Der Weg des Cenarius
Verfasst: Mi 14. Okt 2009, 20:27
Auf der Spitze eines moosbewachsenen Hügels steht ein riesiger Bär mit schwarzem Fell, auf seinen Schultern sind hellere Stellen welche der Form von Mondsicheln ähneln. Das Wildtier blickt von der Spitze des Hügels auf das Dorf Bashanaal. Im nächsten Moment verschwindet der Bär im undurchsichtigen Dickicht des Eschentals.
Die jungen Kaldorei spielen auf dem Dorfplatz, als sich das Ungetüm Bashanaal nähert.
Keine der Schildwachen scheint ihn bemerkt zu haben, auch die Kinder ahnen nichts von der sich nähernden Gefahr .Wenige Meter von den Kindern entfernt richtet sich der Bär zu seiner vollen Größe auf, die Pranken hängen schlaff herunter und er stößt ein markerschütterndes Brüllen aus. Die Kinder schrecken vor Angst zusammen und starren wie gelähmt die riesige Gestalt an. Es braucht einen Moment bis sich die Kinder gefasst haben und das Monstrum erkennen. Ein Lächeln breitet sich auf ihren jungen Gesichtern aus und sie laufen wie eine Meute hungriger Wölfe auf den Bären zu. Das Wildtier, wieder auf allen Vieren, lässt sich von der Last der anstürmenden Kinder niederreißen und bleibt, mit den lachenden Kaldorei auf seinem Bauch, liegen.
„Warum sollte ein Mädchen nicht Druidin spielen können“
Isó, eine junge Kaldorei mit mondblassem Haar und einer zarten Statur, mault die Gruppe von Kindern vor sich an.
„Weil sie es nicht können. Deswegen“
Kurz überlegt ein Junge mit blitzblauem Haar seine weiteren Argumente
„Nur Jungs können Druiden werden.“
Hämisch wirft der Junge den letzten Satz Isó entgegen.
Isó nun noch mehr gekränkt durch die Worte des Jungen, vergräbt ihr
Gesicht in den Händen und beginnt zu schluchzen.
Ismion, ein junger Kaldorei mit schneeweißem Haar, nähert sich der Gruppe
„Das sie es nicht können steht nirgends“
Mit diesen Worten nimmt er den Platz neben Isó ein und legt seine linke Hand auf ihre Schulter bevor er weiter spricht.
„Selbst Cenarius hätte damals Tyrande ausgebildet, wenn sie nicht bereits Mondpriesterin gewesen wäre und wenn Isó eine Druidin spielen will, dann darf sie das wohl.“
Mit Überzeugung spricht er die letzen Worte und wartet ruhig die Reaktion der Anderen ab. Die Gruppe von Kindern steckt die Köpfe zusammen und versucht sich flüsternd einig zu werden. Währenddessen flüstert Ismion Isó etwas zu und lächelt sie herzlich an.
Isó hebt ihr Gesicht aus ihren Händen und erwidert das Lächeln von Ismion, flüsternd antwortet sie ihm.
„Sie sind immer so gemein zu mir“
Ein kurzes Schluchzen ist von ihr zu hören bevor sie weiter spricht
„Nur weil ich Druidin spielen will“
Sie legt eine kurze Pause ein und atmet tief durch, sie küsst Ismion auf die Wange und flüstert ihm ins Ohr.
„Danke Ismion.“
Die Kinder haben sich fertig beraten und stellen sich vor den Beiden mit verschränktem Armen auf, der Junge mit den blitzblauen Haaren ergreift wieder das Wort.
„So wenn Isó eine Druidin spielen darf“, etwas schüchtern spricht er die weiteren Worte, „Dann darf ich wohl eine Schildwache sein“
Nun mit ernstem Blick starrt der Junge in die Richtung Ismion und Isó.
Mit einem Grinsen im Gesicht antwortet Ismion dem Jungen.
„Gut, dann spiele ich eine Mondpriestern“
Nach einer kurzen Stille beginnen alle Kinder herzhaft zu Lachen und vereinen sich zu einer Gruppe und spielen ihre gewählten Rollen.
Zwei ältere Kaldorei haben das ganze Treiben der jungen Kaldorei mit
einem Lächeln verfolgt.
„Sie werden noch früh genug den Ernst des Lebens kennen lernen, sollen sie nun spielen wie sie wollen“
Die andere Kaldorei nickt ihrer Sitznachbarin mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck zu.
„Du hast Recht sollen sie sich noch ausleben, solange sie können“.
200 Jahre später
Bashanaal, ein kleines Dorf kurz außerhalb von Astranaar, es liegt im ruhigen Mondschein der Nacht. Die Lage des Dorfes ist in einem Tal umgeben von mehren Hügeln, eine einzige Straße führt in den Ort. Die Häuser sind kreisförmig um einen Dorfplatz angeordnet, manchmal huschen Irrwische zwischen den Häusern umher. Das ganze Dorf strahlt eine Geborgenheit und Ruhe aus wie man sie nicht oft sieht. Die Ruhe wird nur vom Lärm der spielenden Kinder unterbrochen.
Ein groß gewachsener Elf mit grünem langem Haar, welches zu einem Zopf
gebunden ist, betritt Bashanaal und stößt einen lauten Gruß aus, er schreit es förmlich, mit einer rauen Stimme, über das gesamte Dorf.
„Cenarius Adore Bashanaal“
Die jungen Kaldorei schrecken vor dem Schrei zusammen, es dauert einen Moment bis sie ihn erkennen und lachend, seinen Namen rufend, auf ihn zulaufen.
„Geldor“
„Geldor ist da, er ist wieder da“
Geldor lässt sich auf die Knie fallen und nimmt die ganze Rasselbande in seine starken Arme.
„Habt ihr mich auch vermisst“
Er spricht zu ihnen im ruhigen Ton und einem breiten Lächeln im Gesicht.
„Geldor bist du gekommen um uns eine Geschichte zu erzählen?“
„Ja erzähl uns eine Geschichte!“
„Erzähl uns von deinen Reisen!“
Die Kinder reißen ihn förmlich mit ihren Wünschen nieder.
