Völkerbedichtung

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Maqua

Völkerbedichtung

Beitrag Mi 21. Jul 2010, 11:57

Gitti Kugelschreib

Im Walde

Was munkelt und rumpelt im Walde?
Es ist der Troll, der Alte.
Er schultert die Axt, er spaltet den Baum
er weckt den Elfen aus schlummerndem Traum.

Man hört ein Lachen, ein tiefes, rauhes
ein Ruf ertönt: Hau es!
Wer mag dort so frevlerisch Gröhlen?
Es ist der Ork in seinen Höhlen.

Man hört ein Lachen, hell und klar
einen tönenendes Singsang wunderbar
Es ist der Elf, der seinen Vetter verlacht,
dem spaltet die Axt den Kopf bei nacht.

Meckernd erklingt das Kichern nun bald
es ist auch ein Untoter in dem Wald
Hätt er noch 'nen Kiefer
sein Lachen kläng tiefer.

Allein am Ende der Taure trauert
er weiß genau, wer noch im Walde lauert,
kann ein wenig in die Zukunft sehn,
der Horde wirds bald an den Kragen gehn.

Denn bald mehr wird nicht mehr die Axt entscheiden
sondern nur noch das Geld, man ist nicht zu beneiden
die Goblins machen den Krösus froh
der Taure jagt derweil 'nen Floh.

Maqua

Re: Völkerbedichtung

Beitrag Mi 21. Jul 2010, 11:58

Brynsa

Der Zwerg und der Yeti

Allein der Zwerg sitzt nicht in dem Walde,
er starrt in seiner Höhle die eis'gen,
doch wohlig wärmenden Wände des Erdloches an.
Und flucht und zetert 'nen Yeti an.

Zu zweit. Mit nem Fäßchen voll Eigengebräu
schon rot im Gesicht, ohne jegliche Scheu
stößt er einen Fluch nach dem anderen ab
wohl in der Hoffnung, daß der Yeti erstarrt.

Bei Magni! Bei Brann! Bei meinem Bart!
Ich wart' jetzt solange bis du erstarrst!
Aus meiner Höhle vertreibst du mich nicht,
hinfort mit dir, du gräßlicher Wicht!

Der Yeti hielt nichts vom zwergischen Volk.
Drum war das Gezeter von mäß'gem Erfolg.
Der Zwerg fliegt im hohen Bogen hinaus
und landet kopfüber vor seinem Haus.

Zu Hause empfängt ihn dann seine Frau
mit Zeter und Fluch und mächtig Radau.
Bei Magni! Bei Brann! Du faulender Pelz!
Auf, auf, auf zur Arbeit! Und zwar mächtig schnell!

Maqua

Re: Völkerbedichtung

Beitrag Mi 21. Jul 2010, 12:01

Meliantas' Gesang, wenn er zur morgendlichen Ertüchtigung schreitet

Ein Elfenmann ist ein herrliches Bild
ein Elfenmann ist so schön,
die Haut wie Samt und die Lippen wie Blut,
das Aug' möcht' übergehn.

So wallend das Haar, so strahlend das Aug,
dass man nie etwas Prächt'geres sah!
Schreit ich in der Frühe zu Markte hinaus,
da lacht mir das Herz immerdar.

Zum Mittagstee stehen die Elfen beisamm'
und beraten sich klug und auch weis',
doch ich hör nicht die Wort', die nur Schall sind und Rauch,
mich ergötzen die Lippen so heiß!

Am Abend, da tanzen und spielen wir
die Flöt' und auch wohl die Laut',
doch die Töne, sie perlen so wundersam nicht
wie der Schweiß auf des Spielmanns Haut.

Doch am besten gefällt mir der eine, der Schöne,
zu Morgen, zu Mittag und Nacht,
den ich dreimal erblick' des Tags, wenn ich mich föhne
und meinen Spiegel betracht'.

Lunacy

Maqua

Re: Völkerbedichtung

Beitrag Mi 21. Jul 2010, 12:03

Kareaar

Die Seele des Krieges

Im Mondschein glänzt, gleich einem Spiegel
Der Kraft und Wut des Trägers eben
Das Blatt der Axt, ihr blut´ges Siegel
Gerächt. Der Völker tragisch Tod

Nach langer Schlacht, nach großen Taten
Für Volk, und Ehr, und alte Sünden
Des Kriegers Herz verlässt die Schatten
Genug. Der edlen Streiter Not

Auf neuem Wege, wild entschlossen
Die alten Werte zu beleben
Durch all dies Elend, Leid verdrossen
Erneut. Der Weg er färbt sich rot

Maqua

Re: Völkerbedichtung

Beitrag Mi 21. Jul 2010, 12:05

Überlieferung der Eistrolle

Ich töte zwei Zwerge am Morgen,
und töte zwei in der Nacht.
Ich töte zwei Zwerge am Mittag,
dann ist mein Tagwerk vollbracht.
Ich tüte zwei Zwerge im Kriege,
Und töte zwei in Friedenszeit.
Ich töte zwei Zwerge wann immer ich will,
und ich bin allzeit bereit.

