Rückblicke

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Bloindil

Rückblicke

Beitrag Fr 25. Sep 2009, 09:59

Beginn

Miesmutig blickend lies der etwa zwölf Jahre alte Junge seine Beine von dem Ast der uralten Steineiche baumeln. Wäre nicht schon der Flaum des einsetzenden Bartwuchs im Gesicht zu erkennen würde man den Knaben für ein Menschenkind halten. Seine Größe war schon früher für die Gleichaltrigen ein Grund für Spott gewesen und hatte erst geendet als er begann sich handfest zu wehren. Dies war auch der Grund für seine schlechte Laune. Nachdem er kein leichtes Opfer für Neckereien mehr war, hatten sich die Rowdys des Dorfes auf seine beste, eigentlich seine einzige Freundin gestürzt, und begannen Khara Tiefwasser, die Tochter des Fischers Warg, zu hänseln. Nun, die abwertenden Worte über den Beruf des Fischers hatten den beiden Söhnen des Ortsvorsteher von Thelsamar eine Abreibung eingebracht, eine Abreibung die es in sich hatte. Ein Lächeln durchbrach das mürrische Gesicht als er sich an den Anblick der beiden, bis auf die Unterhosen durchnässten Zwillinge erinnerte wie sie, wie geprügelte Hund, die Straße vom Loch herauf kamen. Die Freude über den gelungenen Streich sollte aber nur kurz anwähren, den spätestens als er sich der strengen Mine seines Vaters im Anschluss erinnerte verschwand das Lächeln so schnell wie es erschienen war.


"Das ist also deine Art Gerechtigkeit zu erreichen, mein Sohn?“
Kein Zucken war auf dem grimmigen Gesicht zu erkennen.
„Mache nicht den Fehler, Selbstgerechtigkeit mit Gerechtigkeit zu verwechseln! Weißt du was durch deine Tat alles hätte passieren können? Ich kann es mir nicht vorstellen das es dir gefallen würde in dieser Weise gedemütigt zu werden.“
Die stramme Haltung des Kindes passte in keiner weise zu den zwölf Wintern die er erlebt hatte und ziemte sich eher für einen viel älteren Zwerg.
„Was ist deiner Meinung nach eine angemessene Bestrafung für das was du getan hast?“
Mit zusammengedrückten Augen, immer noch stramm stehend, überlegt der Angesprochene kurz.
„Als Wiedergutmachung werde ich Thark mein neues Schnitzmesser schenken und Rubidar bekommt die seltensten Mineralien aus meiner Sammlung und ich sollte wohl auf die Reise nach Aerie verzichten!
Wenn du erlaubst, Vater, suche ich die Sachen gleich zusammen und bringe sie hin und entschuldige mich gleich.“
Nachdem sein Vater genickt hat dreht er sich herum und verlässt das Zimmer. Mit einem Kopfschütteln, aber stolz in den Augen, sieht Bloingard Wolfherz seinem Sohn nach. Nie und nimmer hätte er selbst eine so harte Bestrafung für sein Kind wählen können.


Immer noch die hämischen Gesichter der beiden Söhne des Dorfvorsteher vor Augen, lies Bloindil die Luft zornig durch die Nase entweichen. Das leise Rascheln im Gebüsch unter seinem Platz in der Eiche und das augenblickliche Ausbleiben sämtlicher Tiergeräusche lies den Jungen von seinen Gedanken aufschrecken. Mit einer zögerlichen Bewegung drückt er sich enger an den Baumstamm und blickt in die Richtung des Geräusches. Langsam kam ein orangeschwarz gestreiftes Bein durch die Blätter des Busches geschoben, gefolgt von den sieben anderen des Holzlauer. Rhythmisch schlagen die Fühler der Spinne aneinander und die abertausend Augen suchen den Boden nach Beute ab. Fast ehrfürchtig beobachtet der Junge die wolfsgroße Arachnoide und verhaart regungslos bis die Spinne verschwindet und wieder langsam Leben in die Umgebung kommt. Nachdem er noch einige Zeit abgewartet hat stößt er sich von dem Ast ab und landet geschickt vor der Eiche. Unschlüssig sieht er sich um, läuft dann aber zielsicher in nördliche Richtung und verlässt die Lichtung, nicht ohne noch mal ein Blick über die Schultern zu werfen um sich zu vergewissern das die Spinne nicht mehr da ist.


Die gesammelten Steine in Bloindils Beutel klickern bei jedem Schritt des Zwölfjährigen im Takt mit. Der konzentrierte Blick starr auf den Boden gerichtet, mit der Stiefelspitze immer wieder größere Brocken weg schiebend sucht er, hier südlich der Silberbachmine nach schönen und interessant anzusehenden Steinen. Wie auch viele andere Zwergenjungen seines Alters liegt ihm das sammeln von schönen und seltenen Mineralien im Blut. Sehr zu seinem Leidwesen war seine Sammlung um einige seiner Lieblingsstücke geschrumpft, umso energischer versuchte er wieder ansprechende Erze zu finden. Fast schon am Waldrand wieder angekommen bemerkt er aus dem Augenwinkel ein sich im Blättergewirr eines Strauches brechendes glitzern. Wie von einer unsichtbaren Kraft getrieben zieht es Bloindil zu dem glänzendem Licht hin, und in dem Moment indem er sich in den Busch herunterbeugt, um gerade seine Finger um den Gegenstand zu legen, gibt es einen Schlag und es wird auf einmal Dunkel ..........

Das Gefühl eines warmen, feuchten Lappen der sich vom Kinn langsam in Richtung Stirn bewegt, lässt langsam den Dämmerzustand des Jungen verschwinden. Mit einem mürrischem Brummen werden die geschlossenen Augen zu Schlitzen, aber öffnen sich nicht.

Lass das Nane, ich mag noch nicht aufstehen! Und nimm den Schwamm aus meinem Gesicht

Immer noch benommen versucht der Knabe das Gefühl von seinem Gesicht zu wischen, wobei seine Hände aber gegen einen Widerstand treffen. Nach einem kurzen Schockmoment beginnt er, mit immer noch geschlossenen Augen, das Ding langsam abzutasten. Fell, das in einem feuchten Rüssel endet, beidseitig ebene, spitzzulaufende Hörnerartige Dinge kann er ertasten .
Panikartig reißt er seine Augen auf und blickt auf den Kopf eines rotschweifigen Klippeneber, der genüsslich mit seiner Zunge das flaumige Gesicht des Zwergenjungen ableckt. Vom Schock wie gelähmt lässt Bloindil die Prozedur über sich ergehen. Als die grünen Augen des Kindes sich mit den Braunen des Schweines kreuzen schießen wie ein Blitz Worte in den Kopf des Knaben.

Brot...Fressen....Freund

Schnell richtet er sich auf und zieht sich mühsam, rückwärts einige Meter von dem Eber weg. Als wäre es die normalste Sache der Welt folgt ihm das Tier und schubst mit seinem Rüssel einen Faustgroßen Stein auf den Jungen zu, ein Stein der Aufgrund mehreren Erzeinschlüsse vielfarbig glänzt und wohl das Glitzern zu verantworten hatte.

Freund....Groar....Freund

Wieder durchkreuzen Worte die Gedankengänge Bloindils. Verdutzt schaut Bloindil den Eber vor sich an und zeigt nach wenigen Sekunden mit zitternden Finger auf das Tier.

Gr..Groar ist deidein Naaame?

Etwas gefestigter legt er seine Hand auf seine Brust.

Ich bin Blo...Bloin...Bloindil!

..Freund, ...., Bloin

Mit den Worten die in seinem Kopf erschallen breitet sich ein Gefühl der Freude aus, ein Gefühl das in Bloindil ein Wechselbad der Gefühle auslöst. Mit tränenden Augen beginnt sich ein Lächeln auf den Lippen auszubreiten. Ein Lächeln das sich in kurzer Zeit zu einer Mischung aus lautem Lachen und Schluchzen entwickelt. Wie um die neu gewonnene Freundschaft zu belegen drückt der Eber seinen Kopf sanft zwischen Hand und Bein des Jungen und beginnt mit einer nickenden Bewegung die Hand auf eine Stelle auf der Stirn zu steuern. Bloindils Finger beginnen die Stirn mit leichtem Druck kreisförmig zu streicheln was ein wohliges Schaudern bei Groar auslöst.

Wie erkläre ich das nur Vater...
HODOR!!!!

Bloindil

Re: Rückblicke

Beitrag Fr 25. Sep 2009, 16:40

Heimkehr

Der Moment als die Sonne die Gipfel der Berge unter sich ließ war die Zeit in der Bloindil am liebsten seine Gedanken sammelte. Er saß am Steg und ließ seine Beine in das kristallklare, kalte Wasser baumeln und wartete das Khara mit ihrem Vater von dem Fischfang zurückkam.