Er löst seinen Griff, fährt mit dem Finger zum Mund um den jungen Kaldorei zu deuten, dass sie leise sein sollen. Sofort verstummen sie und blicken gespannt zu Geldor. Der Kaldorei erhebt sich leicht und blickt in gebückter Haltung zu den Kindern.
„Ich bin gekommen um meinem Sohn zu hohlen“
Als er in die enttäuschten Gesichter blickt überlegt er sich seine weitere Antwort auf das Wunschgewitter noch einmal
„Nun gut aber nur eine kurze Geschichte“
Mit einem Lächeln sieht er sich die vor Freude hüpfenden Kaldorei an.
Geldor setzt sich und räuspert sich kurz, einen Moment betrachtet er die ruhig sitzenden Kaldorei vor ihm, bevor er mit ruhiger brummiger Stimme beginnt zu erzählen.
„Es ist eine Geschichte über einen Vogel, aber er ist kein normaler Vogel.“
Die Kinder scheinen jedes Wort von Geldors Lippen abzulesen um einen Moment eher zu erahnen wie es weitergeht.
„Das besondere an diesem Vogel ist das er in großen Gemeinschaften lebt“
Ein Junge unterbricht den Erzählenden schroff.
„Genauso wie wir, wir leben auch in Gemeinschaften“
Geldor lächelt den Knaben an.
„Ja Eldariel es ist fast so wie bei uns, aber eben nur fast“
Nach einer kurzen Pause, um seine Gedanken wieder zu fassen, spricht er mit brummender Stimme weiter.
„Also es ist ein besonderer Vogel der in Gemeinschaften lebt, aber das wahrlich besondere ist die Art seiner Gemeinschaft, es leben alle möglichen Farben zusammen. Gelbe, grüne, schwarze, rote ja sogar violette Vögel leben alle in einem Großen Nest.“
Die Kinder nicken dem alten Kaldorei aufmerksam zu.
„Auch wir leben mit anderen im Einklang so wie die Irrwische, Tiere des Waldes, Furbolgs, Dryaden und Hainwächter. Alle sind sie unsere Brüder und Schwestern, nicht nur wir Kaldorei, wir haben alle die
Pflicht unseren Geschwistern zu helfen, versteht ihr mich?“
Geldor blickt abwartend in die Gesichter der jungen Kaldorei.
Die Kinder nicken ihm unsicher zu.
Mit gelassener Stimme spricht er weiter
„Kein Angst ihr werdet es noch verstehen, aber merkt euch die Geschichte, merkt euch wir sind alle eine Familie“
Mit einer ausfallenden Geste zeigt er das Gebiet um das Dorf.
Von weiter entfernt ist die Stimme eines zwar noch jungen aber durchaus schon reifen Kaldorei zu hören.
„Ich verstehe deine Geschichte Vater“.
Geldor schnellt auf und geht seinem Sohn entgegen.
„Ismion mein geliebter Sohn“
Sie umarmen sich gegenseitig, die Kinder müssen bei dem Anblick lachen. Ismion auf den Zehenspitzen und Geldor gebückt, so stehen sie beide Arm in Arm.
„Keine Angst, Sohn, du hast noch hundert Jahre um so groß zu werden wie ich.“
Mit einem Lächeln löst er die Umarmung.
„Gut dann brechen wir auf, wir haben einen langen Weg vor uns“
Neugierig sind die jungen Kaldorei auf Vater und Sohn zugegangen.
„Wo geht ihr den hin“
„Wird Ismion nun ein Druide wie ihr“
Geldor fährt einem der Kinder durch die Haare und lächelt sie alle an.
„Nein, mein Sohn muss noch etwas älter werden bis er in die Wege des Cenarius eingeweiht werden kann, ich bereite ihn nur durch eine Wanderung durch das Eschental auf dieses Ereignis vor“
Mit Stolz sieht der Vater zu seinem Sohn, als ein Ruf einer jungen Kaldorei zu vernehmen ist. Es ist Isó die aus einem der Häuser gerannt kommt.
„Shando Geldor“
Im laufen winkt sie dem Druiden zu.
„Ich würde euch und Ismion gerne begleite! Bitte ich flehe euch an“
Bei Geldor angekommen fällt sie vor ihm auf die Knie und bettelt darum mitgenommen zu werden.
„Kind stehe auf du brauchst vor mir nicht zu Knien.“
Der Druide lässt sich runter um Isó aufzuhelfen.
„Ich habe nichts dagegen wenn du uns begleitest.“
Er blickt mit einem Lächeln zu seinem Sohn
„Oder hast du ein Problem damit wenn uns Isó begleitet?“
Ismion das ganze Spektakel etwas belustigt betrachtend nickt seinem Vater knapp zu.
„Nein ich würde mich freuen wenn sie mit uns kommt.“
Geldor sieht die beiden Kaldorei mit einem zufriedenen Lächeln an.
Die Kinder die nun mit offenem Mund da stehen beginnen wirr durcheinander zu reden.
„Ich will auch mit“
„Ja nimm uns auch mit Geldor, bitte“
„Wir wollen alle mit“
Geldor führt seinen Finger wieder zum Mund um die Gruppe Kinder zum schweigen zu bringen.
„Es tut mir Leid, ihr seid noch zu Jung um uns zu begleiten, aber ich verspreche euch wenn ich wieder komme erzähle ich euch eine längere Geschichte“
Die Kinder blicken mürrisch drein, sie scheinen mit der Vereinbarung nicht ganz einverstanden zu sein, einige murren nur und andere antworten Geldor mit einem traurigen
„Ja wenn es nicht anders geht.“
Geldor betrachtet die Kinder, Isó und seinen Sohn mit einem väterlichen Gesichtsaudruck bevor er das Zeichen zum Aufbruch gibt.
„Ihr braucht nichts mitnehmen, der Wald gibt uns alles war wir brauchen“
So treten die Drei den Weg aus dem Dorf an, bis zur Grenze von Bashanaal werden sie noch von den Kindern begleitet, die dem ungleichen Dreiertrupp mit trauriger Miene nachsehen und zum Abschied winken.
