit Axt und Hammer. Übertroffen wir der Lärm der Rüstungen nur von dem Mosern von Gemmil, dem Heiler unserer Gemeinschaft. Sei es die Klette die sich in seiner Robe verfängt oder der strenge Geruch den die eine oder andere Pflanze hat, wenig gibt es was Kommentarlos dem Priester des Lichtes entgeht. Schlußendlich noch Fjalar, der Than. Meine Überraschung konnte nicht größer sein als ich ihm begegnete, kannte ich ihn flüchtig aus meinen Heimatsbesuchen in Thelsamar, wo er einige Zeit unter dem Namen Grimmbart lebte, war er nun Fjalar Sturmgreif der Gründer und Than des Klan. Sein Bär und Khazan runden unseren Kampfverband ab und ich bin mir sicher das wir unsere Ziele morgen erreichen werden.
HODOR!!!!

Bloindil

Re: Tagebuchseiten

Beitrag Mo 4. Jan 2010, 07:46

Die salzige Seeluft die von der Weite des Meeres untermalt mit dem Geschrei der Möwen vom Hafen aus in das Zentrum der kleinen Hafenstadt geweht wird scheint in der Lage zu sein jeglichen Gestank zu vertreiben.
Süderstade.
Der Ort wo die Allianz wirklich ihren Beginn nahm. Der Ort wo Lothar Anduin mit den Überlebenden von Sturmwind landete. Der Ort von dem er aufbrach um Unterstützung bei Lordaeron zu suchen und zu finden. Der Ort indem der Orden der silbernen Hand seinen Anfang nahm.
Heute ist nicht viel von dem einst mächtigstem Menschenreich übrig, nur die Häuser und der Hafen von Süderstade trotzen noch den Untoten, dem Syndikat und der Horde.
Wir Sturmgreifen waren und sind gern gesehene Gäste in den Tavernen der Stadt. Nicht nur das wir mit unser Gold den Handel ankurbeln, vor allem im Verzehr von Bier und deftigem Essen. Nein auch scheint es beruhigend zu wirken einen wehrhaften Zwergenklan weniger wie einen Tagesritt entfernt zu wissen.
Nun wir haben unseren, ich nenne es mal, Ausflug ins Kloster gut überstanden. Die Geister führten uns ebenso gut nach Hause wie sie uns hingeführt haben. Einige Dellen und Schrammen an den Rüstungen, mehrere Kerben an den Schneiden und hier und da ein paar leichte Wunden die aber mehr als verheilt waren. Die Belohnung von diesem Raleigh wurden auch schon gewissenhaft in der Taverne umgesetzt. Ich freue mich schon darauf den Schatz zu untersuchen den ich in den unendlichen Gängen des Kloster gefunden habe. Sobald wir Morgen zuhause in Garok sind werde ich mich zurückziehen um mich endlich in die schweren Wälzer, die nun mein Eigen sind zu, vertiefen. Vorher allerdings, sollte ich die nächste Weghütte der Liga besuchen um mir eine Unterstützung für das Übertragen der Worte zu erbeten. Ein Buch über die Titanen und eines über den Krieg der Hämmer, fantastisch. Sollte sich der Eindruck der ersten Zeilen verstärken werde ich den Than um Unterstützung bitten. Sollte sich die Erkenntnis vertiefen müssen wir dem nachgehen und einige von uns nach Thelsamar schicken. Dort in dem Klima des Loch Modan werden wir uns darauf vorbereiten. Vorbereiten ein weiteres Bruchstück unserer Vergangenheit zu erforschen. Sollten alle Minen einstürzen werden mir einige meiner Brüder und Schwestern auch so in den Süden folgen.
Der goldgelbene Waffenrock der Sturmgreife wird in die Tiefen von Uldaman einziehen und wehe dem der sich uns in den Weg stellt.
HODOR!!!!