Als nach geraumer Zeit immer noch kein Boot in Sicht kommt erhebt er sich und fällt, nachdem er den Ruf eines Raubvogel nachahmt in eine Starre. Kurze Zeit löst er sich aus dieser, entspannen sich seine Muskeln und man kann ein Lächeln unter seinem Bart erkennen. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht dreht er sich in Richtung Ufer und trottet auf die kleine Fischerhütte zu um es sich auf der Bank davor bequem zu machen, was bei seiner ungewöhnlichen Größe sehr schwer fällt. Kaum hat er sich mühevoll niedergelassen als aus dem Gebüsch unweit des Häuschen ein lautes Grunzen ertönt und ein brauner Eber mit feuerrotem Schopf hervorbricht. Im dreckverschmutzten Maul trägt er einen riesigen Trüffel.

„Aha, bist du fündig geworden Groar? Es geht doch nichts über den schönen heimatlichen Waldboden. Besser als der steinige Boden in Arie, nicht?“

Wie um seine Zufriedenheit zu zeigen legt sich der Eber neben ihn und beginnt laut schmatzend den Pilz zu fressen. Durch das nicht gerade leise Getue seines Begleiters wird nun auch dem Zwerg bewusst das seine letzte Mahlzeit schon länger her ist. Er greift in einer seiner mehreren Taschen, kramt einen hartgebackenen Keks hervor, und beginnt diesen langsam zu essen.
Nachdem er das Gebäck aufgegessen hat steht er geschmeidig auf und geht gemütlich wieder Richtung Steg um das Boot das sich diesem nähert in Empfang zu nehmen.

„Komm mein Freund, sie sind gleich da!“

Auf dem Fischerboot, das sich der Anlegestelle nähert, waren zwei Gestalten auszumachen, die man bei der abnehmenden Entfernung bald als einen graubärtigen, alten Zwerg und eine Zwergin, im ungefähren Alter von Bloindil, erkennen kann. Der Zwerg bemerkt die Gestalt auf dem Steg zuerst, legt seine Hände über die Augen und kurzer Zeit breitet sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus.

„Wenn das nicht der junge Wolfherz ist, will ich eine Woche keinen Met anrühren! Ich dachte erst da steht ein Mensch an meiner Anlegestelle!“

Auf die Worte des Älteren hin dreht sich die Zwergin erschrocken um, richtet ihren Blick zum genannten Ort aus und stößt einen kurzen, spitzen Schrei aus.

„Bloin!“

Kaum berührt der Bug des Schiffes die Mole springt sie geschickt auf den Steg und wirft sich in die Arme des leicht verduzt wirkenden Bloindil. Dabei bemerkt man erst die Größe des jungen Zwerges, da ihre Stirn gerade an das Kinn des rotbraunbehaarten, schon fast schlaksigem Zwerg reicht.

„Seit wann bist du wieder da? Ist Nestgipfel wirklich so schön? Wie geht es dir? Du bist ja noch mehr gewachsen! Ist das etwa Groar? Hast du Trolle gesehen? Warst du in den Menschenstädten?“

Den nicht endeten Fragenstrom über sich ergehen lassend schmunzelt Bloindil, bevor er antwortet.

„Ach Khara, langsam, langsam! Ich bin heute Morgen angekommen als du und dein Vater schon auf dem Loch draußen wart. Ich erzähl dir alles später aber lass mich doch erst mal deinen Vater begrüßen.“

Der genannte schließt in diesem Moment zu den beiden auf und Bloindil verbeugt sich vor dem Älteren

„Mahal samryn Warg Tiefwasser! Es ist mir eine Freude euch nach so langer Zeit wieder sehen zu dürfen!“

„Jaja, Mahal auch dir junger Wolfherz! Wie ich sehe hast du immer noch dieses Schwein bei dir. Ich hatte gehofft das die Wildhämmer es ihren Greifen zum Fraß vorwerfen, damit es nicht mehr meinen Kräutergarten verwüssten kann“

Trotz den harschen Worten kann man ein freundliches Blitzen in den Augen des alten Fischer erkennen als er von dem rothaarigen Eber spricht.

„Hah, ihr nennt es einen Kräutergarten, in meinen Augen ist es nur ein umzäuntes Unkrautfeld und das was Groar unter der Erde findet, ist bei weitem schmackhafter als jedes Blättchen an euren Pflanzen!“

Nach diesen Worten brechen beide in lautes Gelächter aus, das nur von der miesmutigen Mine der Zwergin unterbrochen wird.

„5 Jahre! 5 Jahre weg und hat nichts besseres zu tun als wieder mit meinem Vater über dessen Garten zu streiten! Wie geht es deinem Vater, ich habe ihn seit Wochen nicht gesehen, ist er wohlauf?“

„Entschuldige vielmals, Bloingard ist gerade in Kharanos um sich mit König Bronzebart zu treffen, ich soll dir schöne Grüße ausrichten, euch natürlich auch Warg. Als ich ihn gestern verließ ging es ihm recht gut!“

„ Gestern verließ....? Aber es ist ein Dreitagesritt über den Südpass nach Dun Morogh!“

Erst jetzt scheint sie die Tätowierung die sich über den gesamten rechten Arm ausbreitet zu registrieren.

„ Du hast es geschafft, du hast dir deinen Greifen verdient!"

„Aye, dies und noch mehr“

erwidert er mit einem zufriedenem Schmunzeln.

„Hast du geglaubt ich würde mir 5 lange Jahre lang nur die herrliche Gebirgsaussicht ansehen? Weißt du was mir in den Jahren in Nestgipfel am meisten gefehlt hat, natürlich erst nach dir und deinem Vater? Gebratene Forelle! Glaubst du wir könnten das später zum Abendessen haben?“

Er schaut neugierig zu dem Fischer und als er nickt, hakt er sich bei Khara ein und zieht sie in Richtung Thelsamar.

„Komm, ich stelle dir Darsam vor, meinen Greifen! Kann ich Groar hier lassen Warg? Er hat auch schon was zu fressen bekommen!“
HODOR!!!!

Bloindil

Re: Rückblicke

Beitrag Do 15. Okt 2009, 12:20

Wolf oder Schaf?

Der Winter hatte Loch Modan härter als erwartet getroffen.
Wenige Stunden nach Mittag reitet Bloindil auf den Vorhof der Station Algaz im Norden Loch Modans. Sein Atem steigt einer Rauchsäule gleich in den Himmel als er mit einem Satz vom Rücken seines Widder springt. Mit geübten Handgriffen sattelt er das gehörnte Tier ab und gibt im als er dies Beendet hat, einen leichten Klaps auf die Hinterbeine.

„Gehe in den Stall und lass dir das Heu schmecken, Dorkin! Und lass die Zibben in Ruhe, hörst du?“

Als der Bock sich nun langsam Richtung Stall aufmacht, durchbricht eine tiefe Stimme die Szene, als ein kräftiger Zwerg den Hof aus dem Bergfried heraus betritt.

„ Wie kommt es nur das die Tiere immer das machen was du willst? Und wo hast du denn deinen Eber heute gelassen?“

Mit einem Grinsen tauscht Bloindil mit dem Zwerg einen Händedruck aus.

„Thorvald, wer sagt dir das nicht die Tiere mir sagen was sie tun wollen und ich ihnen nicht nur ihren Willen lassen, außerdem ist Groar nicht mein Eber,“
Ein Schmunzeln breitet sich unter seinem Bart aus.
„Eher bin ich Groars Zwerg, und er ist Zuhause in Thelsamar geblieben. Ich weiß du verstehst nicht wirklich die ghardyn ilith zwischen Groar und mir.
Lass uns rein an das Feuer gehen ich bin seit heute Morgen unterwegs!“

Auf dem Weg in das Innere des kleinen Außenposten bemerkt er einen Berg Felle die achtlos vor dem Eingang auf einem Haufen liegen. Mit einen Zucken im Auge dreht er sich um und schaut auf Thorvald herab.

„ Was ist den hier passiert, wurdet ihr von Wölfen überfallen?“

„Nein“ antwortet der Gefragte „wir mussten in Thalwall, einem Dorf in der Nähe der Silberbachmühle, die hiesigen Schafherden beschützen!“

„Seit wann ziehen Gebirgsjäger aus um Schafe zu beschützen, mein Freund?“

„Seit dem reiche Kaufleute Zugang zum Gehör einiger Berater des Königs haben“

Mit einem lapidarem Schulterzucken wendet sich der Soldat ab, als mit lautem Geschrei ein Bote in die Station gelaufen kommt und dem Kommandant ein Schreiben in die Hand drückt.
Nachdem er schnell die Depesche überflogen hat wirft er diese in eine Ecke.