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Seit Wochen wanderten Geldor, Ismion und Isó durch die Wälder des Eschentals, ihr Weg führte immer weiter in Richtung Südosten. Geldor versuchte soweit es möglich war, mit den beiden abseits der befestigten Wege zu gehen immer darauf bedacht, dass natürliche Gleichgewicht der Wälder nicht zu stören. Viele interessante Begegnungen hatten sie auf ihrer Wanderschaft wie das Treffen mit einer Dryade, ein Wesen was so magisch schön und freundlich aber zugleich auch so mysteriös ist wie wohl kein anderes Lebewesen auf Azeroth.
Sie gingen immer weiter in Richtung des Brachlandes, der Wald wurde je näher sie der Grenze des Eschentals kamen umso Lichter.
„Vater wohin gehen wir eigentlich“ Ismion der neben seinem Vater ging blickte zu ihm auf.
Geldor lächelte und antworte ihm mit einer ruhigen Stimme.
„Wir werden zur südlichen Grenze des Eschentals gehen“ er hielt kurz inne „Das Brachland ist unser Ziel, eine Gegend die auf den ersten Blick trostlos wirkt, aber auch in solchen scheinbar von Elune verlassenen Ländern gibt es Leben im Überfluss, man muss nur eben genauer hinsehen“
Ismion nickte nur seinem Vater kurz zu und wollte weiteres fragen als er von Geldors ausgestrecktem rechten Arm eingebremst wurde, auch Isó wurde abrupt durch Geldors Arm zum Stehen gebracht.
„Was ist los Geldor“, Isó blickte verwirrt zu Geldor der mit eiserner Miene weiter nach Vorne Blickte als ob er etwas erwarten würde.
„Etwas ist im Eschental, keine hier heimischen Geschöpfe“ sein Blick weiter mit fester Miene nach vorne gerichtet ging er Langsam einige Schritte weiter.
„Bleibt dicht hinter mir, ich weiß nicht was oder wer uns erwartet“
Bedächtig immer ein Auge zur Seite gerichtet gingen die Drei weiter Richtung Süden. Einige laute Geräusche wie das Brummen von Bullen waren zu hören. Geldor stoppte wieder die jungen Kaldorei und deutete auf einen nahe gelegenen Busch.
„Bleibt dort ich werde vorgehen“ Mit einer beschwichtigten Armbewegung erstickte er alle Fragen von Ismion und Isó, welche wenn auch widerwillig seiner Anweisung folgten.
Behutsam, versucht so wenige Geräusche wie Möglich zu machen, ging er weiter in Richtung der Geräusche, in einem niederen Busch suchte er Deckung um weiter den Lauten zu lauschen. Da erblickte Geldor auch schon die Geschöpfe welche die schnaufend brummenden Laute verursachten. Ein erleichterndes seufzen entglitt ihm bevor er sich aufrichtete und auf die bullenartigen Wesen zuging.
Sie erinnerten an aufrecht gehende Stiere, ihre Beine endeten in Hufe, ihr Kopf war es wohl der am meisten Ähnlichkeit aufwies mit einem Stier. Mit dem Unterschied, dass ihre Köpfe geschmückt waren mit Ohr wie auch Nasenringen, ihr Körper war komplett beharrt von brauntönen über weiß bis hin zu schwarzen Flecken.
Geldor näherte sich langsam mit erhobener rechter Hand der Gruppe von Stierwesen.
Zu dritt, mit Bögen und Speeren bewaffnet, knieten sie um einen Kadaver der wohl noch seltsamer wirkte als diese aufrecht gehenden Bullen.
„Cenarius Adore“ Geldor redete mit klarer und ruhiger Stimme.
Die Stierwesen erschraken für einen Moment und griffen reflexartig zu ihren Waffen. Ein größerer Bulle richtete sich langsam auf und musterte Geldor mit einem schnaufen und sprach in einer merkwürdigen Sprache mit seinen Gefährten die daraufhin ihre Speere senkten. Ein weiteres Mal schnaufte der vermeintliche Anführer Richtung Geldor und hob ebenfalls die Hand, scheinbar zum Gruß.
Geldor ging erleichtert ruhigen Schrittes weiter auf die aufrecht gehenden Stiere zu, als ein Rascheln hinter ihm, die Wesen abermals ihre Waffen erheben ließ. Auch ihr Anführer tat es seinen Gefährten gleich und richtete seinen mit Federn beschmückten Speer auf Geldor.
„Habe ich euch nicht gesagt ihr sollt warten“ mit lauter Stimme sprach Geldor zu dem Gebüsch hinter sich.
„Kommt Langsam heraus, Los!“.
Isó und Ismion erhoben sich aus dem Gebüsch und gingen behutsam, mit vor Scham gesengten Kopf, zu Geldor.
„Es tut mir Leid Vater ich hatte Sorge um dich“. Ismion weiter den Kopf gesenkt aber immer wieder die seltsamen Wesen neugierig betrachtend.
„Was sind das für Wesen Vater“.
„Es sind Tauren, ich erzähle euch dann mehr nun kommt ruhig zu mir“.
Geldor, immer noch die Hand zum Gruß erhoben, deutet mit der freien Hand neben sich.
Ismion war immer mehr verblüfft von diesen Wesen, um ihren Hals trugen sie Ketten geschmückt mit Bunten Federn und was ihn noch mehr erstaunte war das er zum ersten Mal ein Wesen sah was gleich Groß wenn nicht sogar größer als sein Vater war, auch ihre Waffen waren geschmückt mit verschiedensten Federn und der größte Taure trug eine Gesichtsbemalung aus blauer Farbe.
Als die jungen Kaldorei den Platz neben Geldor einnahmen musterten die Tauren nochmals aufmerksam Isó und Ismion. Der Anführer der Tauren gab ein lautes Schnaufen von sich und seine Gefährten senkten, so wie er selbst, ihre Waffen. Mit einem Brummen und einer ausfallenden Handbewegung gen Geldor, entfernten sie sich, von dem am Boden liegenden Leichnam, um ihnen Einblick zu gewähren.
Ein Wesen Lag vor ihnen was auf den ersten Blick ein Sohn des Cenarius sein könnte, aber als sie näher kamen erkannten sie schnell, dass dieses Wesen nur die vier Hufe gemein hat mit einem Hainwächter, der Oberkörper und der Kopf erinnerten mehr an eine unterentwickelte Form eines Nachtelfen.
