Gedanken zu WoW und HdRo

Herr der Ringe online
Antworten
Benutzeravatar
Kadosma akwbi
Administrator

Gedanken zu WoW und HdRo

Beitrag Mi 25. Mai 2011, 22:55

Im HdRo gehört es zum guten Ton, NICHT vom WoW zu sprechen, aber natürlich geht's einem im Kopf rum, wenn man beides gern spielt bzw. gespielt hat :)

Es ist interessant, wie ich das "RP" im LotRo und im WoW total unterschiedlich empfinde. Ich weiß nicht, wie es euch geht...

Im WoW kam es mir sehr, sehr auf die Leute an. Keine Mitspieler, kein RP. Dann hat man eben allein rumgegammelt. War auch ein netter Zeitvertreib, ich hab eigentlich die meiste Zeit im WoW so verbracht und hab es ganz gern gemacht. Aber ich war selten in der Geschichte "drin". Von einigen Ausnahmen abgesehen, wie dem Todesritter-Startgebiet oder Duskwood.

Im LotRo ist die Story so extrem, total immersiv, dass ich auch ohne Mitspieler komplett eintauchen kann. Es käme mir sogar komisch vor, mehrere Tage lang "nur" RP (in Bree oder so) zu "machen". Es würde paradoxerweise meine Immersion stören. Das ganze Spiel ist RP, und man hat seine Aufgaben, die wichtig sind, damit die Gefährten unerkannt weiterkommen und Mittelerde gerettet werden kann...

Ich weiß nicht, woran es liegt. So eine Hintergrundstory, in der es um Alles oder Nichts geht, hat WoW ja durchaus auch. Aber ich habe sie nie als so ... wie soll ich sagen, dringlich empfunden. Allenfalls, wenn das RP mit den anderen gestimmt hat und man selbst die Story zu etwas dringlich Wichtigem gemacht hat.

Woran liegt das?
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

anthalos

Re: Gedanken zu WoW und HdRo

Beitrag Do 26. Mai 2011, 09:15

In Wow kam mir die Geschichte immer so abgehakt vor, immer nur die aktuelle Landschaft beschäftigte sich mit einem Szenario. Ich denke, da fehlte einfach die dauerhafte Bindung. wenn ich im Süden Silithiden, im Norden untote, Im Osten Dämonen und im Westen Drachen bekämpfe, ist das einfach too much, wenn das nicht zusammenhängt. Und das tut es nicht.

Ich denke, das ist irgendwo schon ein Immersionskiller. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es solche Thematischen Umbrüche ohne zusammenhängede Story wie z.B. Düsterwald zu. Schlingendorntal in LotR gibt.

Eine durchgehende Hintergrundstory ist das, was mir bei Wow etwas fehlt. Mal geht es gegen diese, mal gegen jene, mal Unter Banner A mal unter Banner B.

Ich würde fast vermuten, dass das bei Herr der Ringe besser geregelt ist.
"Wahre Wissenschaft kann etwas mit drei zusätzlichen Beinen ausstatten und dann explodieren lassen"
Terry Pratchett

"Fuck the duck until exploded" Chinesisch-Englische Restaurant-Karte

Bloindil

Re: Gedanken zu WoW und HdRo

Beitrag Do 26. Mai 2011, 12:11

Nun HdR ist auch abgeschlossen!

WoW ist ein noch wachsendes Fantasysetting das leider Spieltechnisch immer mal wieder geändert wird und narürlich auch die Storygebenden Ideengeber nicht JRR heißen!
HODOR!!!!

Elis

Re: Gedanken zu WoW und HdRo

Beitrag Do 26. Mai 2011, 20:01

Mir geht es mit der Immersion ähnlich, Luna, allerdings wohl aus anderen Gründen. Denn zwar verfolge ich die Geschichte innerhalb der Quests, aber irgendwie bildet sie für mich bislang noch nicht den Hauptaspekt des Spiels. Viele Quests nehme ich ehrlich gesagt an, ohne sie zu lesen, weil ich das Startgebiet vor drei oder vier Jahren schon mal durchgequestet hatte und noch recht gut weiß, was wo los war. (Sobald ich dann in neue Gebiete komme, wird sich das auch wieder ändern.) Ich bin ja auch gerade erst mit dem ersten Kapitel des ersten Buches fertig, von da aus ist das wohl kein Wunder, aber es gibt auf jeden Fall andere Dinge, die mich LotRO deutlich intensiver erleben lassen als WoW. (Was im Übrigen sicher auch daran liegt, dass WoW sich irgendwann einfach "abgenutzt" hat, wenn man es schon seit vielen Jahren spielt. Ein fremdes Spiel erlebt man da immer intensiver, schätze ich.)