„Das ist doch unfassbar! Jetzt sollen wir schon wieder ausrücken um die Herden zu schützen! Diesen Dorfvorsteher soll der Fluch Grim Batols treffen!“

Beruhigend legt Bloindil seine Hand auf die Schulter des anderen Zwerges.

„Gib mir ein paar Stunden am Feuer und Dorkin etwas Zeit zu fressen, dann werde ich mich darum kümmern, mein Freund.“



Einige Stunden später, die Nacht hatte schon das Tageslicht verschluckt, erkennt Bloindil in einiger Entfernung die Lichter des Dorfes.

„ Auf Dorkin, noch ein kleiner Schlussgalopp und wir sind da!“

Nach einem sanften Klaps zwischen die Hörner des Widder, wechselt dieser seine Gangart und wenige Minuten später erreichen Reiter und Reittier die Dorfmitte wo sie schon von einem alten, gebeugten Zwerg mit einer Laterne empfangen werden.

„Mahal samryn Hurn! Was verschlägt einen Menschen hier her nach Thalwall? Und das zu so später Stunde?“

Lachend steigt Bloindil ab und bleibt direkt vor dem Zwerg stehen, beugt sich leicht herunter und sieht dem Alten in die Augen.

„Ein blinder Nachtwächter! Hier kann wohl keine Gefahr nah sein! Ein Mensch bin ich gewiss nicht Gevatter. Sag mir wo ich hier die Nacht verbringen kann und mein Widder ein Platz im Trockenen findet!“

„ Ich bin nicht Blind, aber habt ihr schon einmal in den Spiegel gesehen, ihr seit verdammt noch mal der größte Zwerg den ich je gesehen habe, und glaubt mir ich habe viele gesehen in meinen 478 Winter. Ihr seit bestimmt von Wildhammerblut, oder? Normalerweise im Gasthaus, aber wir erwarten die Ankunft einer Gebirgsjägereinheit aus der Station Algaz. Dann wird es schwer ein Bett für euch zu besorgen.“

„Aye, ich bin ein Wildhammer, Bloindil Wolfherz mein Name, und über die Gebirgsjäger müsst ihr euch keine Gedanken machen. Leutnant Thorvald schickt mich, um nach dem Rechten zu sehen! Zeigt mir einfach das Gasthaus.“

Langsam dreht sich der Graubärtige um und zeigt zur Dorfmitte.

„Seht ihr den Brunnen? Es ist das große Gebäude genau gegenüber der Spindel!“


Nach einer ruhigen Nacht wird Bloindil durch laute Stimmen im Schankraum geweckt.

„Wie? Ein einziger Zwerg ist gekommen! Ich werde dafür Sorgen das die Karriere dieses vorwitzigen Stationskommandant beendet ist bevor sie begonnen hat. Bringt mir sofort diesen Zwerg her!“

Kurze Zeit später ist ein Leises Klopfen an der Tür zu vernehmen.

„Ja, was gibt es?“

„Ihr sollt sofort zu Vorsteher Morshin kommen!“

Bei diesen Worten blitzen Bloindils Augen grimmig auf.

„Ich soll?
Da wird er sich noch ein paar Minuten gedulden müssen, ich werde kommen wenn ich hier fertig bin!“

Lautes Gefluche ist von oben zu hören als die Nachricht überbracht wird. Mit einem grimmigem Lächeln beginnt er seine Morgentoilette und beginnt im Anschluss sorgsam seine gut gepflegte Lederrüstung anzulegen, überprüft die beiden Dolche an seiner Seite und begibt sich langsam noch oben in den Schankraum. Dort angekommen wird er von einem dünnen Zwerg mit rabenschwarzem Haar empfangen.

„ Ah das seit ihr ja, werter Herr, der Vorsteher erwartet euch in seinem Haus“

„Gehe vor, ich folge dir!“

Kurz bevor Bloindil mit seinem Führer das Heim des Dorfvorsteher betreten will, wird die Tür aufgerissen und Morshin Glimmerhain stürmt heraus. Das wütende Gesicht schreckt kurz zusammen als er die Statur des ihm gegenüberstehenden Zwerg erkennt. Mit zornrotem Gesicht tippt er ihm immer wieder auf die Brust.

„Will mich Thorvad, dieser Trottel veralbern, ich habe ausdrücklich nach mindestens einem Zug seiner Jäger verlangt! Und was macht er? Er schickt einen einzigen Zwerg!“

Erst als Morshin die ruhigen Blicke auf seinem Finger bemerkt lässt er davon ab.

„Ihr könnt euch sicher sein das ich mit der Situation hier schon zurecht komme, zeigt mir jetzt wo ihr die Wölfe gesehen habt.“

Es scheint alle Freundlichkeit aus Bloindil gewichen zu sein als er dem feisten Zwerg, mit gräulicher Haut in Richtung der Schafställe folgte. Dort angekommen treffen sie auf einen weitern Zwerg der einen Hirtenstab in den Händen und ein Gewehr auf dem Rücken trägt..

„ Dies ist mein erster Schäfer Lanzel! Er ist für die Nordweiden verantwortlich und hat die Gefahr gemeldet! Er wird uns zu der Stelle führen.“

Mit schlurfenden Schritten beginnt sich der strohblonde Lanzel in nördlicher Richtung zu bewegen. Als die kleine Gruppe an den Ställen vorbeikommt wirft Bloindil eine Blick hinein und beginnt sich am Kopf zu kratzen.

„Sagt, warum sind eure Ställe so voll, ich sehe viele alte und kranke Tiere, solltet ihr eure Herde nicht ausdünnen und einen Teil davon keulen?“

„Seit ihr des Wahnsinns, noch ein paar Tage dieses kalte Wetter und der Preis für Schafe wird in die Höhe schießen. Ich mache mir doch nicht das Geschäft kaputt!“

Mit einem stoischem Nicken folgt Bloindil den beiden Ortskundigen bis sie nach einer kleinen Ewigkeit eine Weide voller Schafe außerhalb des Dorfes erreichen. Der Schäfer zeigt auf einen kleinen Hain wenige Meter vom Zaun entfernt.

„Hier war es, hier habe ich das schwarze Untier gesehen!“

Langsam geht der junge Zwerg in die Hocke, zieht seinen rechten Handschuh aus und befreit eine ungefähr handgroße Fläche von Schnee und Eis. Er schließt die Augen murmelt leise vor sich hin und legt seine nackte Hand auf die nun gesäuberte Stelle.
Deutlich sieht er die vielen Energien um ihn herum, eine kurze Konzentration und er blendet die große Anzahl der Schafe aus. Danach folgen die beiden Zwerge. Was bleibt ist ein winziges Energiefeld nicht weit von der Baumgruppe entfernt. Er öffnet seine Augen, orientiert sich neu und zeigt in die Richtung der Bäume.

„Da entlang!“

Zielsicher geht er auf einen alten Baum zu und nach kurzem Suchen entdeckt er den Eingang eines Wolfbaues. Langsam arbeitet er sich in die Höhle vor. Mit Hilfe seiner beiden Dolche weitet er den Gang aus. Froh über seine schlaksige Figur schafft er es nach einiger Zeit das Innere zu erreichen, wo er von der Geräumigkeit zuerst überrascht ist. Trotz der dunklen Ahnung des zu erwarteten Anblick, trifft ihn der Schmerz hart als er den verhungerten Wurf einer getöteten Wölfin sieht. Sich schon langsam zurückziehend stockt er kurz als er ein leises Gewimmer aus dem Haufen hört. Vorsichtig untersucht er den toten Fellhaufen und entdeckt einen schwarzen Welpen der mit leisem Gewinsel sich an seine Geschwister drückt.

„Bak thuldur a splendarr! Ja, dein Schicksal ist hoffnungsvoll!”

Schon fast zärtlich legt er seine Hand auf den Wolfwelpen.
„ barak gulm“
Ein helles, grünes Leuchten geht von seiner Hand aus, als er liebevoll das dunkle Fell streichelt. Einem Schwamm gleich wird das Glimmen von dem jungen Wolf aufgezogen und das Fipsen wird leiser und versiegt als die Blicke der beiden sich treffen. Wie vom Blitz getroffen erstarrt der junge Zwerg. Erst als der noch jüngere Wolf eingeschlafen ist kann Bloindil sich wieder bewegen und macht sich, den Welpen fest an sich drückend, auf den beschwerlichen Weg aus der Höhle. Draußen angekommen hat er kaum Zeit aufzustehen als schon die sonore Stimme des Vorsteher zu hören ist.