Geldor blickte angewidert auf den Leichnam.
„Ein Zentaur, Bastarde von einem der Söhne des Cenarius“ Weiter musterte der Druide den toten Zentauren.
„Sie leben im Brachland und meiden normal unsere Länder“
Der Anführer der Tauren schnaubte kurz und hob seine Hand und deutet die Zahl drei an und zeigte dann weiter nach Norden.
„Ich verstehe es scheinen noch drei weitere hier im Eschental zu sein“ Geldor hielt kurz inne.
„Wir sollten sofort die Schildwachen informieren damit sie sich denen annehmen“.
Geldor deutete auf die Tauren und mit einer weiteren Handbewegung auf die Südliche Grenze des Eschentals, um ihnen zu verdeutlichen das die Jagd der Zentauren nicht mehr ihre Aufgabe sei.
Der Größte der Tauren schaute ruhig Geldor an bevor er sich mit einem lauten Schnaufen von Geldor abwendete, sein Gefährten taten es ihm gleich und folgten ihm mit brummenden Lauten.
„Vater erklärst du uns bitte was das alles bedeuten soll“ Ismion blickte seinen Vater mit Verwirrung an.
Mit Lauter Stimme fuhr er die beiden Jungen Kaldorei an.
„Zuerst solltet ihr lernen auf meine Anweisungen zu hören, das hier ist kein Spiel die Situation hätte gefährlich werden können für euch.“
Beschämt blickten Ismion und Isó sich an.
„Entschuldige Geldor wir werden zukünftig besser auf dich hören“ Isó sieht zum Boden und nickt eifrig.
„Ja Vater es tut mir Leid, Isó konnte nichts dafür es war meine Idee dir zu folgen“.
Ismion sprach mit leidiger Stimme und starrte seine Füße an.
Geldor der sich nun wieder fasste sprach wieder mit seiner ruhigen Stimme.
„Schon gut, bitte in Zukunft achtet meine Worte“
Die beiden nickten immer noch den Blick gesenkt.
„So nun sollten wir den Schildwachen bescheid geben“
Die Drei suchten sich einen Weg zur nächsten Straße und folgten dieser weiter Richtung Norden zum nächstgelegenen Schildwachenstützpunkt.
„Vater was sind nun diese Tauren für Wesen und dieser tote Zentaur und es sind noch mehrere im Wald?“
Geldor weiter aufmerksam sich umsehend antworte seinem Sohn mit seiner ruhigen brummenden Stimme.
„Tauren leben im Brachland, ein Volk aus Nomaden und Jägern, sie sind Friedlich sofern sie nicht gereizt werden“ hielt kurz inne und überlegte seine weiteren Worte.
„Die Tauren werden desöfteren von den Zentauren angegriffen, diese Zentauren sind die Nachkömmlinge von einem der Söhne des Cenarius, wilde Wesen welche sehr brutal sind und keinen Sinn für das Leben haben, nicht so wie die Tauren, mehr weiß ich auch nicht über sie, aber eins ist sicher das diese Bastarde nicht im Eschental willkommen sind.“
Weiter folgten sie der Straße Richtung Norden als ein lautes Hufgetrappel sich ihnen näherte. Geldor blieb sofort stehen die beiden Kaldorei taten es ihm gleich, kaum zum Stillstand gekommen Bogen drei Zentauren im Galopp um die nächste Biegung und hielten einen Moment inne als sie die drei Kaldorei vor sich sahen.
In einer nicht verständlichen Sprache unterhielten sich die Zentauren bevor sie ihre Speere erhoben und einen lauten Schrei ausstießen.
„Bleibt hinter mir“ mit lauter Stimme sprach Geldor, Isó und Ismion an.
„Ich werde mich um sie kümmern“
Geldor stieß ein lautes Brüllen aus das die Zentauren einen Moment zum Schweigen brachte, bevor noch das Brüllen erloschen war hatte sich Geldor in einen riesigen schwarzen Bären verwandelt. Sein Fell glänzte im tiefen Schwarz und auf seinen Schultern wurden die hellen stellen in Form von Mondsicheln immer deutlicher im Mondschein.
Ein weiteres Mal brüllte Geldor die Zentauren an und setze seinen stämmigen Körper in Bewegung, schneller als man es je von einem Tier mit solch einer Größe erwarten könnte. Die Zentauren setzten sich auch in Bewegung, ihre Speere vor ihren Körper, die Spitzen auf Geldor gerichtet. Nur noch wenige Meter trennten Geldor und die Zentauren, alle drei versuchten Geldor mit ihren Speeren zu erstechen, doch der Bär, im vollen lauf, konnte ihnen geschickt ausweichen und nutze seine anstürmende Geschwindigkeit um zwei der Angreifer mit der Wucht seines stämmigen Körper niederzureißen, diese blieben durch den Zusammenstoß benommen liegen. Der übrig gebliebene Zentaur wirkte überrascht durch die Geschicklichkeit und Kraft des Bären, schnell kam er zu stehen und wendete sich wieder den Bären zu, seinen Speer hielt er wurfbereit hoch als Geldor ein weiteres ohrenbetäubendes Brüllen losließ und aus dem Stand den wenige Meter entfernten Zentaur ansprang, dieser wurde durch die pure Last des Bären umgerissen und blieb reglos liegen.
Während Geldor sich dem letzten stehenden Zentaur annahm sammelten sich seine Brüder und begannen die Flucht aus der Richtung aus der sie gekommen waren, auch der von Geldor niedergerissene Zentaur erhobt sich unter lauten Schreien und folgte seinen Artgenossen. Lautes zischen durchdrang das Hufgetrappel und die als erste flüchtenden Zentauren sackten mit Pfeilen in ihrem Rücken leblos zusammen, der verbliebene Zentaur beschleunigte noch mal seinen Galopp und konnte wie durch Glück einer weiteren Salve von Pfeilen ausweichen.
