Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Maqua

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 12:42

Oh, es gibt doch inzwischen so viele Spiele mit anderen Regeln als den üblichen "unter- und über-Wert würfeln" und XP für AbenteuerRegeln

Beispiele

"Entwicklungsregeln"

- Am Anfang kann jeder einen 10-wörtigen Satz über seinen Charakter schreiben.
Nach jedem Abentuer erhält der Spieler eine bestimmte Anzahl an Wörtern (zB. 5) um seine Charaktergeschichte darob zu erweitern.
- Aus einem Pool von Fähigkeiten darf man sich nach jedem Abenteuer 2 oder 3 heraussuchen.
(Zechen, Schwertkampf II, Scharfes Sehen.. )

"Entscheidungsregln"

- neben den üblichen W20 oder W10 gibt es noch die Dualsysteme (zur Not mit Münze)
- eine sehr kommunikative Art ist: Die Entscheidungen werden in der Gruppe getroffen. Dabei stehen jedem Spieler Vetorechte zu.

"Erzählreglen"

Gruppenerzählen (PTA)
- wer die höchste Spielkarte aus einem Spiel zieht beginnt und hat das Erzählrecht, die Geschichte voranzutreiben.
- oder die Spieler haben einen Pool von Karten (5 oder so) und dürfen dann je nach dem ob sie es wichtig finden etwas zu sagen oder eher nicht, die karten für jede Runde auflegen (jeder hat zb AKDB10, je nach Wichtigkeit legt er eben ein A oder eine 10 usw.)
- würfeln (mehr zufall, aber auch ganz gut: bei Ameiza zB: entweder der SL oder die Gruppe hat das Erzählrecht und kann die Geschichte eben so weiterspinnen wie es ihr passt.)

- Erzählbonuschips: Wer eine für die ganze Runde tolle Aktion macht, bei der alle Spass haben oder wie auch immer kann von seinen mitspielern einen Chip bekommen, den er zB dafür einsetzen kann, eine Entscheidung umzubiegen (noch mal zu würfel oder es durch erzählen zu regeln).


Das sind nur ein paar ideen, die ich schon erfolgreich erlebt, gesehen, eingesetzt habe.

Schön ist auch: alles ist wahr, so lange keiner Veto einlegt. Dh, ich darf die Geschichte weitererzählen, auch mit den anderen Charakteren, solange niemand einspruch erhebt.

Kodema

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 12:46

Da tun sich gerade neue Welten für mich auf :)

Was es nicht alles gibt.....
I´d rather be on Islay!

Benutzeravatar
Kadosma akwbi
Administrator

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 12:51

Spannend, ich setz mich jetzt hin und versuch mir jede Möglichkeit mal praktisch angewandt vorzustellen. Das letzte spricht mich auf Anhieb besonders an. Die Gefahr besteht natürlich immer, dass ein Veto die Geschichte unterbricht, aber das ist wohl bei allen Ansätzen so, bei denen die Spieler überhaupt während des Spielens mitentscheiden können und nicht alleinige Autorität ein Spielleiter ist. Die Vorzüge wiegen das in meiner Vorstellung mehr als auf.

Nur Vorstellung - erlebt habe ich nur die "klassische" Variante mit autoritärer Führung (klappte fast immer gut, nur einmal schlecht wegen eines unfähigen, despotischen Spielleiters). Aber mehr Mitentscheidungsmöglichkeiten würden mir als Spieler durchaus gefallen.
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Maqua

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 12:53

Ja, das unterbricht die Geschichte. Die des EINEN. Es ermöglicht die Geschichte der anderen.

Poweremotes unterbrichst du ja auch mit einem Veto oder?

