Darfs ein Pfund mehr sein...

Wulf

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Beitrag Mi 9. Jun 2010, 01:34

Ich sprach nie von Untergrunddasein, ich sprach von
auf Grundlage ihrer unterschiedlichen Weltbilder mehr oder weniger stark beharken.
Harleking & Dramaqueen.

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Kadosma akwbi
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Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Beitrag Mi 9. Jun 2010, 08:18

Nun, die Diskussion um diese Feindschaft ging von diesem Satz aus:
Zumal ich bei der Magie eher davon ausging das sie ein Dorn im Auge der Kirche ist und daher nicht wirklich offiziell gern gesehen ist.
Und das sehe ich eben anders. Auch Wissenschaft und Technik mochten und mögen einigen Kirchenmitgliedern ein Dorn im Auge sein, deshalb sind sie aber doch trotzdem ein nicht wegzudenkender Teil des offiziellen Alltagslebens. So würde ich mir das auch von der Magomechanik, Analogik (und Alchemie usw.) wünschen, wie den Gaslichtanzünder, der seinen Job mit der größten Selbstverständlichkeit mittels seines Analog-Kästchens erledigt. Damit man es erleben kann.

Ich fände es auch einfach unlogisch und unrealistisch sonst. Wenn die Magomechanik und die Analogik usw. funktionieren, werden sie sich auch durchsetzen. Auch offiziell, genauso wie die Technik selbst es zu diesem Zeitpunkt des frühen Industriezeitalters getan hat. Egal, ob der eine oder andere Kirchen- oder sonstige Vertreter was dagegen hat. Es gab ja auch genug Leute, die glaubten, dass die Eisenbahn die Menschheit zugrunde richtet, und das waren keineswegs alle Kirchenvertreter.
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Wulf

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Beitrag Mi 9. Jun 2010, 09:16

OK.
Harleking & Dramaqueen.

Wulf

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Beitrag Mi 9. Jun 2010, 09:52

Gut, meine Verallgemeinerung von der ersten Seite rührt wohl eher aus den Eindrücken meines schulischen Geschichtsunterrichtes.

Natürlich gab es in akademischen wie in kirchlichen Kreisen Gruppen, die die jeweils andere Fraktion guthießen und solche die sie ablehnten und alles dazwischen und das Gleiche auch zu anderen Fraktionen.

Mir gefällt einfach das Bild aus „The golden Compass“, wo eine dogmatische (Im Sinne von auf Einhaltung traditioneller Regeln bedachte Organisation, nicht negativ gemeint) sowie eine wissenschaftliche Organisation nebeneinander existierten, sich aber in Bereichen, wo sich ihre Interessen überschneiden, heftige politische und / oder geheime Auseinandersetzungen liefern.
(„This is blasphemy!“ „This is the TRUE!“)

Und ich fand, dafür wären solche Punkte gut, in der die wissenschaftlichen Institutionen wie Uni und einflussreiche Forscher Theorien propagandieren, die der Glaubenslehre widersprechen.
Wobei es dabei ja auch durchaus innerhalb der Kreise, sei es kirchlich oder wissenschaftlich, gegensätzliche Positionen geben kann, was das Ganze noch bereichert.

Aber wir müssen es natürlich nicht einbauen.

Ich möchte natürlich auch niemandem in seiner Religiosität auf den Schlips treten!

---

Warum ich die Analogik und die verwandten metaphysichen Wissenschaften da eher in einer noch stärkeren Kontraposition sah, war einfach das zu dem Konflikt Wissenschaftliche Lehre vs. Glaubenslehre noch der Punkt kam das hier zu der Furcht vor allem Neuen noch verstärkt die Furcht vor dem Unverständlichen kommt.
Denn wenn man bei einer Dampfmaschine wenigstens noch sehen kann wie sich welche Achsen und Räder bewegen, so bewegen sich hier Dinge ohne das man ersehen kann warum, nur gesteuert durch den Willen einiger Eingeweihter. Was nach meinem Verständnis das Vertrauen der Bevölkerung eher nicht stärken dürfte.

Natürlich kann man das auch einfach, wie du sagtest, als normalen Zweig der Wissenschaft betrachten, der es für die, die es studiert haben ja zweifelsohne ja auch ist.

Ich denke das ist einfach Geschmacksache wie wir es haben wollen.
Ich kann mit beidem leben.
Harleking & Dramaqueen.

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Kadosma akwbi
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Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Beitrag Mi 9. Jun 2010, 10:06

Ich stimme dir absolut zu, dass wir Fanatiker aller möglichen Richtungen einstreuen sollten, die sich gegenseitig zerfetzen wollen!

Mh, Sichtbarkeit oder nicht. Man 'sieht' vieles nicht und erkennt es dennoch an, die Wirkungsweise eines Medikaments z.B. - wenn es denn eine Wirkung zeigt. Das ist mein Punkt: Wenn die Magomechanik und Analogik nachweislich funktionieren, werden sie bestimmt auch anerkannt.

