First Try

Antworten
Oldra

First Try

Beitrag Do 22. Jul 2010, 02:14

Tag und Text (Version WoW)

Stehe mit den ersten Glockenschlägen aus dem nahen zwergischenTempel auf. Zünde die Lampen an. Ziehe mich an. Hole Wasser aus dem Brunnen im Hof. Mache Feuer im Herd. Koche Kaffee. Trinke Kaffee. Kuschle mit Bramdal im Bett. Kuschle mit der Katze im Bett. Trinke noch einen Kaffee. Wasche mich. Setze mich an den Schreibtisch und denke über Magie in Farben nach. Schreibe meine Ideen auf. Schminke meine Augen. Trinke wieder Kaffee. Packe mein Zeug. Gebe Bramdal einen Kuss. Verlasse die Wohnung.

Reite mit dem Schreiter zum Inschriften- und Kräuterkundeladen. Kaufe Briefmarken und Zigaretten. Reite zum Bahnhof Eisenschmiede. Stelle meinen Schreiter ab. Gehe zum Bäcker. Kaufe eine Klippeneberrippchen-Semmel mit Senf. Der Verkäufer fragt mich ob ich wüßte ob heute ein besonderer Tag sei. Ich sage: Davon weiß ich nichts. Er sagt er sei grundlos glücklich, und ob ich wüßte warum er so glücklich sei. Ich sage: Vielleicht weil es draußen vor der Stadt Frühling ist, vielleicht habt Ihr Frühlingsgefühle. Er gibt mir recht. Er singt ein Lied. Zahle die Klippeneberrippchen-Semmel mit Senf.

Gehe auf den Bahnsteig und warte auf die Tiefenbahn. Rauche ein Zigarette. Steige in die Tiefenbahn ein. Setze mich. Klebe die Briefmarken auf die Briefe. Schaue aus dem Waggon und überlege ob ich Lust habe zu lesen. Habe ich nicht. Denke an das gleich bevorstehende Gespräch mit meinem Studienberater Magister Dunkelbrau. Denke an alles Mögliche und Unmögliche. Steige völlig in Gedanken eine Station zu spät aus der Tiefenbahn.

Stehe in Eisenschmiede am Bahnhof und schaue mich verwirrt um. Wundere mich wie sehr sich Sturmwind verändert hat seitdem ich gestern da war. Begreife endlich dass ich garnicht in Sturmwind bin, sondern wieder zurück in Eisenschmiede. Zucke die Achseln. Habe keine Lust, auf die nächste Bahn zu warten. Verlasse den Bahnhof. Starte meinen Schreiter und reite zum Greifenmeister. Stelle den Schreiter ab. Bezahle die Transportgebühr für den Greifenflug. Steige auf einen wartenden Greif nach Sturmwind. Gurte mich mit dem Sicherheitsgurt am Sattel fest. Klammere mich ans Gefieder des Greifen und versuche, nicht nach unten zu sehen. Friere, als der Greif die warmen Höhlen der Stadt verlässt und draußen in der kalten Gebirgsluft an Höhe gewinnt. Überlege, ob ich Lust habe, während dem Flug in meinem Buch zu lesen. Habe ich nicht. Entspanne mich und geniesse die Aussicht. Lande endlich in Sturmwind. Gehe zum Mietstall. Miete mir einen Klappschreiter. Reite zum Magierturm. Bleibe unterwegs stehen und betrachte staunend die vielen blauen Krokusse in einem Vorgarten. Denke an Frühlingsgefühle. Komme am Magierturm an und merke dass ich eine halbe Stunde zu früh bin. Stelle den Klappschreiter ab. Setze mich auf die Außentreppe. Sage Hallo zu den Leuten die da sitzen und stehen. Rauche ein Zigatette. Rauche noch ein Zigarette. Schaue auf Uhr am Haus gegenüber. Lese in meinem Buch. Warte auf Magister Dunkelbrau.

