Seite 1 von 3

Darfs ein Pfund mehr sein...

Verfasst: Mo 7. Jun 2010, 23:00
von Wulf
...oder wie viel Technik wollen wir?

Also eher mechanische Pferde auf der Strasse und automatische Haushaltshilfen drinnen oder eher nur besonders große Dampfkraftindustrieen, tolle Kanonenboote und verrückte Geräte der Superschurken?

Im Sinne des "nah an der Real-Historie" wäre ich eher für letzteres.

Steampunk gibt es, kommt aber oberflächlich nur in der Industrie, dem Militär und der Uni vor, im Alltag spielt sie noch keine Rolle, dafür ist sie noch zu komplex, neu, teuer und fehleranfällig.
Hinter den Kullisen jedoch... ;)

Was sagt ihr?

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Verfasst: Mo 7. Jun 2010, 23:09
von Kadosma akwbi
Insgesamt stimme ich dir zu, es sollte auf keinen Fall übertrieben sein, sonst haben wir gleich wieder ein von vornherein alllzu fremdartig anmutendes Bild.

Aber im Kleinen könnte es durchaus ein wenig Magomechanik auch im Alltag geben - wie sollten unsere Spieler sie sonst anwenden lernen? Sie ist ja durchaus als Teil unserer Welt gedacht. So wie jeder ein bisschen Chemie können kann - aber um große Alchemie zu betreiben, braucht es eben doch eine gründliche Ausbildung.

Ebenso würde ich das für die Analog-Magie betrachten. Es hätte auch den Vorteil, dass die Spieler so fast von allein das Prinzip verstehen, nach dem sie funktioniert. Es ginge ganz automatisch, ohne allzuviel theoretischen Kram, wenn sie einfach in der Spielwelt ein paar Beispiele erleben.

So ein Beispiel wäre: Man kommt abends an einem Laternenanzünder vorbei, der (als Fachmann dafür natürlich) das Gaslicht nicht so anzündet, wie man das gewohnt ist. Sondern ein kleines 'Modell' hat (es muss ja strukturell irgendwie analog gebaut sein, daher irgendein kleines Gehäuse), das er mit der Laterne synchronisiert und in dem er dann ein Flämmchen entzündet, und dadurch auch in der Laterne.

Das könnte die Spieler auf die Idee bringen - wiederum als Beispiel -, dass sie auf ähnliche Weise (für ein Abenteuer, in dem das helfen könnte) die Uhr von Big Ben verstellen könnten, die ansonsten unerreichbar wäre. Denn wir wollen die Lösungen ja nicht verraten, sondern möglichst dem Erfindungsreichtum der Spieler viel Freiraum lassen.

Zur Erinnerung hier die Erklärung der Analogik / Analog-Magie:

http://hank.random-logic.de/forum/viewt ... ?f=19&t=14

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Verfasst: Di 8. Jun 2010, 08:30
von Wulf
Als Beispiel ok, wobei es hier ja eher um die Ingenieurskunst als um die Magie geht.

Zumal ich bei der Magie eher davon ausging das sie ein Dorn im Auge der Kirche ist und daher nicht wirklich offiziell gern gesehen ist.

Habe ich das falsch im Kopf?
(Auch wenn das eher ein anderes Topic wäre...)

Um deinen Einwand zu berücksichtigen würde ich also meine Punkte "in der Industrie, dem Militär und der Uni" erweitern um "und bei den Spielsachen der Stempunk-Neerds".
steamPhone anywhere? :ugeek: ;)

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Verfasst: Di 8. Jun 2010, 09:12
von Kadosma akwbi
Die Magie selbst ist ein anderes Topic, aber hier ist sie mitbetroffen: nämlich in der Frage, wie verbreitet und offiziell die einzelnen Bereiche sind / sein dürfen.

Hm. Also ich würde nicht sagen, dass die Analogik der Kirche ein Dorn im Auge ist. Warum denn? Sie manipuliert Gegenstände und ihre Funktionen anders als 'direkt', aber auf eine Weise, die von ihren Vertretern ganz wissenschaftlich betrachtet und nicht mit irgendwelchen 'Wundern' erklärt wird. Sie stellt damit das Weltbild der Kirche nicht in Frage, sie stellt keine Konkurrenz dar.

Vielleicht sollte man das Wort 'Magie' ganz da rauslassen?

Die Analogik wäre in meinen Augen ein Handwerk wie andere auch, dessen höhere 'Weihen' allerdings mehr als anderswo besonders Begabten vorbehalten sind, weil sonst Murks rauskommt. Bomben zu entschärfen überlässt man auch den ganz besonders Geschickten.

Allgegenwärtig wäre sie dennoch nicht, weil es einfach einen ziemlichen Aufwand bedeutet, die passenden Konstruktionen zu bauen und die nötigen Synchronisationen zu schaffen.

Auch die Sache mit dem Steampunk kann meiner Meinung nach ruhig überall im Alltagsleben hier und da aufblitzen, auch nicht nur bei kleinen Gimmicks. Ich meine - was sind Eisenbahnen denn letztlich anderes als Steampunk? :) Wir wollten ja einfach ein bisschen was dazuerfinden.

Hier war der Entwurf zur Ingenieurskunst:
http://hank.random-logic.de/forum/viewt ... ?f=25&t=56

Bei 14 und 18 steht, was wirklich nicht mehr in der uns bekannten Welt vorkommt. Aber das sind ja Dinge, die wiederum sehr aufwendig sind und die daher nicht mal eben so ohne weiteres im Alltagsleben vorkommen. Das eben wirklich nur an ganz besonderen oder ganz besonders praktischen Stellen, wo es sich lohnt - oder eben wirklich bei irgendwelchen Spielzeugen von denen, die es sich leisten können.