Benutzeravatar
Kadosma akwbi
Administrator

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 12:57

Ja, richtig. Darum würde ich mich vor dem Ansatz auch nicht scheuen, er gefällt mir, wie gesagt.
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Kodema

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 12:59

Vielleicht steh ich ja grad auch unglaublich auf der leitung, aber könntet ihr mir das prinzip nochmal erklären?

einer erzählt munter drauf los, was ihm gerade in den Sinn kommt und erst wenns wem anderen nicht passt, weil sein char das anders machen würde als der erzähler ihm unterstellt, sagt er stop und erzählt selbst weiter?
I´d rather be on Islay!

Benutzeravatar
Kadosma akwbi
Administrator

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 13:04

Hoppla, wenn das so ist, hab ich was falsch verstanden. Man kann auch für die Charaktere der anderen Spieler miterzählen? Das ist für mich bereits wie Poweremoten, egal ob ich das vertreten könnte, was ein anderer da von mir erzählt, oder nicht. Veto :)
Abenteuer. Hah. Große Erlebnisse. Pah. Nach solchen Dingen verlangt es einen Hobbit nicht.

Toxyna

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 13:06

Und je mehr Rezepte man gelernt hat, desto einfacher wird man auch neue verstehen und umsetzen können.

Kodema

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 13:09

@Katie: so hab ich das aufgefasst........

@Toxyna: so in etwa hab ichmir das gedacht. dadurch lassen sich zahlen vermeiden. Wer 2 Seiten rezepte hat wird die Mengenangaben in einem neuen leichter verstehen als jemand der zum ersten Mal ein Rezept in Händen hält
I´d rather be on Islay!

Maqua

Re: Ein kurzer Grundgedanke zu den Regeln an sich

Beitrag Mo 15. Dez 2008, 13:16

Nein, man hat schon so eine Art Erzählrahmen.

da es ein Vetorecht gibt ist niemand daran interessiert zu sagen: "Und Katie geht über Bord um nie mehr aufzutauchen." (Außer Katie vielleicht)

Außerdem hat man sich dieses Erzählrecht auf eine bestimmte Art erstritten, und dann meistens nur für diese Szene.

Also zB:

SL: Als ihr näherkommt steht das Haus schon in Flammen.

Aktion: Es werden Erzählrechte vergeben (mit Karten oder Würfeln oder oder..)
Kodema gewinnt, dann Katie, dann Maqua, dann Wulf.

Kodema fängt an mit: "Ich sehe in den Flammen ein Kind stehen." Ich denke mir, ich muss da rein und werfe den Eimer (den sie schon in der Hand hat) Maqua zu, die wieder mal zu blöd ist ihn zu Fangen und ihn an den Kopf bekommt. Sie schaut auch als ob sie das Feuer gelegt hat.."

Maqua: "ähm.. Veto.. das mit dem Eimer ist ja in Ordnung aber..

Kodema: "Naja, also sie guckt nicht so. Ich hechte in das Haus und versuche das Kind zu erreichen"
(hier kann man einen "Entscheider" machen oder auch nicht. Ich würde.

A: Sie erreicht das Kind und kann ihm helfen.
"Ich springe hin und schnappe das Kind, um heraus zu rennen."
B: Sie erreicht das Kind nicht.
"Bevor ich das Kind erreiche kracht ein Balken von oben herunter und Funken sprühen auf."

SL übergibt das Erzählrecht an Katie..
(die hoffentlich in Fall B Kodema hilft.)

Ich persönlich habe kein Problem damit wenn jemand mich einbindet, dh, wenn jemand über meinen Charakter Dinge sagt, die sich aus dem Zusammenspiel schon erwiesen haben. Wenn also jemand über oder zu Maqua sagt, sie hat schon wieder Flammen um die Haare oder "ihre Adern leuchten schon wieder" wenn eine aufregende Situation ist, dann bin ich eher dankbar. Mir zeigt das das jemand wahr nimmt wie mein Charakter ist und so schnell kann man ja (in WoW) gar nicht tippen.

Das Spiel wird im übrigen Brettspieliger dadurch, das heißt Spielziel kann nicht Immersion sein, sondern Spielziel ist die gemeinsame Geschichte.. dies ist für mich nicht in jedem Fall akzeptabel.

Antworten