Treffe Magister Grün. Frage wie es ihm geht. Gut. Er fragt mich wie es mir geht. Gut. Er gibt mir den Auftrag einen Text zu schreiben. Der soll dann in eine Zeitung mit gesammelten Texten einiger Studenten. Er sagt, es sei ein Privileg. Ich bezweifle das. Ich frage nach zu welchem Thema der Text sein soll. Er sagt es gibt kein bestimmtes Thema. Das Thema soll ich selbst finden. Habe die Wahl. Habe die Qual der Wahl. Sage zu den Text zu schreiben. Habe vier Wochen Zeit.

Bespreche mit Magister Dunkelbrau welche Noten mir noch zum Abschluss des Studiums fehlen. Reden darüber welche Vorlesungen ich besuchen kann um die fehlenden Noten zu bekommen. Ist alles sehr kompliziert. Habe im Gnomeregan angefangen zu studieren und die Magisch-Technische Universität von Gnomeregan gibt es inzwischen nicht mehr. Das Kurssystem der MTU Gnomeregan ist mit dem System der HS Sturmwind nicht kompatibel. Suchen nach Lösungen. Finden Lösungen. Mir schwirrt der Kopf.
Die Schreiberin Frau Müller bringt dem Magister Dunkelbrau einen Kaffee. Will auch einen. Behalte das aber für mich.
Bespreche mit Magister Dunkelbrau meine Ideen zu Magie in Farben. Zeige ihm die Sachen die ich mir am Morgen ausgedacht habe. Spreche von Farbmagie und was man damit machen kann. Magister Dunkelbrau spricht von Farbmagie und was man damit machen kann. Mir schwirrt wieder der Kopf. Beschließe die Sache zu überdenken. Bedanke mich bei Magister Dunkelbrau. Verabschiede mich von Magister Dunkelbrau. Frage ihn ob er weiss wo in der Nähe ein Briefkasten ist. Weiß er nicht.

Verlasse den Magierturm. Denke an Bramdal. Halte Ausschau nach einem Briefkasten. Finde keinen. Denke über ein Thema für den Text für Magister Grün nach. Finde keines.

Steige auf den gemieteten Klappschreiter. Reite ins Handelsviertel. Denke darüber nach, dass ich einen Text übers Miet-Klappschreiter-Reiten schreiben könnte. Verwerfe den Gedanken.

Komme im Handelsviertel an. Stelle den Klappschreiter vor der Bank ab. Betrete die Bank. Hebe Geld ab. Setze mich an den Springbrunnen am Marktplatz. Zünde mir eine Zigarette an. Beobachte Touristen und Tauben. Denke darüber nach was ich schreiben soll für den Magister Grün. Mir fällt nichts ein. Gehe ins Kaufhaus einkaufen.

Gehe in die Abteilung für Kleidung. Probiere einen Mantel, eine Hose, ein Hemd und einen Pullover an. Frage nach, was der Mantel, die Hose, das Hemd und der Pullover kosten sollen. Bin überrascht über den stolzen Preis. Ziehe die Sachen wieder aus ohne etwas zu kaufen. Ärgere mich.

Gehe in Abteilung für Inschriftenkunde-Bedarf. Soll für Bramdal kleine braune Papierschachteln mit Deckel zum Verpacken von seinem kleinteiligem Juwelier-Zubehör kaufen. Finde die Schachteln nicht. Frage bei einer Verkäuferin nach. Die sagt die kleinen braunen Papierschachteln mit Deckel zum Verpacken von was auch immer seien aus dem Sortiment genommen worden. Verlasse die Abteilung. Ärgere mich.

Gehe zurück in die Abteilung für Kleidung. Probiere einen Mantel, eine Hose, ein Hemd und einen Pullover an. Entscheide mich für den Mantel, die Hose, das Hemd und den Pullover. Stehe ewig an der Kasse. Überlege beim Warten über was ich schreiben soll für den Magister Grün. Habe die Idee übers Warten zu schreiben. Bin dann endlich die Erste in der Schlange vor der Kasse und habe das Thema Warten vergessen. Zahle und bin übberascht wie wenig der Mantel, die Hose, das Hemd und der Pullover kosten sollen. Kaufe die Sachen. Freue mich.