„Was ist da drinnen passiert? Habt ihr diese Pest getötet“

„Ja alle anderen waren schon tot.“ Die Verbitterung ist kaum zu überhören! „Und dies ist wohl der letzte Wolf der eure Herden bedroht hat“

„Gut dann sollten wir es hier jetzt beenden und dem Biest eine Kugel in den Kopf jagen!“

Bei diesen Worten greift der Vorsteher nach dem Gewehr des Schäfers um dem gesagtem Taten folgen zu lassen. Kaum hat er die Hand an dem Gewehrkolben greift Bloindil an seinen Gürtel und schleudert in einer geschmeidigen Bewegung ein Wurfmesser auf den fetten Zwerg. Kurz bevor das Messer seine Hand verlässt gibt er der Klinge mit einer Bewegung des Handgelenk eine kleine Richtungsänderung. „Nae!“ Einen Moment bevor das Messer den Oberarm des älteren Zwerg streift glüht es blau auf und Morshin erstarrt wie zu Stein geworden Mitten in der Bewegung.

„Ihr werdet diesem Tier nichts antun! Und mehr als das, ich werde 5 milchgebende Schafe mitnehmen und versuchen diesem Welpen das Leben zu retten, das ihr ihm verwehren wollt!“

„Was! Was habt ihr mit mir gemacht? Mein Schwager wird dem König von dieser Unverschämtheit berichten, euer Schicksal liegt in meiner Hand, tötet diesen Wolf oder ich kann für nichts garantieren.“

Zornig lacht Bloindil auf

„ Euer Schwager? Ich bin Bloindil, Sohn von Bloingard Wolfherz, dem ersten Diplomat von Thane Falstad Wildhammer am Hofe EURES König. Wollt ihr wirklich herausfinden was Magni Bronzebart tut wenn er die Wahl zwischen ein paar mehr Schafen oder den Greifen meines Klanes hat?“

Geschockt zuckt der feiste Zwerg zusammen.

„Und zusätzlich zu den 5 Schafen schickt ihr 100 weitere zu den Herden von Thelsamar damit mein Greif über den Winter was zu fressen hat. Dann vergesse ich vielleicht diese kleine Episode meinem Vater zu erzählen!“

Ohne ein weiteres Wort dreht er sich um und stapft, den tief schlafenden Wolfwelpe auf dem Arm, zurück Richtung Dorf um im Gasthaus seine Heimreise vorzubereiten.

„Also Khâzân ist dein Name!“ Sagt er leise, mehr zu sich als dem sich im Traum windeten Wolfes.
HODOR!!!!

Bloindil

Re: Rückblicke

Beitrag Do 15. Okt 2009, 12:22

Silbermond

Der jugendlich wirkende Elf lässt das Schwert, welches ein dreiviertel seiner Körpergröße hatte, einen sanften Bogen beschreiben und verlagert mit der Bewegung der ausgestreckten Klinge gradweise sein Gewicht, um perfekt die Balance zu halten. Bis hoch über seine linke Schulter geht das Heft des Schwertes. Er schiebt den rechten Fuß vor, bringt den Bihänder zurück, wieder in perfekter Ausgewogenheit. Der linke Fuß geht nach vorne, dann zur Seite, Klinge und rechter Fuß folgen, dabei dreht er sich herum als würde er sich einem neuen Gegner zuwenden. Schlag, Block, Schlag – die gleiche Abfolge.
Dann zieht er den rechten Fuß erneut zurück und beschreibt eine halbe Drehung, so das er genau in die entgegengesetzte Richtung sieht. Mit drei kraftvollen Schritten kommt er nach vorne – Schlag, Schlag, Schlag-, dann wiederholt er von seiner neuen Position aus die vorangegangenen Links-Rechtsfolgen.

Während der Übung, die Ethealon vorführt, sitzt Bloindil still neben der Übungsmatte und geht jede Bewegung des Schwerttanz vor seinen Augen im Geiste mit. Seine Hand fährt dabei ohne unterlass durch das Fell des neben ihm liegenden schwarzen Wolf, nur unterbrochen, wenn er eine besonders lange Strähne um einen Finger wickeln kann.

Immer schneller, kompliziertere Muster schlagend bewegt sich der Elf in dem Übungsring hin und her. Dann plötzlich wie aus dem Nichts, ein Angriffssprung der den Kämpfer über mehrer Schritte auf den Zwerg zu bewegt und mit einem kraftvollem Abwärtshieb der, nur eine Spannbreite vor dem bärtigen Gesicht vorbei, sich in den Boden rammt. Mit einem schelmischen Schalk in den Augen grinst der Elf den Zwerg an.

„Wie sieht es aus Bloin? Wie wäre ein kleiner Übungskampf?“

Mit einem Nicken steht Bloindil auf und beginnt langsam sein Oberteil auszuziehen. Als er das Kleidungsstück säuberlich zusammenlegt kann man die Muskeln unter dem von Tätowierungen überzogenem Oberkörper sich dehnen sehen. Nachdenklich tritt er vor die Holzständer mit den Übungswaffen, nimmt nach kurzer Überlegung zielsicher eine zweieinhalb Fuß lange, doppelköpfige Kampfaxt aus ihrem Halter und wendet sich ein paar Probeschwünge später dem Schrank mit den Dolchen zu. Dort wählt er ein kurze, breite Klinge mit einem stabilem Pariersteg . Sichtlich zufrieden mit seiner Wahl dreht er sich Ethealon zu.

„Wieder kein Schwert mein Freund, was haben dir diese eleganten Waffen getan das du sie so gewissenhaft ignorierst? „

„Schau dir meine Handgelenke an, mein Freund. Glaubst du wirklich ich könnte die filigranen Bewegungen des Schwertkampf richtig ausführen?“

Nickend betritt Ethealon den Kampfring und sieht erwartungsvoll Bloindil an.

„Komm, lass uns beginnen!“

Bloindil kniet sich vor den Wolf und beginnt leise zu sprechen

„Samryn Zander, kaglem halaur“

Als er aufschaut kann man seine sonst grünen Augen gelb leuchten sehen und seine Bewegungen wirken wie auf einen Schlag raubtierhafter und geschmeidiger. Mit kreisenden Kopfbewegungen lockert er seine Nackenmuskeln und tritt zu dem Elf in die Mitte.
„Dann lass und den Tanz beginnen!“

Mit diesen Worten beginnt sich der schlanke Elf sich rechtsherum, im Kreis um den Zwerg zu bewegen.
HODOR!!!!

Bloindil

Re: Rückblicke

Beitrag Do 15. Okt 2009, 12:23

Flüchtlinge

Ängstlich drückte sich das dunkelhäutige Mädchen mit den weißen Haaren zwischen die Habseligkeiten der Flüchtlinge. Tränen fliessen aus den weitaufgerissenen, rehbraunen Augen, den Kopf panisch zwischen die Beine gepresst.

Zwei Wochen lang waren die Flüchtlinge aus Brill unterwegs gewesen und hofften in wenigen Tagen Stormgarde zu erreichen als die Flut der Untoten aus dem Wald brach und mit dem Hass auf alles Lebende begann die wehrlosen Menschen anzugreifen. Väter, die Zeit ihres Leben Bauern waren, versuchten ihre Familie mit Heugabeln zu verteidigen.
Langsam aber Sicher wurden die wenigen Verteidiger von den Zombies und Ghulen zurückgedrängt.

Gerade als sich die Untotenhorde zusammenrauft um ein letztes Mal die Menschen anzugreifen, bricht aus dem Dickicht ein großer Eber hervor und stürmt, begleitet von Gewehrschüssen, in die Menge und beginnt Tritte und Hauerstöße auszuteilen.
Kaum sind die ersten Leblosen unter dem Ansturm zusammengebrochen schließt eine schlanke, schwarzgerüstete Gestalt zu dem Schwein auf und beginnt mit wilden Hieben seines schwarzem Bihänder die Untoden niederzustrecken. Immer mehr der wiederbelebten Kreaturen fallen den tödlichen Schwertkünsten des Dunklen und der Wildheit des Schweines zum Opfer. Als sich eine kleine Gruppe der Untoten aus dem Kampf löst um in Richtung der Schüsse zu stapfen, knackt es leise bevor der Boden unter den Geschöpfen zu Eis wird und die Füße der Toten festzufrieren scheinen. Während sich die Ghule befreien wollen, wird einer nach dem anderen von den Kugeln niedergestreckt. Plötzlich wie der Angriff erfolgte, so plötzlich legt sich die Stille über den Kampfplatz und nur noch der Schwertkämpfer und das Borstentier mit dem feuerroten Schweif stehen aufrecht.
„Grimdeldaraugh!“
durchbricht die Stille die unmittelbar nach dem Kampf herrscht und ein schlaksiger, tätowierter Zwerg der fast an die Größe der Menschen heranreicht tritt auf die Lichtung neben das Schwein, schultert seine Muskete und beginnt mit einem zufriedenem Schmunzeln über den Rücken des Ebers zu streichen.
„Ich wette Grôar hat mehr wie du Ethea!“
„Das mag sein kurzbeiniger Freund, aber er ist auch schneller zu Fuß als ich.“
Bei diesen Worten nimmt der Angesprochene mit einer bedächtiger Bewegung den einem Wolfskopf nachmodellierten Helm vom Kopf und ein blasser Elf mit langem, hellblondem Haar kommt zum Vorschein.
Langsam geht das ungleiche Paar auf die Überlebenden zu .

