Die Kyklistik
Verfasst: Mo 15. Dez 2008, 22:08
Diese Kunst wurde entdeckt, als sich Ende des 15. Jahrhunderts Meister Orlando Vandieci, ein außergewöhnlicher Ingenieur mit arkaner Begabung, in die Bewegungen von Zahnrädern, genauer gesagt, in das Phänomen der entgegengesetzten Drehrichtung vertiefte.
In wochenlanger Betrachtung und Konzentration gelang es ihm, das Wesentliche des Vorgangs mit seinem Geist zu ergreifen und seine nichtmaterielle Essenz zu erfassen. Das zugrundeliegende Prinzip ist damit für jemanden, der diese Kunst beherrscht, auf beinahe beliebige Prozesse anwendbar. Die Methode ist wie folgt: Prozesse werden als Zahnräder betrachtet, die imstande sind, sich miteinander zu verzahnen, sofern ihnen ein Element der Wiederholung innewohnt, wie auch die Zähne eines Zahnrads ein Element der Wiederholung darstellen. Wenn man nun einem solchen Prozess einen anderen entgegenstellt und die beiden dazu bringen kann, gleichsam wie sich drehende Zahnräder ineinanderzugreifen, ist es möglich, dadurch einen der beiden Prozesse umzukehren.
Ein Großmeister dieser Forschungsrichtung ist in der Lage, die Umkehrung eines Prozesses vollständig zu kontrollieren, von der Geschwindigkeit des Ablaufs bis hin zu seiner Dauer. In den Händen eines Dilettanten dagegen, der nicht einmal sicherstellen kann, welcher von beiden Prozessen umgekehrt wird, sind die Folgen unabsehbar.
Von Meister Orlando sagt man, er habe die Kunst der Kyklistik wie im Schlaf beherrscht. Es kursiert die Anekdote, er habe einmal, als ihn der tropfende Wasserhahn seines Hauswirts bei der Arbeit störte, geradezu in einer beiläufigen Bewegung seines Geistes das Tropfen des Hahns mit dem Hufklappern eines Kutschengauls auf der Straße verzahnt. So habe er es umgekehrt und zugleich in große Beschleunigung versetzt, so dass die Tropfen vieler Stunden in einem Sekundenbruchteil ins Rohr zurückschossen, was einen augenblicklichen explosionsartigen Rohrbruch zur Folge hatte. (Da ihm eine Schuldhaftigkeit nicht nachgewiesen werden konnte, blieb der Hauswirt auf den nicht unbeträchtlichen Reparatur- und Instandsetzungskosten sitzen.) Orlando habe nur gemurmelt: "Störe meine Rädchen nicht."
In wochenlanger Betrachtung und Konzentration gelang es ihm, das Wesentliche des Vorgangs mit seinem Geist zu ergreifen und seine nichtmaterielle Essenz zu erfassen. Das zugrundeliegende Prinzip ist damit für jemanden, der diese Kunst beherrscht, auf beinahe beliebige Prozesse anwendbar. Die Methode ist wie folgt: Prozesse werden als Zahnräder betrachtet, die imstande sind, sich miteinander zu verzahnen, sofern ihnen ein Element der Wiederholung innewohnt, wie auch die Zähne eines Zahnrads ein Element der Wiederholung darstellen. Wenn man nun einem solchen Prozess einen anderen entgegenstellt und die beiden dazu bringen kann, gleichsam wie sich drehende Zahnräder ineinanderzugreifen, ist es möglich, dadurch einen der beiden Prozesse umzukehren.
Ein Großmeister dieser Forschungsrichtung ist in der Lage, die Umkehrung eines Prozesses vollständig zu kontrollieren, von der Geschwindigkeit des Ablaufs bis hin zu seiner Dauer. In den Händen eines Dilettanten dagegen, der nicht einmal sicherstellen kann, welcher von beiden Prozessen umgekehrt wird, sind die Folgen unabsehbar.
Von Meister Orlando sagt man, er habe die Kunst der Kyklistik wie im Schlaf beherrscht. Es kursiert die Anekdote, er habe einmal, als ihn der tropfende Wasserhahn seines Hauswirts bei der Arbeit störte, geradezu in einer beiläufigen Bewegung seines Geistes das Tropfen des Hahns mit dem Hufklappern eines Kutschengauls auf der Straße verzahnt. So habe er es umgekehrt und zugleich in große Beschleunigung versetzt, so dass die Tropfen vieler Stunden in einem Sekundenbruchteil ins Rohr zurückschossen, was einen augenblicklichen explosionsartigen Rohrbruch zur Folge hatte. (Da ihm eine Schuldhaftigkeit nicht nachgewiesen werden konnte, blieb der Hauswirt auf den nicht unbeträchtlichen Reparatur- und Instandsetzungskosten sitzen.) Orlando habe nur gemurmelt: "Störe meine Rädchen nicht."