Verlasse das Kaufhaus. Gehe in ein Geschäft für Inschriftenkunde-Bedarf. Suche nach den Schachteln zum Verpacken von Bramdals kleinteiligem Juwelier-Zubehör. Finde die Schachteln nicht. Frage bei einem Verkäufer nach. Der sagt die Schachteln seien aus dem Sortiment genommen worden. Denke darüber nach dass anscheinend keiner mehr kleine, braune Schachteln mit Deckel zum Verpacken von was auch immer braucht. Kaufe braunes Papier und klebrigen Kleber. Werde die kleinen, braunen Papierschachteln mit Deckel selber basteln. Denke darüber nach ob ich über Schachteln schreiben soll. Entscheide mich dagegen. Verlasse das Geschäft.

Gehe über den Marktplatz zurück zur Bank. Rauche eine Zigarette. Beobachte Leute mit Einkaufstaschen. Beobachte Touristen. Beobachte Tauben. Bleibe stehen und schaue in den Himmel. Denke darüber nach was ich denn schreiben soll für den Magister Grün. Denke daran übers Einkaufen im Sturmwinder Handelsviertel zu schreiben. Beschließe den Gedanke im Hinterkopf zu behalten.

Komme an der Bank an. Besteige den gemieteten Klappschreiter. Reite zum Mietstall. Gebe den Klappschreiter zurück und bezahle die Gebühr. Steige um in eine Kutsche. Lasse mich ins Zwergenviertel zum Bahnhof kutschieren. Steige in die Tiefenbahn. Schaue aus dem Waggon. Überlege ob ich Lust habe zu lesen. Habe ich nicht. Denke an alles Mögliche und Unmögliche. Steige in Eisenschmiede aus und vergesse beinahe meine Einkaufstasche. Hole meinen Schreiter ab. Reite zum Briefkasten. Werfe die Briefe ein. Reite nach Hause.

Begrüße Bramdal mit einem Kuß. Streichle die Katze. Ziehe meinen Mantel aus. Bramdal kocht uns Kaffee. Sitzen zusammen am Herd und trinken den Kaffee. Unterhalten uns. Freue mich zuhause zu sein. Erzähle von dem Text den ich schreiben soll und für den ich kein Thema habe. Bramdal fällt auch keines ein. Führe den neuen Mantel, die Hose, das Hemd und den Pullover vor. Werde bewundert. Freue mich. Gebe Bramdal einen Kuss.

Denke daran dass ich heute an der Reihe bin Abendessen zu kochen. Habe keine Lust mehr zum kochen. Trinke stattdessen mit Bramdal noch mehr Kaffee. Denke über meinen neuen Stundenplan nach. Denke über ein Thema für den Text nach. Denke an Stundenpläne und beschließe dass das ein dämliches Thema für einen Text sei. Verfluche meine Einfallslosigkeit. Könnte auch über Einfallslosigkeit schreiben, aber dazu fällt mir nichts ein.

Setze mich aufs Bett und streichle die Katze. Denke endlich mal nicht über den Text nach. Überlege stattdessen wie ich meine Idee mit der Farbmagie in einem Projekt unterbringen kann.

Kochen nicht mehr. Verlassen die Wohnung. Gehen um die Ecke ins Wirtshaus. Setzen uns an einen Tisch. Suchen uns etwas aus der Speisekarte aus. Können uns nicht entscheiden zwischen diesem und jenem. Bestellen dann beides.
Warten auf das Essen. Bezahlen den Wirt. Essen. Trinken Bier. Rauchen.

Gehen nachhause. Klopfen beim Nachbarn. Fragen, wie es ihm geht. Gut. Fragen, ob er am Freitag zum Essen zu uns kommen will. Will er. Gehen zurück in unsere Wohnung.