„Der gehört mir!“ Die Stimme einer weiblichen Kaldorei hallte durch den Wald und sogleich sprang eine Schildwache von einer Baumkrone, kaum war sie Gelandet warf sie ihre Mondgleve zielsicher dem flüchtenden Zentauren hinterher. Die Gleve bahnte sich ihren Weg direkt in den Rücken des Zentaur welcher durch die Wucht der Waffe nach vorne geschleudert wurde und leblos liegen blieb.
Die jungen Kaldorei spielen auf dem Dorfplatz, als sich das Ungetüm Bashanaal nähert.
Keine der Schildwachen scheint ihn bemerkt zu haben, auch die Kinder ahnen nichts von der sich nähernden Gefahr .Wenige Meter von den Kindern entfernt richtet sich der Bär zu seiner vollen Größe auf, die Pranken hängen schlaff herunter und er stößt ein markerschütterndes Brüllen aus. Die Kinder schrecken vor Angst zusammen und starren wie gelähmt die riesige Gestalt an. Es braucht einen Moment bis sich die Kinder gefasst haben und das Monstrum erkennen. Ein Lächeln breitet sich auf ihren jungen Gesichtern aus und sie laufen wie eine Meute hungriger Wölfe auf den Bären zu. Das Wildtier, wieder auf allen Vieren, lässt sich von der Last der anstürmenden Kinder niederreißen und bleibt, mit den lachenden Kaldorei auf seinem Bauch, liegen.
„Warum sollte ein Mädchen nicht Druidin spielen können“
Isó, eine junge Kaldorei mit mondblassem Haar und einer zarten Statur, mault die Gruppe von Kindern vor sich an.
„Weil sie es nicht können. Deswegen“
Kurz überlegt ein Junge mit blitzblauem Haar seine weiteren Argumente
„Nur Jungs können Druiden werden.“
Hämisch wirft der Junge den letzten Satz Isó entgegen.
Isó nun noch mehr gekränkt durch die Worte des Jungen, vergräbt ihr
Gesicht in den Händen und beginnt zu schluchzen.
Ismion, ein junger Kaldorei mit schneeweißem Haar, nähert sich der Gruppe
„Das sie es nicht können steht nirgends“
Mit diesen Worten nimmt er den Platz neben Isó ein und legt seine linke Hand auf ihre Schulter bevor er weiter spricht.
„Selbst Cenarius hätte damals Tyrande ausgebildet, wenn sie nicht bereits Mondpriesterin gewesen wäre und wenn Isó eine Druidin spielen will, dann darf sie das wohl.“
Mit Überzeugung spricht er die letzen Worte und wartet ruhig die Reaktion der Anderen ab. Die Gruppe von Kindern steckt die Köpfe zusammen und versucht sich flüsternd einig zu werden. Währenddessen flüstert Ismion Isó etwas zu und lächelt sie herzlich an.
Isó hebt ihr Gesicht aus ihren Händen und erwidert das Lächeln von Ismion, flüsternd antwortet sie ihm.
„Sie sind immer so gemein zu mir“
Ein kurzes Schluchzen ist von ihr zu hören bevor sie weiter spricht
„Nur weil ich Druidin spielen will“
Sie legt eine kurze Pause ein und atmet tief durch, sie küsst Ismion auf die Wange und flüstert ihm ins Ohr.
„Danke Ismion.“
Die Kinder haben sich fertig beraten und stellen sich vor den Beiden mit verschränktem Armen auf, der Junge mit den blitzblauen Haaren ergreift wieder das Wort.
„So wenn Isó eine Druidin spielen darf“, etwas schüchtern spricht er die weiteren Worte, „Dann darf ich wohl eine Schildwache sein“
Nun mit ernstem Blick starrt der Junge in die Richtung Ismion und Isó.
Mit einem Grinsen im Gesicht antwortet Ismion dem Jungen.
„Gut, dann spiele ich eine Mondpriestern“
Nach einer kurzen Stille beginnen alle Kinder herzhaft zu Lachen und vereinen sich zu einer Gruppe und spielen ihre gewählten Rollen.
Zwei ältere Kaldorei haben das ganze Treiben der jungen Kaldorei mit
einem Lächeln verfolgt.
„Sie werden noch früh genug den Ernst des Lebens kennen lernen, sollen sie nun spielen wie sie wollen“
Die andere Kaldorei nickt ihrer Sitznachbarin mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck zu.
„Du hast Recht sollen sie sich noch ausleben, solange sie können“.
200 Jahre später
Bashanaal, ein kleines Dorf kurz außerhalb von Astranaar, es liegt im ruhigen Mondschein der Nacht. Die Lage des Dorfes ist in einem Tal umgeben von mehren Hügeln, eine einzige Straße führt in den Ort. Die Häuser sind kreisförmig um einen Dorfplatz angeordnet, manchmal huschen Irrwische zwischen den Häusern umher. Das ganze Dorf strahlt eine Geborgenheit und Ruhe aus wie man sie nicht oft sieht. Die Ruhe wird nur vom Lärm der spielenden Kinder unterbrochen.
Ein groß gewachsener Elf mit grünem langem Haar, welches zu einem Zopf
gebunden ist, betritt Bashanaal und stößt einen lauten Gruß aus, er schreit es förmlich, mit einer rauen Stimme, über das gesamte Dorf.
„Cenarius Adore Bashanaal“
Die jungen Kaldorei schrecken vor dem Schrei zusammen, es dauert einen Moment bis sie ihn erkennen und lachend, seinen Namen rufend, auf ihn zulaufen.
„Geldor“
„Geldor ist da, er ist wieder da“
Geldor lässt sich auf die Knie fallen und nimmt die ganze Rasselbande in seine starken Arme.
„Habt ihr mich auch vermisst“
Er spricht zu ihnen im ruhigen Ton und einem breiten Lächeln im Gesicht.
„Geldor bist du gekommen um uns eine Geschichte zu erzählen?“
„Ja erzähl uns eine Geschichte!“
„Erzähl uns von deinen Reisen!“
Die Kinder reißen ihn förmlich mit ihren Wünschen nieder.
Er löst seinen Griff, fährt mit dem Finger zum Mund um den jungen Kaldorei zu deuten, dass sie leise sein sollen. Sofort verstummen sie und blicken gespannt zu Geldor. Der Kaldorei erhebt sich leicht und blickt in gebückter Haltung zu den Kindern.