Maqua

Re: Völkerbedichtung

Beitrag Mi 21. Jul 2010, 15:10

Gitti Kugelschreib:

Die Reimmaschine

An einem schönen Sommertag
kam Gitti in den Gnomverlag.
Sie schwenkte fröhlich ihr Gedicht
und hielt's dem Chef vor sein Gesicht.

Der Lektor nahm's und las und las,
er rümpfte immer mehr die Nas'
Wütend sprach Herr Lettertwist:
"Das Zeug hier ist totaler Mist!"

Schnaubend warf er den ganzen Stapel
dem Robopips vor den gierigen Schnabel.
Mit hängendem Kopf ging die kleine Miss
und ärgerte sich über den Veriss.

"Man müßte ne Maschine baun, die von ganz allein
Reime aneinander fügt, richtig, klar und fein."
So schnell gedacht, gesagt, getan
Miss Kugelschreib fängt mit Schrauben an.

Öl und Dreck an Händen klebt,
Am Ende die Maschine steht.
Die Gnomin nun am Hebel zieht
und wartet ab was nun geschieht.

Erster Versuch

Es rattert, knackt und produziert
was and're nur so hingeschmiert.
"Ixxli faxli woggle blob
norder Rei ma kanta Flop"

Da fehlte noch das Wortregister,
Gitti schwenkt den Blechkanister.
Sie füllt die Worte flugs hinein
und schaltet die Maschine ein.

Zweiter Versuch

Es rattert, knackt und produziert
was and're nur so hingeschmiert.
"Mond so Trogg Tulpe voll magst
Tisch weiß Orken blasse jagst."

"Das ist doch überhaupt kein Satz!",
empört sich Gitti wie ein Spatz.
Und wieder sie den Hammer schwingt
und hofft nun, dass es jetzt gelingt.

Dritter Versuch

Es rattert, knackt und produziert
was and're nur so hingeschmiert.
"Der Elf muht voller Lust am Steg,
ein Schiff läuft auf dem langen Weg."

Die Gnomin starrt auf das Papier
und kichert wild bei dem Geschmier.
Es fehlte noch der Sinngebfluktual
dann probiert sie's gleich noch mal.

Vierter Versuch

Es rattert, knackt und produziert
was and're nur so hingeschmiert.
Miss Kugelschreib verzagte nicht
- am Ende stand dann dies Gedicht.

Shanoo

Re: Völkerbedichtung

Beitrag Do 22. Jul 2010, 01:45

Will ein Worg dich an der Kehle fassen,
musst du ihn Kartoffeln schälen lassen.
Denn du weisst doch, wie der Volksmund spricht:
"Worgen, die pellen, beissen nicht!"


(leider nicht von mir - aber von Hans-Georg Stiel ;) )
Blizz müsste sich selbst einen Permabann geben. Für Namecalling in 11 Millionen Fällen.

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Kadosma akwbi
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Re: Völkerbedichtung

Beitrag Sa 24. Jul 2010, 22:22

Einige Lieder von Shraz, dem singenden Smutje!


Das Lied vom wilden Orc

Sah ein Orc ein Zwerglein stehn, Zwerglein mit dem Barte,
da holt' er aus und rammt' ihm ins Gesicht die Faust, die harte.

Sah der Orc ein Menschlein stehn, Menschlein mit blonden Haaren,
das Menschlein braucht' die zweite Faust, dann ist's ins Grab gefahren.

Sah der Orc ein Elflein stehn zwischen Baum und Linde,
das schlägt er flink und unversehn im Ganzen durch die Rinde.

Und als der Orc dann ein Gnömlein sah, Gnömlein mit der Brille,
da explodiert das ganze Dorf und der Gnom, der kichert schrille.


Das Lied vom kleinen Menschlein

Spring, kleines Menschlein, lauf und spring,
gleich kracht's im Genick und ich hab deinen Ring!

Renn, kleines Menschlein, lauf ruhig weg,
gleich zieh ich mein Messer und du liegst im Dreck.

Wein', kleines Menschlein, heule und schrei,
gleich schlitz ich dich auf und dann ist es vorbei!


Das Lied vom Baum

Am Baume vor dem Tore, da hängt das Elfenpack,
die Männer sind geschoren, die Weiber, die sind nackt.
Es freut das Herz, die Toten am Baume dort zu sehn -
oh möge dieser Baum doch noch hundert Jahre stehn!


Hoch auf dem Leichenwagen

Hoch auf dem Leichenwagen
sitz ich beim Fahrer vorn.
Vorwärts die Rosse traben,
ängstlich bläst er in sein Horn...
Ein Schlitzer, ein Schlag und ein Schleifen,
seine Taschen nun ohne Gold,
ich würd ihn so gern noch verreißen,
aber der Wagen, der rollt.
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

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