Habe endlich eine gute Idee für den Text. Setze mich an den Schreibtisch. Bereite Feder und Tusche vor. Trinke ein weiteres Bier. Rauche viele Zigaretten. Schreibe über meinen Tag und darüber wie ich den ganzen Tag versucht habe ein Thema für meinen Text zu finden. Habe es geschafft. Bin fast fertig. Bin glücklich.

Packe die Pergamente mit dem Text in einem Briefumschlag. Adressiere den Briefumschlag an Magister Grün. Lege ein Blatt dazu, mit der Frage, wie ihm der Text gefällt. Klebe den Umschlag zu. Klebe eine Briefmarke darauf. Bringe den Brief zum nächsten Briefkasten. Gehe wieder heim. Trinke das Bier aus aus. Mache das Katzenklo sauber. Wasche mich. Ziehe mich aus. Lösche die Lampen. Lege mich ins Bett. Kuschle mit der Katze. Kuschle mit Bramdal. Schlafe ein.

Oldra

Re: First Try

Beitrag Di 3. Aug 2010, 01:03

*seufzt* hmmpf... scheint wohl keinem zu gefallen. War vielleicht ein bisschen zu special... gibt einen "echten" Text, den ich dann nur zu WoW umgeschrieben hab. Aber, Fazit: Nicht gut! Kein Kommentar ist auch ein Kommentar;-)

Benutzeravatar
Kadosma akwbi
Administrator

Re: First Try

Beitrag Di 3. Aug 2010, 08:35

Mh, dann sage ich doch noch was dazu...

Ja, ich finde ihn nicht gut, kann aber auch nicht wirklich was Konstruktives dazu sagen, darum habe ich nichts gesagt... Für mein Empfinden fehlt nicht hier und da irgendetwas, sondern das Zentrum, die Substanz.

Ich hatte erst die Vermutung, dass du genau das im Sinn hattest: einen Text, der Substanzlosigkeit ausdrückt, die Leere hinter all den Dingen des Alltags. Dafür allerdings eignet sich, meine ich, das Setting nicht. Weiterhin ist mehrmals davon die Rede, dass die Erzählerin glücklich ist. Das passt (für mich) nicht recht zusammen. Der Hauptgrund für seelisches Unglück ist Sinnleere. Ich kapiere es nicht.

Ein weiterer Punkt ist die Perspektive bzw. die Ausdrucksweise: wie den ganzen Text hindurch die Sätze mit Verb ohne Subjekt beginnen. Das scheint eine Stream-of-Consciousness-Perspektive anzudeuten, jedoch ist der Inhalt DAFÜR wiederum zu oberflächlich und - vor allem - zu zusammenhängend. Gedanken sind nicht so linear und dem Außen verhaftet, sie kommen, gehen, springen, brechen ab, sind vermischt mit Erinnerungen, Gefühlen und voller Assoziationen. All das finde ich so gut wie gar nicht in diesem Text.

Nochmal zusammengefasst also:
1. Ich weiß nicht, wo ich bin: in einem Tagebuch? Form passt nicht. In den Gedanken? Inhalt passt nicht.
2. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, worin dieses Glück der Ich-Erzählerin besteht, von dem mehrmals im Text die Rede ist. Darin, keine tieferen Gedanken und Gefühle zu haben, ganz an der Oberfläche zu leben?

Ja, also... es tut mir leid, dass ich es nicht eher geschrieben habe, denn du hast recht, alles ist besser als gar keine Rückmeldung. Ich hoffe nur, du kannst mit dieser irgendwas anfangen.
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Shanoo

Re: First Try

Beitrag Di 3. Aug 2010, 08:57

Das kann man so nicht sagen, Oldra. ;) Schliesslich sind 33 Pageviews nicht nichts. Nur mag nicht jeder auch was schreiben.