Meintest du das? Dann bin ich dafür.

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Verfasst: Di 8. Jun 2010, 13:22
von Wulf
Was den zweiten Teil deines Post angeht bin ich bei dir, ja.



Hm. Also ich würde nicht sagen, dass die Analogik der Kirche ein Dorn im Auge ist. Warum denn? Sie manipuliert Gegenstände und ihre Funktionen anders als 'direkt', aber auf eine Weise, die von ihren Vertretern ganz wissenschaftlich betrachtet und nicht mit irgendwelchen 'Wundern' erklärt wird. Sie stellt damit das Weltbild der Kirche nicht in Frage, sie stellt keine Konkurrenz dar.
Öhm - Einspruch!

GRADE die Wissenschaft war der Kirche IMMER ein Dorn im Auge, da sie Gottes Wunder als nomale, natürliche Vorgänge enttarnt und der Kirche somit die Lebensgrundlage entzieht.
Nicht umsonst war Galileo nicht sonderlich beliebt in sakralen Kreisen oder siehe Darvin vs. Schöpfungsgeschichte.

Daher sehe ich zum einen Spannungen zwischen Wissenschaft (Universität) und Kirche aber auch zum anderen zwischen den Metaphysichen Wissenschaften wie Analogik und Kirche denn hier paaren sich dja Teufel mit Beelzebub, Wissenschaft mit Magie um die Kirche vollends zu entmachten.

Alles wird erklärbar, alles wird rational. die Kirche ist überflüssig.
Ich denke das sorgt schon für eine gewisse Abneigung. ;)

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Verfasst: Di 8. Jun 2010, 15:29
von Kadosma akwbi
IMMER [...] Galileo [...]
Aber nicht mehr im viktorianischen England, Wulf :) Auch wenn sich Darwin nach wie vor nicht bei allen Kirchentreuen beliebt gemacht hat, ist der Löwenanteil der Naturwissenschaften zu dieser Zeit längst auch von Seiten der Kirche anerkannt.

Es geht genau darum: Machen 'unsere' Disziplinen ihr ihre Machtstellung streitig? Meiner Meinung nach nicht per se, inwiefern soll ein analoger Gaslichtanzünder statt der langen Stange der aufgeklärten Kirche schaden? Was ein von Beelzebub beseelter Hexenmeister damit aushecken könnte, steht auf nem anderen Blatt, aber das gilt für vieles, nicht nur für diese Künste.

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Verfasst: Di 8. Jun 2010, 15:43
von Wulf
Nun, sogar HEUTE noch gibt es genug kirchliche Würdenträger, die sich mit einigen Erkenntnissen der Wissenschaft schwer tun, ich danke das war vor 200 Jahren nicht besser.

Und es geht ja auch nicht darum, was das konkrete Spielzeug bedeutet, sondern das Grundlagenerkenntnisse der Wissenschaft der Kirchenlehre widersprechen und damit Grund geben, die Allmacht Gottes anzuzweifeln.

Im Prinzip müßen wir uns entscheiden ob unsere Kirche es ganz tuffig findet das die Wissenschaft sie zu Lügnern erklärt oder ob sie sich auf Grundlage ihrer unterschiedlichen Weltbilder mehr oder weniger stark beharken.

Ich fände ja Konfliktpotenzial schöner, aber das sieht man vermutlich schon an der Polemik meiner Gegenüberstellung im letzten Satz. ;)

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Verfasst: Di 8. Jun 2010, 16:05
von Ismion
Also seid ich den sherlock holmes gesehn habe stelle ich mir diese welt eigetnlich auch so vor, weiß ned ob das nun schon zu real ist aber manches war dort ziemlich abgefahren für die damalige zeit. Entschuldigt bin immernoch dabei die welt zu verstehen von hank :?

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Verfasst: Di 8. Jun 2010, 16:13
von Wulf
Passt schon, ich glaube das ist schon ziemlich nah drann. :)

Re: Darfs ein Pfund mehr sein...

Verfasst: Mi 9. Jun 2010, 00:34
von Kadosma akwbi
... ob unsere Kirche es ganz tuffig findet das die Wissenschaft sie zu Lügnern erklärt...
Wulf, mit Verlaub - diese Polarität 'Kirche gegen Wissenschaft' stellst du doch etwas allzu platt dar. So war es nie, wie du das darstellst, es sind immer schon große Wissenschaftler aus den Reihen der Kirche gekommen und große Wissenschaftler waren gläubige und kirchentreue Leute.

Wenn du eine so absolut extreme Erbfeindschaft in unserer Spielwelt gut fändest, ist das eine andere Sache, Konfliktpotential wäre ja ein Punkt, der schon genannt wurde - aber beruf dich da lieber nicht auf die Wirklichkeit :)

Ich persönlich fände eine gemäßigtere, der Wirklichkeit nähere Lösung besser, da gibt's meiner Meinung nach immer noch Konfliktpotential genug (Extremisten beider Seiten). Ich würde das vorziehen, nicht weil ich unbedingt an der Wirklichkeit kleben will, sondern weil die Errungenschaften der Magomechanik und Analogik etwas 'erlebbarer' wären, wenn sie nicht ein Untergrunddasein fristen müssen.