„Ich bin gekommen um meinem Sohn zu hohlen“
Als er in die enttäuschten Gesichter blickt überlegt er sich seine weitere Antwort auf das Wunschgewitter noch einmal
„Nun gut aber nur eine kurze Geschichte“
Mit einem Lächeln sieht er sich die vor Freude hüpfenden Kaldorei an.
Geldor setzt sich und räuspert sich kurz, einen Moment betrachtet er die ruhig sitzenden Kaldorei vor ihm, bevor er mit ruhiger brummiger Stimme beginnt zu erzählen.
„Es ist eine Geschichte über einen Vogel, aber er ist kein normaler Vogel.“
Die Kinder scheinen jedes Wort von Geldors Lippen abzulesen um einen Moment eher zu erahnen wie es weitergeht.
„Das besondere an diesem Vogel ist das er in großen Gemeinschaften lebt“
Ein Junge unterbricht den Erzählenden schroff.
„Genauso wie wir, wir leben auch in Gemeinschaften“
Geldor lächelt den Knaben an.
„Ja Eldariel es ist fast so wie bei uns, aber eben nur fast“
Nach einer kurzen Pause, um seine Gedanken wieder zu fassen, spricht er mit brummender Stimme weiter.
„Also es ist ein besonderer Vogel der in Gemeinschaften lebt, aber das wahrlich besondere ist die Art seiner Gemeinschaft, es leben alle möglichen Farben zusammen. Gelbe, grüne, schwarze, rote ja sogar violette Vögel leben alle in einem Großen Nest.“
Die Kinder nicken dem alten Kaldorei aufmerksam zu.
„Auch wir leben mit anderen im Einklang so wie die Irrwische, Tiere des Waldes, Furbolgs, Dryaden und Hainwächter. Alle sind sie unsere Brüder und Schwestern, nicht nur wir Kaldorei, wir haben alle die
Pflicht unseren Geschwistern zu helfen, versteht ihr mich?“
Geldor blickt abwartend in die Gesichter der jungen Kaldorei.
Die Kinder nicken ihm unsicher zu.
Mit gelassener Stimme spricht er weiter
„Kein Angst ihr werdet es noch verstehen, aber merkt euch die Geschichte, merkt euch wir sind alle eine Familie“
Mit einer ausfallenden Geste zeigt er das Gebiet um das Dorf.
Von weiter entfernt ist die Stimme eines zwar noch jungen aber durchaus schon reifen Kaldorei zu hören.
„Ich verstehe deine Geschichte Vater“.
Geldor schnellt auf und geht seinem Sohn entgegen.
„Ismion mein geliebter Sohn“
Sie umarmen sich gegenseitig, die Kinder müssen bei dem Anblick lachen. Ismion auf den Zehenspitzen und Geldor gebückt, so stehen sie beide Arm in Arm.
„Keine Angst, Sohn, du hast noch hundert Jahre um so groß zu werden wie ich.“
Mit einem Lächeln löst er die Umarmung.
„Gut dann brechen wir auf, wir haben einen langen Weg vor uns“
Neugierig sind die jungen Kaldorei auf Vater und Sohn zugegangen.
„Wo geht ihr den hin“
„Wird Ismion nun ein Druide wie ihr“
Geldor fährt einem der Kinder durch die Haare und lächelt sie alle an.
„Nein, mein Sohn muss noch etwas älter werden bis er in die Wege des Cenarius eingeweiht werden kann, ich bereite ihn nur durch eine Wanderung durch das Eschental auf dieses Ereignis vor“
Mit Stolz sieht der Vater zu seinem Sohn, als ein Ruf einer jungen Kaldorei zu vernehmen ist. Es ist Isó die aus einem der Häuser gerannt kommt.
„Shando Geldor“
Im laufen winkt sie dem Druiden zu.
„Ich würde euch und Ismion gerne begleite! Bitte ich flehe euch an“
Bei Geldor angekommen fällt sie vor ihm auf die Knie und bettelt darum mitgenommen zu werden.
„Kind stehe auf du brauchst vor mir nicht zu Knien.“
Der Druide lässt sich runter um Isó aufzuhelfen.
„Ich habe nichts dagegen wenn du uns begleitest.“
Er blickt mit einem Lächeln zu seinem Sohn
„Oder hast du ein Problem damit wenn uns Isó begleitet?“
Ismion das ganze Spektakel etwas belustigt betrachtend nickt seinem Vater knapp zu.
„Nein ich würde mich freuen wenn sie mit uns kommt.“
Geldor sieht die beiden Kaldorei mit einem zufriedenen Lächeln an.
Die Kinder die nun mit offenem Mund da stehen beginnen wirr durcheinander zu reden.
„Ich will auch mit“
„Ja nimm uns auch mit Geldor, bitte“
„Wir wollen alle mit“
Geldor führt seinen Finger wieder zum Mund um die Gruppe Kinder zum schweigen zu bringen.
„Es tut mir Leid, ihr seid noch zu Jung um uns zu begleiten, aber ich verspreche euch wenn ich wieder komme erzähle ich euch eine längere Geschichte“
Die Kinder blicken mürrisch drein, sie scheinen mit der Vereinbarung nicht ganz einverstanden zu sein, einige murren nur und andere antworten Geldor mit einem traurigen
„Ja wenn es nicht anders geht.“
Geldor betrachtet die Kinder, Isó und seinen Sohn mit einem väterlichen Gesichtsaudruck bevor er das Zeichen zum Aufbruch gibt.
„Ihr braucht nichts mitnehmen, der Wald gibt uns alles war wir brauchen“
So treten die Drei den Weg aus dem Dorf an, bis zur Grenze von Bashanaal werden sie noch von den Kindern begleitet, die dem ungleichen Dreiertrupp mit trauriger Miene nachsehen und zum Abschied winken.
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Seit Wochen wanderten Geldor, Ismion und Isó durch die Wälder des Eschentals, ihr Weg führte immer weiter in Richtung Südosten. Geldor versuchte soweit es möglich war, mit den beiden abseits der befestigten Wege zu gehen immer darauf bedacht, dass natürliche Gleichgewicht der Wälder nicht zu stören. Viele interessante Begegnungen hatten sie auf ihrer Wanderschaft wie das Treffen mit einer Dryade, ein Wesen was so magisch schön und freundlich aber zugleich auch so mysteriös ist wie wohl kein anderes Lebewesen auf Azeroth.