„Habt keine Angst! Von hier bis nach Stormgarde gibt es keine Untote mehr.“

Immer mehr entspannen sich die Züge der Überlebenden, nur das Mädchen sitzt immer noch, vor und zurück wippend, in der Mitte der Karawane.

„Ich bin Bloindil Wolfherz vom Stamm der Wildhammer und der große Schweiger hier ist Ethealeon Wolkenglanz aus Silbermond. Wir beide wurden ausgeschickt um hier in der Gegend nach dem Rechten zu sehen. Leider wurden wir südlich von hier noch von ein paar Ghulen aufgehalten, sonst hätte euch diese Meute gar nicht angreifen können“
Bei diesen Worten schultert er seinen Rucksack ab und holt aus diesem mehrere Schläuche.
„Hier trinkt auf den Schreck erst mal ein paar Bier“
Bierschläuche verteilend geht der Zwerg durch die Menge bleibt hier und da für ein paar aufmunternde Worte stehen. Da entdeckt er das noch immer leise wimmernde Kind inmitten der Kisten und Ballen. Langsam lässt er sich neben dem Mädchen nieder und spricht sie fast flüsternd an.
„ Mahal Kleine. Es ist alles gut. Ihr seit in Sicherheit, du kannst dich beruhigen“
Behutsam legt er seine Hand auf die bebenden Schultern des Mädchen, die daraufhin mitten in der Bewegung erstarrt und erschrocken in das bärtige Gesicht des Zwerges blickt. Nach einem kurzen Moment wirft sie sich ihm an den Hals und klammert sich, immer noch weinend, fest. Fast zögerlich erwidert dieser die Umarmung und tätschelt beruhigend den Hinterkopf des Mädchen. Mit einem leisen grunzen lässt sich auch Grôar neben den beiden nieder.
„Ich bin Bloindil und der Bettvorleger hier ist Grôar, wie heißt du und wo sind deine Eltern?“
Das Kind löst sich aus der Umarmung, wicht sich mit ihrem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht, atmet tief ein und aus. Dann zeigt sie mit ihren Finger auf den Berg Untoten der von den Flüchtlingen aufgetürmt und zum verbrennen vorbereitet wird und antwortet mit leiser aber fester Stimme.
„ Fynn heiße ich, Fynnara Vanderr und meine Eltern sind so wie diese da geworden!“
HODOR!!!!

Bloindil

Re: Rückblicke

Beitrag Do 15. Okt 2009, 12:24

Gronnjagd

Tief in Gedanken versunken lenkte Bloindil seinen Greif Dârsam durch den leichten Druck seiner Schenkel in nordwestlich Richtung. Unter ihm fegte das Grün der Wiesen Nagrands vorbei als er am Horizont schon die ersten Ausläufer des Totschlägerhügel erkennen konnte.

Hier war sein Ziel. Der Sohn des Führer der Kurenai in Telaar war wieder einmal Aufgebrochen um die Welt zu retten und dies ist ihm zum wiederholten Male zum Verhängnis geworden. Da er sich die Freundschaft der Einheimischen verdienen wollte, hatte Bloindil schon zweimal Corki aus den Klauen der Oger gerissen und war alles andere als erfreut von dem erneuten Missgeschick des jungen Kurenai zu hören.

Vorsichtig verband der Zwerg seine Gedanken mit denen des mächtigen, goldenem Greif um ihm den Landeplatz zu zeigen. Er hatte von weitem Dank seinen Fähigkeiten einen guten Platz gefunden um von dort die Befreiung planen zu können. Kaum dort angekommen bindet er seine Ausrüstung vom Löwenrücken des Greif um diesem kurz danach mit einem leichten Klaps auf den Schenkel zur Nahrungssuche wegzuschicken.

Die Stunden vergingen und Bloindil hat den furchterregenden Gronn schon zweimal Kommen und Gehen gesehen. Immer noch die Entscheidung Groar und Khâzan in Telaar zu lassen verfluchend machte er sich daran seine Vorbereitungen zu treffen. In gebückter Haltung schleicht er genau auf den Aufgang zum Hügel zu, um dort auf den sandigen Boden zwergische Runen zu schreiben. Nachdem er seinen gewählten Standort erreicht hat rammt er seinen Speer neben sich in den Boden und tätschelt schon fast zärtlich seine aus Khorium geschmiedete Flinte. Plötzlich vernimmt er das gronntypische Donnern des Boden als sich die üble Kreatur seiner Position nähert. Durch das verzauberte Glas seines Zielfernrohr kann er das einzelne Auge des Monsters sehen und als dieser die von ihm angebrachte Markierung passiert eröffnet Bloindil, nach einem kurzem Falkenschrei, das Feuer. Die Kugel aus Eisenschlagstahl schlägt in das einzelne Auge der Bestie ein und diese stürmt nach kurzem Schmerzensschrei in Richtung des Schusses. Kugel auf Kugel schlägt in den riesigen Körper ein und als dieser die Stelle mit den Runen erreicht erscheinen wie aus dem Nichts Hunderte von Schlangen die sich in die Beine des Gronns verbeißen.

Die Kugeleinschläge und Schlangenbisse ignorierend erreicht das mörderische Wesen Bloindil Position und holt mit seiner Keule aus um den Zwerg mit einem wuchtigem Hieb zu zerquetschen. Als der ausgerissene Baumstamm seinen höchsten Punkt hinter dem Ohr des Gronn erreicht wirft der Jäger einige Runen vor sich auf den Boden und springt nach seinem Speer greifend einige Meter nach hinten, dreht sich um und beginnt flüchtend sich zu entfernen. Mit einem mächtigem Siegesgebrüll will das zyklopengleiche Wesen nachsetzten als mit einem lauten Krachen erst seine Füße und kurz darauf der ganze Körper von Eis umgeben ist und er bewegungsunfähig erstarrt. Ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen dreht sich Bloindil um und beginnt abermals Kugel um Kugel in den Riesen zu jagen.

So plötzlich wie das Eis entstand verschwindet es und nach einem Kopfschütteln stürzt sich der mittlerweile schwer verletzte Riese auf Bloindil. Dieser legt den Kopf in den Nacken, Wolfgeheul dringt aus seiner Kehle als er den Speer fest umklammert und die blauleuchtende Spitze dem Ungetüm entgegenhält. Immer wieder findet die Klinge des Speer eine Lücke und kostet immer mehr Gronnblut und das ein um das andere mal schlägt die Keule des Monster dicht neben Bloindil, der affengleich ausweicht, ein. Immer kraftloser werden die Schwünge des Gronn, der schwerverletzt aber immer noch rasend auf den Zwerg eindringt als dieser mit seinem Fuß an einem Stein hängen bleibt und den Speer aus den Händen gleiten lassend hinfällt.

Gerade als der Gronn seine Waffe herhebt um auf den vor sich Liegenden einzuprügeln, verdunkelt sich kurz die Sonne und ein Schatten schießt aus dem Himmel herab, lässt einen ohrenbetäubenden Schrei und beginnt mit Schnabel und Klauen auf den völlig überraschten Riesen einzuhacken. Die Gunst der Stunde nutzend greift Bloindil sich seinen Speer und rammt ihn bis zum Eberfänger in den Oberkörper der Bestie, der daraufhin kurz zuckt, und mit einem letztem, lauten Stöhnen zu leblos zu Boden stürzt.