Einerseits liegt es sicherlich an der Grafik. Mir gefällt es sehr gut, dass HdR nicht diesen WoW-Comicstil hat, sondern sehr natürlich wirkt. Zwar kommen mir die Charakteranimationen bei WoW "flüssiger" vor als bei LotRO, wo alles ein wenig abgehackt wirkt, aber die Charaktere selbst weisen deutlich mehr Individualität auf. Das zeigt sich schon bei der Charerschaffung, wo man stufenlos Haar- und Augenfarbe anpassen kann, Augenbrauchen, Statur, Gesichtszüge. Das zeigt sich in den sehr detaillierten Gesichtsanimationen, die man ja über Emotes im Spiel sogar noch variieren kann. Der Char wirkt dadurch viel lebendiger.
Andererseits sind es diese ganzen liebevollen Kleinigkeiten, die mich sehr begeistern, wie die unzähligen Inventar-Gestaltungsmöglichkeiten für's Housing, wie das Zierwerk, das man über seine normale Kleidung als Dauer-RP-Outfit tragen kann, dass man sogar gefangene Fische ausstopfen kann für die Wohnung :D und all sowas. Für das Handwerk muss man an einen Handwerkstisch und muss die Materialien angelegt haben - es reicht nicht, wenn man sein gnomisches Armeemesser irgendwo im Rucksack herumfliegen hat.

Aber in Hinblick auf die Geschichte merkt man auch, dass sich die Entwickler viel mehr Mühe gegeben haben, dass der Spieler viel von der Haupthandlung mitbekommt, einerseits durch die Videosequenzen, wenn man einen bestimmten Abschnitt abgeschlossen hat (leider ruckeln die bei mir immer furchtbar :?), andererseits z.B. darüber, dass während bestimmter Questreihen plötzlich ein Sprecher einen kurzen Teil der Geschichte erzählt. Es wirkt ein wenig wie ein Film, in dem man selbst mitspielt und wird nah an den Spieler herangebracht.
Der Punkt, den Bloindil erwähnt hat, spielt natürlich auch mit in dieses Konzept ein: Bei einer abgeschlossenen Geschichte kann man feste Segmente durchspielen, kann diese gut untergliedern und "abarbeiten". WoW hat das ja ansatzweise, z.B. mit dem Aufbau der Insel Quel'Danas damals oder den Phasinggebieten - eine Entwicklung in der Geschichte, an der der Spieler selbst teilnimmt. (Ich glaube, in 4.2 soll in Hyjal wieder etwas ähnliches wie in Quel'Danas eingeführt werden.)

Und noch ein Punkt, der mir an LotRO sehr gut gefällt: Magie und Fantasy sind dort nicht so verbreitet. Dort wird der Himmel nicht von unzähligen lilarotweiß gestreiften Drachen verdeckt, dort reitet niemand auf ausgegrabenen, toten Skelettraptoren durch die Gegend, dort gibt es keine Bling bling-Phoenixe. Zwar sind das alles Dinge, die mir an WoW eigentlich gut gefallen, aber es macht das Spiel für mich ein wenig unauthentischer. Die Charaktere in LotRO wirken bodenständiger, nachvollziehbarer. Gerade deshalb kam es mir auch so vor, als wäre Bree eine virtuelle LARP-Stadt. Stadtwachen, Gaukler, Musikanten. Sicherlich gibt es auch die LotRO-RP-Varianten von Inkognito-Drachendämonenhexern oder den niemals stellbaren Obergroßfiesemöpp, wird sich zeigen. Aber bislang... - Es gilt die ständige Anmerkung, dass das nur aus der Sicht einer Ich-schaue-das-erste-Mal-seit-Jahren-wieder-rein-Touristin geschrieben ist. ;)