Bloindil

vierte Seite

Beitrag Fr 22. Jan 2010, 10:45

Einsamkeit, Alleine sein.
Ein Wort, eine Umschreibung der so viel Negatives anhaftet und trotzdem von einigen Wenigen gezielt gesucht und gefunden wird. Auch wenn die Mehrheit gänzlich darauf verzichten möchte und kann, begleitet uns die Einsamkeit stets und geduldig. Schon den Gang in diese unsere Welt gehen wir für uns alleine durch den Schoß unserer Mütter, und spätestens zu dem Zeitpunkt indem wir sie wieder verlassen werden wir diesen Weg auch ohne Freunde und Familie gehen. Auch wenn wir in unserer Art zu leben eher gesellig sind und die Familien- und Klanstruktur dem Einzelgängerischem vorziehen beginnen und beenden wir unsere Existenz alleine.
Schon nach unserer Geburt ist das Verlangen der Einsamkeit zu entfliehen riesengroß. Jedes Baby schreit förmlich nach einem Bund mit jemandem und saugt das Gefühl der Verbundenheit mit jeder Faser in sich auf. Eine selbst gewählte Einsamkeit ist meiner Meinung nach nicht anderes wie eine Arroganz sich über andere zu stellen und demonstriert eine Unfähigkeit in jeglicher sozialer Natur, natürlich will jedes Lebewesen seinen Freiraum körperlich wie auch geistig, aber man sollte gewillt sein dieses zu mindestens zeitweise zu teilen.
Idealerweise bestimmt man selbst den Wechsel zwischen diesen Werten, wobei immer der Wille des Individuum der erste Schritt sein wird.
Der Wille ist immer der Beginn von allem!
Ehrlich gesagt sind meine Erfahrungen mit der Einsamkeit eher schlecht. Schon seit dem Knabenalter teile ich mein Leben und mein selbst. Doch auch dann gibt es Momente in denen man nicht die Wahl hat und die Einsamkeit ihre kalten Hände ausstreckt und dein Herz ohne Gnade fest packt.

Mit grimmiger Entschlossenheit sind wir in die Tiefen von Uldaman gestiegen, haben Dunkeleisen mit ihren Kolossen und wiederwertige Troggs besiegt und kehrten mit weiteren Erkenntnissen heim, eifrig bestrebt das Erfahrene mit unseren Klangeschwistern zu teilen. Doch keine Freude empfang uns, sondern eher eine abwartende Angespanntheit. Gerade am Tag unserer Ankunft hatte Than Fjalar ein Treffen einberufen und alle waren mehr als angespannt und fieberten der Versammlung entgegen. Wie so oft trügte das schlechte Gefühl des Klan nicht. Der Ruf der Einsamkeit hatte Fjalar gepackt und sein Wille tat den ersten Schritt und er verließ uns mit leisen und wenigen Worten. Ein Raum voller gelber Waffenröcke, Zwerg neben Zwergin, Zwergin neben Zwerg, alle kniend den Blick in tiefer Trauer zu Boden gerichtet, Gemeinsam und doch jeder für sich alleine.
Einsamkeit in ihrer Übelsten Form!
Der erste der Aufstand war Rendrox, nun Than des Sturmgreifenklan. Allein seine Präsenz war eine Welle der Aufmunterung, wie ein Atemzug nach einer Zeit unter Wasser. Das Gefühl der Leere verschwand, den uns allen war klar das wir zusammenstanden und dies enger wie vorher. Spät am Abend, nachdem ich wie ein jeder seinen Eid dem neuen Than gegenüber geleistet hatte, stand ich wieder in Einsamkeit in den tiefen Schatten der Feste Dun Garok, diesmal selbstgewählt. Überwältigt von der übertragenen Verantwortung, sollte ich, das jüngste Mitglied in den Reihen der Jagdgreifen, nun Rat des Klan sein und die Geschicke aller mir engvertrauten Zwerge mitgestalten. Alleine in den Schatten kann sowohl ein Fluch wie auch ein Segen sein, dieses mal wurde der Segen durch die dunkle Gestalt beendet die still aus den Schatten neben mich trat und den leisen und wenigen Worte noch einige nur an mich gerichtete hinzufügte um im Anschluss für immer aus meinem Leben zu treten.
HODOR!!!!

Antworten