Schweratmend zieht Bloindil seinen Speer aus dem totem Körper und schaut skeptisch zu seinem Retter, der immer noch auf den Koloss sitzt, auf. Als wäre es die natürlichste Sache der Welt, auf einem geraden erlegten Gronn zu thronen, sitzt dort auf der Schulter eine große Eule mit mattbraunem Gefieder und erwidert den neugierigen Blick Bloindils aus großen, bernsteinfarbenden Augen. Mit leisem Gekurre trippelt der Vogel auf den verdattert schauenden Zwerg zu, beugt sich kurz vor ihm vor, legt ihren Kopf vorsichtig auf die Schulter Bloindils und beginnt mit einem leisem, zufriedenem Krächzen sich an dem Zwergenkopf zu reiben.
„Xoth“ entweicht den Lippen des Jägers als er bei der Berührung des Vogel erstarrt. Seine Pupillen werden bernsteinartig und nehmen die Form eines Raubvogels an, und verwandeln sich wieder zurück in das gewohnte Grün.
Voller Zuneigung streicht er über das Gefieder der nun vor ihm sitzenden Eule und ein verschmitztes Lächeln gleitet über seine Lippen.

„So Kraah! Lass uns nun schnell noch diesen törichten Kurenai befreien und dann stelle ich dir Groar und Khaz vor!“
HODOR!!!!

Bloindil

Re: Rückblicke

Beitrag Mo 19. Okt 2009, 10:39

Träume
Den Blick starr in das Feuer des Kamin gerichtet, die rechte Hand auf dem Rücken des neben ihm liegenden schwarzen Wolf, sitzt der Than des Sturmgreifenklan in seinem Lieblingssessel und kämpft gegen die immer schwerer werdenden Augen an und versucht mit einem kurzen Kopfschütteln die Müdigkeit zu vertreiben. Ein kurzes Aufbäumen der wachen Frische, die aber nur kurz anhält und langsam aber sicher der Kopf immer weiter in Richtung des Bodens sinkt und der Schlaf über Bloindil triumphiert.


....sichtlich geschockt sieht Bloindil seinen elfischen Gegenüber an. Die Wellen die von der verhüllten See an das Ufer des Zoramstrand schlagen übertönen fast die leisen Worte des Zwerges.
„ Ihr seit was? Diese Langohren hier sind eure Urverwandten? Da muss ich fast 30 Jahre in Silbermond leben, Trolle und wilde Tiere, danach noch Orks und Oger mit euch gemeinsam bezwingen, mich diesem untotem Gesindel geschlagen geben, Freunde sterben sehen, Schweiß und Blut vergießen, um dann so nebenbei am anderen Ende der Welt zu erfahren das meine Waffenbrüder eine Art Exilverbrecher sind und von diesem Kontinent auch noch wussten....!“
beschwichtigend legt Ethealeon seine Hand auf die vor innerer Wut bebende Schulter des Zwerg.
„ Verzeihe mir Bloin, diese Sache ist schon sehr, sehr lange her und es ist auch nichts worauf viele von und Stolz sind. Unsere Geschichte beginnt erst mit der Errichtung von Quel´thalas und alles was vorher war, ist gewollt in Vergessenheit geraten. Erzählt dein Vater den gerne über den Krieg den euer Stamm gegen die Bronzbärte aus Eisenschmiede gekämpft haben?“

Immer noch zornesrot dreht sich der tätowierte Zwerg um.
„Verzeih! Ich muss meine Gedanken richten. Grimdeldaraugh! Groâr, Khâzan gos murmeling beldarak!“
Bei diesen Worten stapft er in Richtung Wald davon und wird nach ein paar Metern von dem Eber und dem Wolf eingeholt......


Den Kopf weiter hin und her wiegend wird der Schlaf ruhiger und der Brustkorb hebt sich rhythmisch zum leise beginnenden Schnarchen.


....stolz erhebt sich die bronzene Greifenkralle auf dem goldenem Stoff der Fahnen die sich an den Masten an dem Bollwerk einen Kampf mit dem Wind liefern.
Nachdenklich reitet Bloindil auf den Torbogen des Eingang zu als er von den Worten einer Wache aus seinem Tagtraum gerissen wird.
„ Heyda Reisender! Was führt dich nach Dun Garok, dem Heim des Sturmgreifenklan?“
Sofort bemerkt er die Dutzende Gewehrläufe die von den Wehrgängen auf ihn gerichtet sind.
„Mahal samryn mer! Ich wurde von Rendrox Feuerspalte eingeladen hierherzukommen, ich bin wohl das was ihr hier ein Grünschnabel nennt.“
Kaum ausgesprochen lockern sich die Züge des Wachmann und er fordert Bloindil gestenreich auf ihm zu folgen.
„ Da kommt ihr gerade Recht, gerade ist eine Versammlung im Gange, beeilt euch, wir kümmern uns um euren Widder.“
Wenige Minuten später tritt er die Treppe zur Ratskammer des Klan herunter und tritt zwischen die dort stehenden, den goldenen Wappenrock tragenden Zwerge und schaut sich um. Ein Lächeln erscheint auf seinem Gesicht als er das bekannte Gesicht des Zwerges erkennt der ihn in den Klan eingeladen hat. Der rotbärtige Krieger, der in Gesellschaft dreier anderer Zwerge neben dem Kamin steht, erwidert das Lächeln von Bloindil als er ihn auf sich zukommen sieht. Durch die Reaktion in der Mine des Kämpfer werden auch seine Gesprächspartner auf Bloindil aufmerksam und wenden sich ihm zu. Zwei der Gruppe zeichnen sich durch ihr graues Haar als ältere Zwerge aus, einer in dem Rüstzeug eines Kriegers mit grimmigem Blick, der andere in gutgepflegter Lederkleidung der den Neuankömmling aus zusammengepetzten , schelmig blickenden Augen ansieht. Das vierte Mitglied der Runde ist ein Zwerg mit wilder, roter Haarmähne und ebensolchem Bart, der offensichtlich Wildhammerblut in seinen Venen hat.
„Mahal samryn Rendrox Feuerspalte, ich habe den Weg nach Dun Garok gefunden, und hier bin ich!“
Respektvoll nickt er dem angesprochen zu und dieser erwidert das Nicken.
„Mahal Bloindil Wolfherz, erlaube mir dir meine Freunde hier vorzustellen.“
Mit einem Schritt steht er neben dem grimmigblickenden Krieger und lässt seine Hand schwer auf dessen Schulter fallen.
„ Dies hier ist Alwerich, achte auf deine Sprache wenn er in der Nähe ist, er hasst nichts mehr als schludrige Aussprache, aber sein Schild und seine Axt stehen immer bereit wenn es darum geht dem Klan im Kampf Ehre zu erweisen!“
„Der andere Graubart hier ist Tilgril, hüte dich davor mit ihm zu Würfeln, aber traue immer seinem Rat wenn es um das Leben im Freien und dem Kampf aus Entfernung und dem legen von Fallen geht.“
„Und natürlich unser Than. Dies ist Fjalar Sturmgreif, Than des Sturmgreifenklan. Ihm wirst du wenn du dich entscheidest Junggreif zu werden die Treue schwören.“
Mit einer Geste die sich und die anderen drei einschließt und dann ausgebreitet auf die versammelte Menge wird .
„ Und dies alles hier sind die Sturmgreifen, kannst du dir vorstellen ein Teil unserer Familie zu sein?“
Nach einem kurzem Blick in die stolzblickenden Augenpaare der ihn umgebenden Zwerge sinkt Bloindil vor Fjalar auf die Knie.
„Aye! Das will ich. Hiermit übertrage ich meine persönlich Ehre dem Klan und schwöre Fjalar Sturmgreif und dem Klan, sofern er sie will, die Treue!“
Mit einem lauten Lachen dreht sich Fjalar um und öffnet eine Truhe die hinter ihm neben dem offenem Feuer des Kamin steht und holt etwas heraus.
„Nun den Bloindil Wolfherz, erhebe dich als Junggreif des Sturmgreifenklan und mache dich nachdem du deinen Wams angelegt hast mit deinen neuen Schwestern und Brüdern bekannt“
lauter Jubel brennt auf als das neue Mitglied des Klan sich erhebt, nur um noch einmal anzusteigen als er den Klanwams überzieht und mit noch stolzerem Blick die Greifenkralle über seiner Brust richtet. Eine Flut von Gesichter und Namen bricht über ihn hernieder, Gesichter und Namen die er nie mehr vergessen wird.
Quezzle und Xulvana, beides Jägerinnen die ihn mit strahlenden Augen begrüßen.
Ein dem Licht verschriebener Kämpfer mit rotem Haar der sich ihm als Xoldarim vorstellt.
Rokhar der Kämpfer mit dem eitel geöltem, schwarzen Bart. Bierhumpen in den Händen haltend kommt Merok auf ihn zu, bereit immer auf den Klan anzustossen. Bodin, rätselhafte Ausstrahlung, Rubar und Heglasch in den Gewänder von Gottesdienern.
Erst als der erste Sturm sich gelegt hat entdeckt Bloindil den stillwirkenden Zwerg der lässig an die Fässer gelehnt das Treiben beobachtet hat. Als er Näher herantritt kann er in dem Blick des in Stahl gekleidetem Krieger die kontrollierte Wut aus den Augen blitzen sehen, eine Wut die sich auf jeden Feind stürzen würde wenn dieser den Klan bedrohen würde.
„Mahal, ich bin Bloindil...“
„Ich weiß wer du bist! Ich bin Balendelin und ich bin der Abgesandte des Klan......
HODOR!!!!