Ich habe am Anfang ein bisschen gebraucht, bis ich mit dem relativ kurz, abgehackten, tegabuchartigen Stil zurechtgekommen bin. Auch muss man erstmal rausfinden um was es geht - WoW ist da eher nur ein Setting. Aber dann ist die Verbindung von realer Welt und WoW durchaus reizvoll - gerade weil ich in WoW noch keine Studenten gesehen habe. ;) Und ich glaube, gerade durch die Verfremdung gewinnt der Text. Ich vermute, der "originale" Text ist dann eher etwas mehr Seelenschau, wobei es dann immer drauf ankommt, ob und warum mich das interessiert/interessieren sollte. Durch den (nicht offensichtlichen) WoW-Bezug muss man mehr überlegen, und das Verhältnis zum Text ist enger. ;)

Irritiert hat mich nur, warum Gnomenmädchen rauchen. :shock: Das passte nicht in mein bisheriges Bild von ihnen. :P

Und Magie in Farben ist ein heisses Thema. :) Ganz abgesehen, aus der Tiefenbahn eine (!) Station zu spät auszusteigen ... *kichert*
Könnte auch über Einfallslosigkeit schreiben, aber dazu fällt mir nichts ein.
:lol:

Kurz, es macht Spass, die realen Bezüge im WoW-Gewand zu entdecken - zumindest mir. Das es eher ein "spezieller" Text ist hast du ja schon gesagt. Tagebuch, Gedanken? Luna hat dazu was geschrieben ... Ich denke nicht jeder Text muss eine Geschichte sein oder etwas ähnliches. Auch etwas Spielerisches muss erlaubt sein - Spielen mit Sprache, mit Stilen usw. kann ganz reizvoll sein - zumindest für einen selbst. Wenn du dich anregen lassen willst - guck mal hier:

Raymond Queneau: Stilübungen

Ich hab das mit 15 mal gelesen und fand es *sehr* interessant, auf wieviele unterschiedliche Arten man etwas "beschreiben" kann.

*winkt*
Blizz müsste sich selbst einen Permabann geben. Für Namecalling in 11 Millionen Fällen.

Lel

Re: First Try

Beitrag Di 3. Aug 2010, 08:58

Ich mag solche Rohkonstrukte, in denen grobe Eindrücke rausgehauen werden sehr gerne. Aber das hier würde mir besser gefallen, wenn es nicht WoW wäre. Für meinen Geschmack ist das viel zu sehr Alltagsgeschichten, zu sehr Montagmorgentrott, zu sehr Bezug zum "echten" Leben. Für mich braucht eine Geschichte aus einer Fantasywelt auch sprachlich immer den besonderen Bezug. Und der fehlt mir hier völlig, die Geschichte könnte ganz genauso heute morgen in Wien passiert sein, in Paris oder London. Und das mag ich nicht, mir fehlt der Weltbezug - zu dem für meinen Geschmack auch das atmosphärische, sprachliche Element gehört.

Benutzeravatar
Kadosma akwbi
Administrator

Re: First Try

Beitrag Di 3. Aug 2010, 09:34

Ja, Shanoo, da geb ich dir recht: Als Übung kann sowas sehr gut sein!

Dann wäre der nächste Schritt, sich zu fragen: Was mache ich nun mit diesem Stil? Wo passt er, was lässt sich damit gut ausdrücken? Tagebuch? Das finde ich nicht wirklich... die kritzelt doch nicht die ganze Zeit rum, während sie aufsteht und die Lampen anzündet usw. Bei diesem Stil ("stehe..., zünde...") wäre es eben das gerade Gegenwärtige, was genau jetzt um sie herum und in ihr vorgeht, Stream of Consciousness eben. Dafür fehlt der Story allerdings vorerst die innere Dimension, die das erst spannend machen würde.