(Nebenbei: Ich finde übrigens, dass bei WoW das Fliegen selbst der, wie Antha es formulierte "Immersionskiller" schlechthin war. Sicher war es schön, das erste Mal auch in der alten Welt alles einmal überfliegen zu können, Stormwind von oben war schon sehr beeindruckend. Aber mittlerweile läuft ja eigentlich gar niemand mehr irgendwo zu Fuß oder zu Pferd. Alles ist vollgeparkt mit riesengroßen Reittieren und man sieht die einzelnen Spieler auch kaum noch, weil man Strecken, die man sonst zu Fuß oder zu Pferd abgelaufen wäre, nun überfliegt. Einer der vielen "Größer-höher-weiter-schneller"-Effekte von WoW, die für mich die RP-Stimmung aber leider deutlich gedämpft haben.)
Ten fathoms deep on the road to hell
Yo ho ho and a buddle of rum!

Elis

Re: Gedanken zu WoW und HdRo

Beitrag Do 26. Mai 2011, 20:25

Oh und noch ein Punkt, den ich an meine Textwand anpinnen muss: Die Community. Einen so vernünftigen Umgangston wie bei HdR wird man bei WoW nie finden können. Ich weiß nicht, wie es sich mit den Spielerzahlen verhält, ob die Serverpopulation bei LotRO einfach geringer ist und Döselköppe dadurch noch weniger auffallen, aber der Grundtenor ist immer ein sehr freundlicher, hilfsbereiter Ton, der eigentlich stets IC ist. Ich weiß, dass es früher mal bei WoW ähnlich war, dass es Zeiten gab, in denen man im Handelschannel oder in der SucheNachGruppe fast oder ganz RP-konforme Suchanfragen auch von OOClern lesen konnte, aber die Zeiten sind schon lange vorbei. Deshalb ist der LotRO-Chat dahingehend wirklich eine echte Wohltat..

(Und auch wenn ich die ganze Zeit so lobhudele, eigentlich will ich mit WoW ja gar nicht aufhören. :?)
Ten fathoms deep on the road to hell
Yo ho ho and a buddle of rum!

Benutzeravatar
Kadosma akwbi
Administrator

Re: Gedanken zu WoW und HdRo

Beitrag Do 26. Mai 2011, 23:02

Ach ja... das Miteinander ist einfach nur erfreulich. Gerade wieder so ein typischer kleiner Wortwechsel:

[maiar] A: 'Ist Aufrichtigkeit oder Toleranz besser für Jäger?'
[maiar] B: 'aufrichtigkeit ist gut'
[maiar] B: 'hab ich auch'
[maiar] A: 'Ok, na dann MUSS ich es auch nehmen ;)'
[maiar] B: 'habe ich nicht gesagt, habe nur gesagt, dass ich es auch habe und nützlich finde ;D'

Herzig, oder? Ich merke, wie mir das einfach gut tut, wie die Leute miteinander umgehen :)

Ach ja, Elis - warst du schon da, als ich den EINEN Flame gepostet hab, den ich bisher im HdRo erlebt hab? Zur Sicherheit hier nochmal:

[maiarsng] A: 'Suche für Schule und Bib, bin Bardin.'
[maiarsng] B: 'Die nicht heilen kann.'
[maiarsng] A: 'Geh weg.'

Worauf dann auch nichts mehr kam.
Könnt mich immer noch kringeln :D

Deine Punkte unterschreibe ich allesamt, das hast du sehr gut getroffen. Bloin ebenso.
Hab ich schon gesagt, dass ich das Zierwerk-System liebe?
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Elis

Re: Gedanken zu WoW und HdRo

Beitrag Fr 27. Mai 2011, 09:01

Uh, der Flame ist böse. *grins*
Seitens der Hersteller ist das vom Prinzip her auch richtig gut durchgesetzt: Man hat einen separaten OOC-Kanal, der ja schon impliziert, dass alles andere IC gehalten sein sollte und so scheint es auf Belegaer auch wunderbar zu funktionieren (wobei der Beratungs-Kanal auch zu 50% OOC genutzt wird, glaube ich). Und schreibt einer mal "sry", wie gestern gelesen, schreibt jemand höchstens ein "Ihr sprecht aber einen seltsamen Dialekt, kommt Ihr aus den Landen hinter dem großen Meer?", auch gestern gelesen. :)
Ten fathoms deep on the road to hell
Yo ho ho and a buddle of rum!

Antworten