Bloindil

Re: Rückblicke

Beitrag Mo 19. Okt 2009, 10:41

Einfach Jäger, oder einfach mehr?

Hell erstrahlt der Nachthimmel über Dun Garok und Millionen von Sternen tauchen die Spitze des höchsten Turm der Festung in ein leichtes, bläulich schimmerndes Licht.
In der Mitte der Aussichtsplattform sitzt Bloindil mit nacktem Oberkörper und geschlossenem Auge vor einer kunstvoll gewebten Decke auf der mehrere Erinnerungsstücke liegen, Stücke die genau ausgerichtet um einen kleinen Kristall liegen. Rechts vor ihm liegt Khâzân. Die Augen des schwarzen Wolfes sind ebenfalls auf den Stoff gerichtet. Genau gegenüber des Wolfes steht ein riesiger Eber mit feuerrotem Nackenkamm und ebensolchem Schweif den Kopf nach links geneigt. Man könnte Groar für eine Statue aus Rotbronze halten, wenn nicht ab und an ein leises, zufriedenes Grunzen zu vernehmen wäre. Abgeschlossen wird das nahezu perfekt symmetrische Quadrat von der großen mattbraunen Eule gegenüber des Zwerges. Auch Kraah hält ihr bernsteinfarbigen Augen genau auf Bloindil gerichtet, unterbrochen nur durch von kurzem, leisen Gekrächze begleitetem Kopfwiegen.

Das unbedeckte Auge immer noch geschlossen greift Bloindil zielsicher nach dem ersten Gegenstand vor ihm. Ein Lächeln erscheint auf seinen Lippen als er die kunstvoll gearbeitete Brosche in der Hand dreht und mit dem Daumen öffnet. Sanft streichen seine Finger über die darin befestigte blonde Haarlocke. Gedankenversunken schließt er das Schmuckstück wieder und legt es genau auf den selben Platz zurück. Bei dieser Bewegung fangen die tätowierten Zwergenrunen auf seinem rechten Arm an grün zu leuchten. Die Hand wandert nach links und nimmt einen Erzbrocken der in mehreren Farben schimmert auf. Während Bloindil mit den Fingerkuppen über die Steinoberfläche gleitet wendet er dem Eber sein Gesicht zu und öffnet sein Auge. Als Groar den Blick erwidert stimmen die Runen auf dem linken Arm in das Leuchten ein. Nachdem er das Erz wieder abgelegt hat wendet er sich zur rechten Seite um einen dort liegenden Wurfdolch aufzunehmen. Bei der Berührung der schmucklosen Waffe beginnt sich das Nackenfell des Wolf zu sträuben und ein leises Knurren entweicht seiner Kehle, das erst verstummt als der Zwerg ihm den Kopf zuwendet und die Tätowierungen auf dem untypischen, schlaksigem Oberkörper das Lichtspiel noch verstärken. Kaum hat sich das Tier beruhigt legt Bloindil den Dolch zurück und nimmt das nächste Stück an sich. Dies ist das größte Teil der Sammlung. Bloindil dreht das Horn bedächtig in seinen Händen und begutachtet sorgsam die Maserung bis hin zur Spitze. Dort angekommen kreuzt sich sein Blick mit dem der Eulenaugen. Das Runenglühen weitet sich jetzt über die Schultern bis zu den Zeichnungen auf seiner Kopfhaut aus. Plötzlich scheint der Zwerg die Helligkeit in sich aufzusaugen. Kurz erstrahlt nur der Sternenhimmel, dann schießt ein grüner Lichtstrahl aus seiner Brust mitten in den zentralliegenden Kristall, bricht sich dort in drei Teile, die zielsicher in die Brust jedes der drei anwesenden Tieren treffen. So plötzlich wie das Licht erschien umschließt Dunkelheit die Szene in der die Vier wie in Trance erstarrt sind.
HODOR!!!!

Bloindil

Re: Rückblicke

Beitrag Mo 19. Okt 2009, 10:42

Die Grashalme wiegen sich wellengleich im vorgegebenem Takt des Windes auf der grenzenlosen wirkenden Wiese in deren Mitte Bloindil liegt. Ein Windstoss verfängt sich in dem Bart des Zwerges und drückt die Spitzen des Schnurbart in die Nasenlöcher, was den schlafenden Zwerg niesend erwachen lässt. Kopfschüttelnd richtet er sich auf und schaut in die grenzenlose Weite der Ebene. Verdutzt schaut er an sich herab um festzustellen das er bis auf eine feingegerbte Lederhose unbegleitet ist. Keine Narbe und keine seiner zahlreichen Tätowierungen sind auf seiner sonnengebräunten Haut zu entdecken, plötzlich erstarrt er mitten in der Bewegung, langsam nähert sich seine rechte Hand dem rechtem Auge, dem Auge das normalerweise durch eine Klappe bedeckt ist. Nichts, keine Narbe, nur ein Auge, ein Auge so wie das linke Gegenstück, so wie es bis zu dem schicksalhaften Zwischenfall vor eineinhalb Jahren war.


„Willkommen Zwerg!“
Eine Stimme wie ein goldener Glockenton lässt den Zwerg überrascht zusammenzucken. Sich im Kreis drehend kann er nichts und niemanden sehen.
„Hinter dir, kannst du mich nicht sehen?“
Als er sich umdreht steht vor ihm ein, ihn um Kopfeslänge überragender Löwe.
„Du, ...du bist eine ....Katze? Eine Katze die mit mir ....spricht?“
Lautes Gelächter bricht von allen Seiten an Bloindils Ohren.
„Nicht eine Katze..., nicht ein Löwe...., nicht ein Tiger oder sonst einer Spezi wie du sie kennst!“
„Kuldar?“ stöhnt der Zwerg zwischen zusammengepressten Lippen hervor.“
„Ja, das ist der Name den deine Rasse mir gegeben habt, aber eigentlich bin ich nur Katze!“
Wie getroffen sinkt Bloindil auf beide Knie und senkt voller Demut das Haupt vor dem Katzengeist.
„Beantworte mir eine Frage Zwerglein. Was würdest...“
„Halt, antworte nicht! Erst wenn alle versammelt sind!
So rein wie Katzes Stimme, nur tiefer, eindringlicher ertönt der Einwand. Als sich Bloindil der Stimme zuwendet sieht er wie sich zwei weitere Gestalten nähern. Was er sieht lässt ihn abermals erschaudern und ein frösteln durchläuft seinen Körper als ein, selbst Katze überragender, weißer Bär und ein grauer, uralt wirkender Wolf sich nähern. Bär bleibt im selben Abstand wie Katze stehen, aber Wolf tritt weiter auf Bloindil zu, streift ihn kurz und stellt sich hinter den voller Erfurcht erstarrten Zwerg. Gänsehaut erscheint auf der berührten Stelle und wie ein heftiges Atmen stößt Bloindil „Zander“ aus. Aus der Richtung aus der Bär und Wolf kamen erscheinen immer mehr Tiere, und bleiben im Halbkreis vor ihm stehen. Statuengleich sehen alle auf Bloindil herab als ein goldener Eber sich durch die Anwesenden drückt, auf Bloindil zugeht, kurz an ihm schnüffelt und sich zu dem Wolf hinter ihn gesellt.
Ein leises " Tor" kommt über Bloindils Lippen.

Stille legt sich über die Szene, eine Stille die nach Sekunden von dem Geräusch schlagender Schwingen durchdrungen wird. Ein schwarzer Schatten stürzt auf das Treffen herab, öffnet im letzten Moment die Flügel und landet millimetergenau vor Bloindil der ohne die Mine zu verziehen die Ankunft und die anschließende Musterung des letzten Geist über sich ergehen lässt. Diese tiefschwarze Eule starrt ihn mit ebenso schwarzen Augen eine Weile an. Augen die tief in den Zwerg zu schauen scheinen. Nach dieser Musterung hebt der Vogel einen seiner Flügel über den Zwerg und tritt zu dem Wolf und den Eber hinter Bloindil, der leise
„Akhbal Xoth.“ flüstert.