Es würde ja nichts dem im Weg stehen, dass man sich auch mit 'unseren' Wissenschaften in gefährliche oder zweifelhafte Bereiche begeben kann, da wäre immer noch genug Futter für ideologische Streithähne.

Vgl. heute, nur als Beispiel: Medizin/Biologie/Chemie sind allesamt anerkannt und ihre Existenzberechtigung wird nicht in Frage gestellt, bei Teilbereichen wie Genmanipulation ist es anders.
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Wulf

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Beitrag Mi 9. Jun 2010, 10:20

Den Vergleich mit heute finde ich problematisch, da der heutige Mob...ähm... Durchschnittsbürger durch seine Allgemeinbildung ein viel tiefergehendes Verständniss für wissenschaftliche Zusammenhänge hat als jemand vor noch 1-2 hundert Jahren.

Aber wie gesagt, mir ist es egal.

Wegen mir können wir gerne von einer annerkannten Metaphysik ausgehen.


Ein Problem habe ich aber mit deinem Beispiel.
Wenn wir eben nicht davon ausgehen das überragende Dampfmaschienen und Metaphysik den finanzstarken und experimentierfreudigen Bereichen Industrie, Militär, Forschung und reiche Neerds vorbehalten ist sondern so preiswert und verfügbar ist, das sie es sich lohnt mit ihnen sogar eine Stange mit einem Öllicht vorne drann zu ersetzen, sind wir dann nicht schon weit mehr in dem Bereich der Alltäglichkeit als wir eigentlich vorhatten?
Harleking & Dramaqueen.

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Kadosma akwbi
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Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Beitrag Mi 9. Jun 2010, 10:57

Den Vergleich mit heute finde ich problematisch, da der heutige Mob...ähm... Durchschnittsbürger durch seine Allgemeinbildung ein viel tiefergehendes Verständniss für wissenschaftliche Zusammenhänge hat als jemand vor noch 1-2 hundert Jahren.
Das Beispiel mit der Medizin passt doch gut in die Zeit vor 100-200 Jahren - Stichwort Impfungen! Die modernere Thematik mit der Genmanipulation hab ich erwähnt, um zu zeigen, dass es zu allen Zeiten so war und heute noch ist, dass eine Sache anerkannt sein kann, aber nicht alle ihre Einzelbereiche.
sind wir dann nicht schon weit mehr in dem Bereich der Alltäglichkeit als wir eigentlich vorhatten?
Ich hatte eigentlich nie vor, das aus dem Alltagsleben rauszuhalten ;)

Aber ich würde durchaus differenzieren. Einfache Dinge wären dann verfügbar, wenn es sich lohnt. Der Laternenmann braucht genau ein Kästchen für sehr viele Laternen, die sonst recht umständlich zu entzünden wären, das lohnt sich auf jeden Fall.

Allzu aufwendig dürften m.E. diese einfachen Anwendungen auch gar nicht sein, denn wie sollen die Spieler nach Herzenlust herumprobieren und basteln, wenn sie dafür uuuunglauuuubliche Konzentration und nach einmaliger Anwendung erstmal 3 Tage Erholung brauchen (mal stark übertrieben :))

Kompliziertere Dinge gehören nur in die Hand von Fachleuten und sind daher teuer und nicht 'einfach mal so' zu haben, ebenso wie Gehirnoperationen und der Bau von Zeppelinen.
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Toxyna

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Beitrag Mi 9. Jun 2010, 11:16

Ich fand die Wissenschaftsfeindlichkeit der Kirche schon immer ziemlich erstaunlich, so zeigt doch die Wissenschaft immer genauer, welches Wunderwerk Gott da eigentlich erschaffen hat.

Wulf

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Beitrag Mi 9. Jun 2010, 11:17

Hm, ok. Also nicht nur eine X-Achse der Zugangsmöglichkeit des Benutzers sondern auch eine Y-Achse der Komplexität des Gerätes.

Einfach für jedermann, Komplex für privilegierte Kreise.

Wäre dann mehr "Technik" als ich zu letzt annahm, da hab ich aber garnichts gegen.
Harleking & Dramaqueen.

Wulf

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Beitrag Mi 9. Jun 2010, 11:22

Ich fand die Wissenschaftsfeindlichkeit der Kirche schon immer ziemlich erstaunlich, so zeigt doch die Wissenschaft immer genauer, welches Wunderwerk Gott da eigentlich erschaffen hat.
Das sehe ich auch so.

Ich muss dafür aber auch nicht Dogmen verwerfen die meine Institution seit Jahrhunderten als Wahrheit predigen und die teilweise meinen Glauben stützen.
Zum Glück betrieft das eher fanatisch angehauchte Vertreter der Kirchen (jeder Ausrichtung), die meisten sehen das wahrscheinlich auch eher relativiert schätze ich mal.

Wir haben da zwei sehr schöne Beispiel-Priester in unserer Gemeinde, jeder für das jeweils eine Extem. :D
Harleking & Dramaqueen.

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