Sie gingen immer weiter in Richtung des Brachlandes, der Wald wurde je näher sie der Grenze des Eschentals kamen umso Lichter.
„Vater wohin gehen wir eigentlich“ Ismion der neben seinem Vater ging blickte zu ihm auf.
Geldor lächelte und antworte ihm mit einer ruhigen Stimme.
„Wir werden zur südlichen Grenze des Eschentals gehen“ er hielt kurz inne „Das Brachland ist unser Ziel, eine Gegend die auf den ersten Blick trostlos wirkt, aber auch in solchen scheinbar von Elune verlassenen Ländern gibt es Leben im Überfluss, man muss nur eben genauer hinsehen“
Ismion nickte nur seinem Vater kurz zu und wollte weiteres fragen als er von Geldors ausgestrecktem rechten Arm eingebremst wurde, auch Isó wurde abrupt durch Geldors Arm zum Stehen gebracht.
„Was ist los Geldor“, Isó blickte verwirrt zu Geldor der mit eiserner Miene weiter nach Vorne Blickte als ob er etwas erwarten würde.
„Etwas ist im Eschental, keine hier heimischen Geschöpfe“ sein Blick weiter mit fester Miene nach vorne gerichtet ging er Langsam einige Schritte weiter.
„Bleibt dicht hinter mir, ich weiß nicht was oder wer uns erwartet“
Bedächtig immer ein Auge zur Seite gerichtet gingen die Drei weiter Richtung Süden. Einige laute Geräusche wie das Brummen von Bullen waren zu hören. Geldor stoppte wieder die jungen Kaldorei und deutete auf einen nahe gelegenen Busch.
„Bleibt dort ich werde vorgehen“ Mit einer beschwichtigten Armbewegung erstickte er alle Fragen von Ismion und Isó, welche wenn auch widerwillig seiner Anweisung folgten.
Behutsam, versucht so wenige Geräusche wie Möglich zu machen, ging er weiter in Richtung der Geräusche, in einem niederen Busch suchte er Deckung um weiter den Lauten zu lauschen. Da erblickte Geldor auch schon die Geschöpfe welche die schnaufend brummenden Laute verursachten. Ein erleichterndes seufzen entglitt ihm bevor er sich aufrichtete und auf die bullenartigen Wesen zuging.
Sie erinnerten an aufrecht gehende Stiere, ihre Beine endeten in Hufe, ihr Kopf war es wohl der am meisten Ähnlichkeit aufwies mit einem Stier. Mit dem Unterschied, dass ihre Köpfe geschmückt waren mit Ohr wie auch Nasenringen, ihr Körper war komplett beharrt von brauntönen über weiß bis hin zu schwarzen Flecken.
Geldor näherte sich langsam mit erhobener rechter Hand der Gruppe von Stierwesen.
Zu dritt, mit Bögen und Speeren bewaffnet, knieten sie um einen Kadaver der wohl noch seltsamer wirkte als diese aufrecht gehenden Bullen.
„Cenarius Adore“ Geldor redete mit klarer und ruhiger Stimme.
Die Stierwesen erschraken für einen Moment und griffen reflexartig zu ihren Waffen. Ein größerer Bulle richtete sich langsam auf und musterte Geldor mit einem schnaufen und sprach in einer merkwürdigen Sprache mit seinen Gefährten die daraufhin ihre Speere senkten. Ein weiteres Mal schnaufte der vermeintliche Anführer Richtung Geldor und hob ebenfalls die Hand, scheinbar zum Gruß.
Geldor ging erleichtert ruhigen Schrittes weiter auf die aufrecht gehenden Stiere zu, als ein Rascheln hinter ihm, die Wesen abermals ihre Waffen erheben ließ. Auch ihr Anführer tat es seinen Gefährten gleich und richtete seinen mit Federn beschmückten Speer auf Geldor.
„Habe ich euch nicht gesagt ihr sollt warten“ mit lauter Stimme sprach Geldor zu dem Gebüsch hinter sich.
„Kommt Langsam heraus, Los!“.
Isó und Ismion erhoben sich aus dem Gebüsch und gingen behutsam, mit vor Scham gesengten Kopf, zu Geldor.
„Es tut mir Leid Vater ich hatte Sorge um dich“. Ismion weiter den Kopf gesenkt aber immer wieder die seltsamen Wesen neugierig betrachtend.
„Was sind das für Wesen Vater“.
„Es sind Tauren, ich erzähle euch dann mehr nun kommt ruhig zu mir“.
Geldor, immer noch die Hand zum Gruß erhoben, deutet mit der freien Hand neben sich.
Ismion war immer mehr verblüfft von diesen Wesen, um ihren Hals trugen sie Ketten geschmückt mit Bunten Federn und was ihn noch mehr erstaunte war das er zum ersten Mal ein Wesen sah was gleich Groß wenn nicht sogar größer als sein Vater war, auch ihre Waffen waren geschmückt mit verschiedensten Federn und der größte Taure trug eine Gesichtsbemalung aus blauer Farbe.
Als die jungen Kaldorei den Platz neben Geldor einnahmen musterten die Tauren nochmals aufmerksam Isó und Ismion. Der Anführer der Tauren gab ein lautes Schnaufen von sich und seine Gefährten senkten, so wie er selbst, ihre Waffen. Mit einem Brummen und einer ausfallenden Handbewegung gen Geldor, entfernten sie sich, von dem am Boden liegenden Leichnam, um ihnen Einblick zu gewähren.
Ein Wesen Lag vor ihnen was auf den ersten Blick ein Sohn des Cenarius sein könnte, aber als sie näher kamen erkannten sie schnell, dass dieses Wesen nur die vier Hufe gemein hat mit einem Hainwächter, der Oberkörper und der Kopf erinnerten mehr an eine unterentwickelte Form eines Nachtelfen.
Geldor blickte angewidert auf den Leichnam.
„Ein Zentaur, Bastarde von einem der Söhne des Cenarius“ Weiter musterte der Druide den toten Zentauren.