Kaum hat Eule ihren Platz hinter dem Zwerg erreicht, tritt Bär in die Mitte vor Bloindil und wieder erklingt die tiefe, sonore Stimme.
„Sehr selten treffen wir einen Geistsprecher von deinem Volk, Erdgeborener! Die Tauren und die Kaldorei zeigen sich interessierter und die anderen streben eher nach der schnelleren und direkteren Art der Elemente. Wie lange ist es jetzt her das dich Tharn unsere Sprache gelehrt hat und du mit uns in Kontakt treten kannst?“
Stolz erwidert der Zwerg den Blick des mächtigen Bärengeist.
„112 Winter ist es her das Meister Tharn euch mir offenbarte, Tindul, und mir euren Weg zeigte. Wobei ich unbewusst euch viel früher begegnete.“
Bei diesen Worten dreht er seinen Kopf in Richtung Eber und ein Lächeln stiehlt sich auf seine Lippen. Bär nickt und richtet wieder das Wort an Bloindil.
„Oft hast du in der zurückliegenden Zeit um unsere Unterstützung gebeten und oft hast du sie auch, da du dich als Würdig gezeigt hast, gewährt bekommen. Sei es Skorpion, der deine Schüsse vergiftete, Schlange, die ihresgleichen schickt um dich im Kampf zu schützen, Falke der dir sein Auge leiht oder ob du Schnelligkeit und Gewandtheit von Affe bekommen hast. Nun ist die Frage ob du den nächsten Schritt gehen wirst. Bist du würdig dich in eine Inkarnation von uns zu verwandeln?“
Bärs Blick dringt intensiv durch den Zwerg, der auf einmal den Kopf hebt und leise zu kichern anfängt.
„Verzeiht Meister Bär, die Frage ist wohl, bei allem Respekt, eher ob ich dies will. Ich bin ein Zwerg, und ehrlich gesagt bin ich mit diesem Körper ganz zufrieden.“
Unruhiges Gemurmel aus den Reihen der Tiergeister erhebt sich nach dieser Aussage.
„Du wagst es dieses Angebot auszuschlagen..! Willst du etwa die Göttlichkeit ausschlagen?“
Bloindil Augen werden zu Schlitzen als er antwortet.
„Oh Tindul, macht nicht den Fehler den Ragnaros und die anderen Elementherren gemacht haben. Ihr seit Anbeginn der Zeit hier und habt vieles Kommen und Gehen gesehen....“
„Wie kannst du es wagen...?
Ein leises Kichern das sich schnell in ein lautes Lachen steigert unterbricht den aufkommenden Streit. Eber tritt zwischen die beiden Streitenden.
„Dies, Bär ist der Grund warum ich Bloindil schon so früh erwählte. Diese Hartnäckigkeit und Sturheit, die ihn schon als Kind auszeichnete veranlasste mich, ihm einen meiner Avatare zu gewähren, auch wenn er dies damals noch nicht verstand und dies auch nicht erbittete.“
Ein grauer Schatten tritt ebenfalls hinter Bloindil hervor und stellt sich neben Eber.
„Ja, und diese Willenstärke geht Hand in Hand mit seiner Loyalität gegenüber Familie und Freunden. Niemals wendet er sich ab und er verteidigt die Seinen vehement. So wie Eber in ihm ist, so ist auch Wolf in ihm!“
Bei den Worten Wolfes erhebt sich Eule in die Luft und verbleibt Flügelschlagend über dem Zwerg. Mit jedem Schlag der Schwingen schrumpft Eule bis sie die Größe eines herkömmlichen Kauzes hat und landet auf Bloindil Schulter.
„Und seine Fähigkeit diese beide Extreme zu vereinen und all dem gerecht zu werden lies mich seine Art von Weisheit erkennen. Deswegen sollte die Frage nicht lauten ob wir ihn unterweisen, sondern wer von uns. Dies sollte hier aber auch schon geklärt worden sein.“
Brummend nickt Bär und ein Tieraspekt nach dem anderen nickt zustimmend um langsam den Versammlungsplatz zu verlassen. Schlussendlich sind nur noch Eber, Wolf, Eule und Zwerg da und schweigen sich an, bis endlich Eule wieder das Wort ergreift.
„So, hier sind wir nun, lernen kann man nur wer Fragen stellt. Bloindil wie lautet deine erste Frage?“
Drei Augenpaare, jedes anders, blicken auf den sitzenden Zwerg.
„Wo bin ich eigentlich hier“ kommt nach kurzem zögern.
Wieder leises Gekichere von Eber. Die drei Geister sehen sich an dann wendet sich Wolf Bloindil zu.
„Wir sind an einem Ort der in deiner Sprache noch keinen Namen hat. Einzig die Tauren und die Kaldorei haben hierfür einen Namen. Übersetzt würdest du diesen Ort wohl smaragdgrüner Traum nennen........“
HODOR!!!!

Bloindil

Re: Rückblicke

Beitrag Mo 19. Okt 2009, 10:43

Abschied

Schweigend kniet der Zwerg vor dem Gedenkstein hier im schneebedeckten Norden der Gegend die als heulender Fjord bekannt ist. Die letzten Tage war er damit beschäftigt seinen Ruf bei den Zwergen und Menschen dieser Region zu festigen und hat in ihrem Namen gesucht, gejagt und Tod unter den Vyrkul, Worgs und sogar bei seinen rätselhaften, dunklen Verwandten gebracht. Doch nun hier, der bitteren Kälte des stürmischen Wind ausgesetzt, konnte er den letzten Wunsch seines Lehrmeister ausführen. Er hatte die höchste Stelle bestiegen und oben angekommen einen Kampf gegen sich selbst gewonnen. Nun war der Zeitpunkt des letzten Abschiedes gekommen. Tränen rinnen aus den Augen des Zwerges und versiegen in der Dichte seines Bartes als er den schweren Zeremoniendolch seines Meisters tief in den vor ihm stehenden Stein rammt. Leicht vibriert der Dolch als er seine Hände von der Waffe nimmt. Seine Augen folgen dem stetigem, leichten Vibrieren des modellierten Bärenkopf des Knaufes. Gerade als die sanften, gleichmäßigen Bewegungen des Dolches zum Ende kommen flacht der Wind plötzlich ab und eine leise Stimme umringt den Trauernden. Er reist die Augen weit auf als er die Stimme erkennt, und senkt in Demut sein Haupt.

Meister Thârn, ich habe deinen letzen Wunsch ausgeführt. Der Weg war beschwerlich aber ich habe ihn mit Hilfe der Geister begangen!

Ich hatte vollstes Vertrauen in dich, junger Wolfherz, und wie so oft aus du meine Erwartungen erfüllt. Zwei Dinge will ich dir noch auf deinem Weg mitgeben.

Eine Böe erfasst den Umhang und vor dem knienden Zwerg materialisiert sich das geisterhafte Schemen eines großen Dun Morogh Leoparden.

Die Essenz der Katzen wird dich von nun an schützen wenn du ihre Hilfe erbietest.

Langsam, fast zaghaft hebt Bloindil die Hand um den Leoparden zu berühren und zuckt zurück als er durch die schemenhafte Silhouette des Wesens greift. Ehrfürchtig betrachtet er die Geisterkatze.

Samryn Kuldar, akhbal ol kin! Entweicht leise seinen Lippen.

So rätselhaft wie er erschien, so plötzlich verblasst der Leopard wieder und der Zwerg ist abermals alleine mit den Stimmen des Windes.

Die Stimmen des Windes werden immer leiser. Suchend blickt sich Bloindil immer und immer wieder um, bemüht die Stimme seines Lehrer zu hören, steht auf und stapft ziellos hin und her und erstarrt als er erneut die leiser werdende Stimme vernehmen kann.

Und nun mein letztes Geschenk an dich Bloindil Bloingardson Wolfherz...........

Mit dem verklingen der Stimme kann Bloindil näherkommende, stapfende Schritte durch den Schnee unter seinen Füßen bemerken. Seine Hände suchen den Stil seiner Kampfaxt die am Gürtel baumelt und er dreht sich in Erwartung des Angriffs um. Was er dann erblickt lässt ihn zuerst mal wenige Schritte nach Hinten treten. Vor ihm steht ein aufgerichteter, monströser, brauner Bär. Jegliche Spannung weicht aus Bloindil Glieder als sein Blick den Blick des Bären trifft. Ein Blick der ihm mehr als vertraut war und ist……………
HODOR!!!!

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