Ich würde vielleicht in beiden Richtungen mal herumprobieren, Oldra:

1. eine Tagebucherzählung mit etwas anderer Form, die wirklich dem Äußeren, Trivialen, Banalen verhaftet bleibt,
2. eine Darstellung dessen, was innerlich vorgeht, hierzu würde die gegebene Form gut passen. Was natürlich je nach Erzählerfigur ebenso trivial und banal sein kann :)

Und ich gebe auch Lel recht: Das WoW-Setting ist dafür unnötig und stört eher. Falls du glaubst, Oldra, dass hier nur WoW-Stories hergehören, das stimmt nicht! Du kannst alles vorstellen, was du magst, einige andere haben das ja auch schon gemacht.
Ganz abgesehen, aus der Tiefenbahn eine (!) Station zu spät auszusteigen ... *kichert*
Das fand ich wiederum wirklich sehr lustig :)
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Shanoo

Re: First Try

Beitrag Di 3. Aug 2010, 09:48

Ich fand es gerade deswegen interessant, *weil* es mit WoW verfremdet ist ... ;)

Montagsmorgentrott in Wien, in New York? *gähn*
Montagsmorgentrott in WoW ist mal was anderes, eben *weil* man hier einen besonderen, fantasy-mässigen Bezug erwartet ... mit den Erwartungen der Leser zu spielen und sie dann *nicht* zu erfüllen kann auch reizvoll sein. ;)

Als "normaler" Text hätte es mich zumindest weniger gereizt.

Aber die Geschmäcker sind halt unterschiedlich. Am besten, du spielst noch ein bisschen damit herum, Oldra. 8-)
Blizz müsste sich selbst einen Permabann geben. Für Namecalling in 11 Millionen Fällen.

Maqua

Re: First Try

Beitrag Di 3. Aug 2010, 14:55

Die Form des Textes passt übrigens zu einem Bericht, den man für seinen Arzt schreiben soll. Vielleicht seinem Psychoanalytiker :mrgreen:

Oldra

Re: First Try

Beitrag Di 3. Aug 2010, 15:48

der ursprüngliche Text war tatsache so entstanden, dass ich den Auftrag bekam schnell was zu schreiben, zwischen Tür und Angel, kein Thema bekam, nix. Und es musste schnell, schnell sein... Also hab ich da eben schnell, schnell von meinem Tag berichtet, und der text war eigentlich dazu da, eben schnell, schnell einen Text zu "irgendwas" abzuliefern.

Tieferen Sinn finden in meinen Texten immer nur andere. Tatsache ist: sie haben eigentlich meist keinen.

hmm, wer einen Sinn haben will... es könnte darum gehen, zu zeigen, dass man auch in WoW oft auf die großen Abenteuer wartet, dass man zwischen Daily und AH genauso einen Alltag haben kann, Gewohnheitstier ist... und selbst die Abenteuer werden zu Gewohnheit (BG-Daily, hc-inis) und das das nicht zuletzt auch etwas ist, was im RP vorkommen kann: die Chars haben einen Alltag, der dem realen evtl gar nicht sooo unähnlich ist. der Alltag in WoW ist zwar komisch (Greifenflug zb) aber... Greifenflug ist auch nur ein öffentliches Verkehrmittel...

Hmm, ich dank euch jedenfalls! Wenn ich Lust hab änder ich das mal... aber der text ist eigentlich nicht "wichtig".
Eher ein Sammelsurium von Nebensächlichkeiten, und Alltag gibts auch in virtuellen Welten.

Shanoo

Re: First Try

Beitrag Di 3. Aug 2010, 15:53

Eben.
und selbst die Abenteuer werden zu Gewohnheit (BG-Daily, hc-inis) und das das nicht zuletzt auch etwas ist, was im RP vorkommen kann: die Chars haben einen Alltag, der dem realen evtl gar nicht sooo unähnlich ist. der Alltag in WoW ist zwar komisch (Greifenflug zb) aber... Greifenflug ist auch nur ein öffentliches Verkehrmittel...

Was Shanoo mit ihrem vielleicht sinnlosen Text sagen wollte ist

genau das! ;) Schliesslich blenden wir den Alltag unserer Chars meistens aus ... was ist denn, wenn die Eberrippchen verkocht, die Nase verstopft und die Feuermagie wieder mal das halbe Haus weggerissen hat? Genau, ein ganz normaler Tag in Sturmwind/Eisenschmiede/woauchimmer.

Und daran erinnert (mich) dieser Text.
Blizz müsste sich selbst einen Permabann geben. Für Namecalling in 11 Millionen Fällen.

Antworten