„Sie leben im Brachland und meiden normal unsere Länder“
Der Anführer der Tauren schnaubte kurz und hob seine Hand und deutet die Zahl drei an und zeigte dann weiter nach Norden.
„Ich verstehe es scheinen noch drei weitere hier im Eschental zu sein“ Geldor hielt kurz inne.
„Wir sollten sofort die Schildwachen informieren damit sie sich denen annehmen“.
Geldor deutete auf die Tauren und mit einer weiteren Handbewegung auf die Südliche Grenze des Eschentals, um ihnen zu verdeutlichen das die Jagd der Zentauren nicht mehr ihre Aufgabe sei.
Der Größte der Tauren schaute ruhig Geldor an bevor er sich mit einem lauten Schnaufen von Geldor abwendete, sein Gefährten taten es ihm gleich und folgten ihm mit brummenden Lauten.
„Vater erklärst du uns bitte was das alles bedeuten soll“ Ismion blickte seinen Vater mit Verwirrung an.
Mit Lauter Stimme fuhr er die beiden Jungen Kaldorei an.
„Zuerst solltet ihr lernen auf meine Anweisungen zu hören, das hier ist kein Spiel die Situation hätte gefährlich werden können für euch.“
Beschämt blickten Ismion und Isó sich an.
„Entschuldige Geldor wir werden zukünftig besser auf dich hören“ Isó sieht zum Boden und nickt eifrig.
„Ja Vater es tut mir Leid, Isó konnte nichts dafür es war meine Idee dir zu folgen“.
Ismion sprach mit leidiger Stimme und starrte seine Füße an.
Geldor der sich nun wieder fasste sprach wieder mit seiner ruhigen Stimme.
„Schon gut, bitte in Zukunft achtet meine Worte“
Die beiden nickten immer noch den Blick gesenkt.
„So nun sollten wir den Schildwachen bescheid geben“
Die Drei suchten sich einen Weg zur nächsten Straße und folgten dieser weiter Richtung Norden zum nächstgelegenen Schildwachenstützpunkt.
„Vater was sind nun diese Tauren für Wesen und dieser tote Zentaur und es sind noch mehrere im Wald?“
Geldor weiter aufmerksam sich umsehend antworte seinem Sohn mit seiner ruhigen brummenden Stimme.
„Tauren leben im Brachland, ein Volk aus Nomaden und Jägern, sie sind Friedlich sofern sie nicht gereizt werden“ hielt kurz inne und überlegte seine weiteren Worte.
„Die Tauren werden desöfteren von den Zentauren angegriffen, diese Zentauren sind die Nachkömmlinge von einem der Söhne des Cenarius, wilde Wesen welche sehr brutal sind und keinen Sinn für das Leben haben, nicht so wie die Tauren, mehr weiß ich auch nicht über sie, aber eins ist sicher das diese Bastarde nicht im Eschental willkommen sind.“
Weiter folgten sie der Straße Richtung Norden als ein lautes Hufgetrappel sich ihnen näherte. Geldor blieb sofort stehen die beiden Kaldorei taten es ihm gleich, kaum zum Stillstand gekommen Bogen drei Zentauren im Galopp um die nächste Biegung und hielten einen Moment inne als sie die drei Kaldorei vor sich sahen.
In einer nicht verständlichen Sprache unterhielten sich die Zentauren bevor sie ihre Speere erhoben und einen lauten Schrei ausstießen.
„Bleibt hinter mir“ mit lauter Stimme sprach Geldor, Isó und Ismion an.
„Ich werde mich um sie kümmern“
Geldor stieß ein lautes Brüllen aus das die Zentauren einen Moment zum Schweigen brachte, bevor noch das Brüllen erloschen war hatte sich Geldor in einen riesigen schwarzen Bären verwandelt. Sein Fell glänzte im tiefen Schwarz und auf seinen Schultern wurden die hellen stellen in Form von Mondsicheln immer deutlicher im Mondschein.
Ein weiteres Mal brüllte Geldor die Zentauren an und setze seinen stämmigen Körper in Bewegung, schneller als man es je von einem Tier mit solch einer Größe erwarten könnte. Die Zentauren setzten sich auch in Bewegung, ihre Speere vor ihren Körper, die Spitzen auf Geldor gerichtet. Nur noch wenige Meter trennten Geldor und die Zentauren, alle drei versuchten Geldor mit ihren Speeren zu erstechen, doch der Bär, im vollen lauf, konnte ihnen geschickt ausweichen und nutze seine anstürmende Geschwindigkeit um zwei der Angreifer mit der Wucht seines stämmigen Körper niederzureißen, diese blieben durch den Zusammenstoß benommen liegen. Der übrig gebliebene Zentaur wirkte überrascht durch die Geschicklichkeit und Kraft des Bären, schnell kam er zu stehen und wendete sich wieder den Bären zu, seinen Speer hielt er wurfbereit hoch als Geldor ein weiteres ohrenbetäubendes Brüllen losließ und aus dem Stand den wenige Meter entfernten Zentaur ansprang, dieser wurde durch die pure Last des Bären umgerissen und blieb reglos liegen.
Während Geldor sich dem letzten stehenden Zentaur annahm sammelten sich seine Brüder und begannen die Flucht aus der Richtung aus der sie gekommen waren, auch der von Geldor niedergerissene Zentaur erhobt sich unter lauten Schreien und folgte seinen Artgenossen. Lautes zischen durchdrang das Hufgetrappel und die als erste flüchtenden Zentauren sackten mit Pfeilen in ihrem Rücken leblos zusammen, der verbliebene Zentaur beschleunigte noch mal seinen Galopp und konnte wie durch Glück einer weiteren Salve von Pfeilen ausweichen.
„Der gehört mir!“ Die Stimme einer weiblichen Kaldorei hallte durch den Wald und sogleich sprang eine Schildwache von einer Baumkrone, kaum war sie Gelandet warf sie ihre Mondgleve zielsicher dem flüchtenden Zentauren hinterher. Die Gleve bahnte sich ihren Weg direkt in den Rücken des Zentaur welcher durch die Wucht der Waffe nach vorne geschleudert wurde und leblos liegen blieb.